Eng über Corona: So könnte DTM-Saison gerettet werden
Die DTM hat den Kalender noch nicht an die Coronakrise angepasst: Wie BMW-Pilot Philipp Eng reagieren würde und ob der abgesagte Test nachgeholt werden muss
Wie wirkt sich die Coronapandemie auf die DTM-Saison 2020 aus? Während viele andere Rennserien bereits Kalenderänderungen bekanntgegeben haben, hat die DTM-Dachorganisation ITR noch keine Lösung präsentiert. Klar ist allerdings, dass der noch nicht abgesagte Saisonstart Ende April in Zolder und die darauffolgenden Rennen völlig unrealistisch sind.
BMW-Pilot Philipp Eng, der übrigens im Vorjahr in Zolder siegte, schlägt nun vor, Anleihen bei der Formel 1 zu nehmen. "Wir haben dieses Jahr eine relativ lange Sommerpause", sagt der Österreicher im Gespräch mit 'Motorsport.com'.
"Da könnte man die Formel 1 als Vorbild nehmen - oder die Formel E, in der in den nächsten zwei Monaten gar nichts passiert -, und alles in die Sommerpause schieben. Dass man also sagt: Wir machen jetzt Sommerpause und fahren dann den Sommer durch."
Verschiebung in Sommerpause birgt Herausforderungen
Tatsächlich hat die DTM dieses Jahr im Gegensatz zum Vorjahr zwischen dem sechsten und siebten Rennwochenende wegen der inzwischen abgesagten Fußball-EM eine sechswöchige Sommerpause eingeführt. Sie wäre zwischen dem Klassiker am Norisring (10. bis 12. Juli) und Brands Hatch (24. bis 26. August) geplant gewesen.
Eng ist aber bewusst, dass eine Nutzung der Sommerpause, um die ersten Rennwochenenden nachzuholen, leichter gesagt als getan ist: "Da müsste man schauen, wie es mit der Rennstreckenverfügbarkeit aussieht, denn auf die Idee kommen nicht nur Formel 1 und DTM."
Philipp Eng würde die Sommerpause nutzen, um Rennen nachzuholen
Foto: LAT
Zudem sind viele Rennstrecken, auf denen die DTM fährt, im Sommer bereits durch andere Serien gebucht. Und wenn es um die Änderung der bereits geschlossenen Verträge geht, ergeben sich auch rechtliche Herausforderungen von beträchtlichem Ausmaß. Ein möglicher Grund, warum die ITR noch keine Lösung präsentiert hat.
Eng: Warum ein gemeinsamer Test trotz Corona wichtig ist
Denn bislang wurde nur der ITR-Test in Hockenheim, der von Montag bis heute Donnerstag stattfinden hätte sollen, abgesagt. Könnte die DTM eigentlich ohne Test in die Saison gehen?
"Schwierig", antwortet Eng. "Ein Test wäre schon gut, weil seit dem letzten Rennen so viel Zeit vergangen ist. Mein Renningenieur war bei allen Tests dabei, aber er war nicht an meinem Auto aktiv", verweist der 30-Jährige auf den Young-Driver-Test in Jerez Mitte Dezember und den Herstellertest Mitte Februar in Vallelunga.
"Es wäre schon wichtig, dass wir alle in einen Rhythmus kommen. Und die neuen Fahrer müssen das Auto vor dem ersten Rennen einmal gefahren sein."
Tatsächlich fuhr Ferdinand Habsburg noch nie den Audi RS 5, und auch Jonathan Aberdein und Lucas Auer hatten bisher keine Gelegenheit, den BMW M4 auszuprobieren. Eng ist aber davon überzeugt, dass ITR-Boss Gerhard Berger und sein Team einen Weg finden werden, dass die Saison - wenn diese überhaupt stattfinden kann - gerettet wird.
"In diesen Positionen sitzen weitaus klügere Menschen als ich, die sich über das Thema sicher schon lange Gedanken machen", sagt er. "Ich bin sicher, es wird für alles eine Lösung geben. Zuerst ist es aber mal wichtig, dass wir alle gesund bleiben. Das ist so wichtig wie noch nie."
Mit Bildmaterial von LAT.
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