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BoP-Bluff bei AF Corse? AVL reduziert vor DTM-Finale Ladedruck bei Ferrari & BMW

Warum die Konkurrenz vom Ferrari-Vorteil von DTM-Leader Liam Lawson überzeugt ist, wie dieser reagiert und wie die BoP bei den letzten beiden Rennen aussieht

War AF-Corse-Ferrari-Pilot und DTM-Leader Liam Lawson durch die Balance of Performance (BoP) bei den vergangenen DTM-Wochenenden begünstigt? Zumindest in Spielberg und in Assen, wo der Neuseeländer trotz Erfolgsballasts zuletzt zwei Siege und die Plätze drei und zwei einfuhr, erhärtete sich dieser Eindruck bei der Konkurrenz.

"Alles ist recht ausgeglichen, aber einer hat meiner Meinung nach einen Vorteil", verwies Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier in Assen auf das AF-Corse-Team, als er von 'Motorsport.com' auf die Einstufung angesprochen wurde.

"Jeder hat es im Qualifying gesehen. Wenn man zwei lila Sektorenzeiten fährt und dann die Runde abbricht ...", verwies er auf das Samstags-Qualifying, als Lawson trotz zweier schnellster Sektoren auf eine Verbesserung verzichtete und dann nur um 0,016 Sekunden die Pole holte. War Lawson bis dahin zu schnell unterwegs und wollte den Vorteil bewusst nicht aufdecken?

"Die beiden Ferraris können ihr eigenes Ding machen"

Auch Ex-DTM-Champion und Audi-Werkspilot Rene Rast meinte nach Lawsons zwei Spielberg-Siegen, dass das AF-Corse-Team als einziger Ferrari-Rennstall mehr Möglichkeiten habe als die Mercedes-AMG-, Audi- oder BMW-Teams, in Hinblick auf die BoP die eigenen Interessen durchzusetzen.

"Die beiden Ferraris können natürlich auch so ein bisschen ihr eigenes Ding machen", so Rast im Podcast von 'ran.de'. "Die sind im gleichen Team, die können die BoP oder das Ganze auch so ein bisschen beeinflussen, indem sie einfach ein bisschen spielen." Zudem bietet der Turbomotor generell mehr Spielraum, die wahre Leistung zu verschleiern.

So ändert die AVL die BoP in Hockenheim und am Norisring

Doch wie sieht nun die Einstufung für die finalen zwei DTM-Wochenenden aus? Die AVL, die für jede Rennstrecke eine eigene BoP erstellt, hat sich entschieden, für beide Wochenenden nur den Ladedruck des Ferrari 488 GT3 Evo und des BMW M6 GT3 zu verändern - alle anderen Parameter bleiben gleich.

In Hockenheim muss AF-Corse-Ferrari-Pilot Lawson mit 0,022 bar weniger Ladedruck als noch in Assen antreten, während bei Walkenhorst-BMW-Pilot Marco Wittmann, der zuletzt ebenfalls bärenstark war, der Ladedruck um 0,02 bar reduziert wird.

Auf dem Norisring wird dann der BMW M6 GT3 weiter abgewertet und erhält im Vergleich zu Assen um 0,044 bar weniger Ladedruck, was darauf zurückzuführen ist, dass die langen Vollgaspassagen dem leistungsstarken BMW liegen sollten. Beim Ferrari, der seine Stärke eher in den Kurven hat, wird der Ladedruck im Vergleich zu Assen in Nürnberg nur um 0,015 bar reduziert, wodurch das Auto mehr Leistung zur Verfügung hat als in Hockenheim.

Lawson: Abt-Team zu Saisonbeginn "lächerlich schnell"

Aber was sagt eigentlich Lawson, der in Assen Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde die DTM-Führung abknöpfte, dazu, dass sein Auto zuletzt im Vorteil gewesen sein soll? "Ich bin nicht überrascht, dass sie das sagen, aber man darf nicht vergessen, dass diese Jungs an den ersten vier Wochenenden lächerlich schnell waren", verweist Lawson im Gespräch mit 'Motorsport.com' auf Abt.

"Kelvin und Audi haben die Führung übernommen und haben sie auf Strecken ausgebaut, die ihrem Auto gelegen haben. Das war schon in Ordnung - sie haben die Strecken genutzt, die gut für sie waren. Jetzt sind wir aber auf Strecken, die gut für uns sind. Und es ist typisch, dass sie sich jetzt aufregen. Es ist aber sicher nicht unfair."

Schwäche in zweiter Hälfte: Van der Linde fühlt sich bestätigt

Damit gibt Lawson seinem südafrikanischen Titelrivalen, der nun 15 Punkte Rückstand hat, nachträglich recht, denn Kelvin van der Linde hatte vor allem in der Anfangsphase der Meisterschaft stets betont, dass er sich ein Polster verschaffen muss, weil die Strecken in der zweiten Saisonhälfte seinem R8 LMS nicht liegen würden.

Jetzt fühlt er sich bestätigt: "Jetzt zeigt sich, dass ich am Anfang des Jahres die Wahrheit gesagt habe", so der Audi-Werksfahrer. "Am Anfang des Jahres haben wir gewusst, dass das unsere stärksten Rennen sind und wir gewinnen müssen. Und da haben alle ein bisschen Angst bekommen und sich gefragt, warum der Audi so schnell ist."

Jetzt, wo sich das Blatt gewendet hat, sei es hingegen "normal, wenn wir nicht so schnell sind. Da sagt keiner was. Und niemand sagt was gegen die anderen." Dabei habe es an den vergangenen zwei Rennwochenenden zwischen AF Corse und Abt "einen massiven Punkteunterschied" gegeben. "Diese Statistik würde ich gerne sehen, denn sie waren extrem stark."

Wittmann: "In Hockenheim sollte jedes Auto stark sein"

Worauf van der Linde anspielt: AF Corse holte an den beiden vergangenen Rennwochenenden 117 Punkte, während es bei Abt nur 37 waren. Dennoch beschwere er sich nicht und wolle bis zum Schluss kämpfen. "Auf dem Norisring werden auf jeden Fall die Teile fliegen, denke ich mal", sagt er. "Hoffen wir, dass das für uns dann gut läuft."

Aber liegen die Kurse in Hockenheim und Nürnberg dem M6 GT3 von Walkenhorst-BMW-Pilot Marco Wittmann, der in der Meisterschaft zehn Punkte Rückstand hat? "Wir wussten, dass Spielberg und Assen Strecken sind, die uns liegen sollten", so der zweimalige Champion. "Hockenheim ist so eine Strecke, da sollte jedes Auto relativ stark sein."

Der Norisring sei hingegen "das große Fragezeichen", weil auf Wittmanns Heimkurs bislang nur einmal - beim Gastspiel des ADAC GT Masters im Jahr 2008 - GT3-Autos am Start waren. Auch Maximilian Götz' Mercedes-AMG, der als "Alleskönner" bekannt ist, sollte zumindest in Hockenheim gut laufen. "Ich liebe es dort zu fahren", sagt Götz, der bei den Tests vor der Saison in Hockenheim die Bestzeit holte.

DTM-BoP Norisring:

Mercedes-AMG GT3: 1.335 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.335 kg/2 x 43 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,045 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.335 kg/1,638 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

DTM-BoP Hockenheim:

Mercedes-AMG GT3: 1.335 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.335 kg/2 x 43 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,069 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.335 kg/1,631 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

DTM-BoP Assen (vergangenes Wochenende):

Mercedes-AMG GT3: 1.335 kg/2 x 37,5 (Restriktor)

Audi R8 LMS: 1.335 kg/2 x 43 (Restriktor)

BMW M6 GT3: 1.335 kg/2,089 bar (Ladedruck)

Ferrari 488 GT3 Evo: 1.335 kg/1,653 bar (Ladedruck)

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 1.305 kg/2 x 42,5 (Restriktor)

McLaren 720S GT3: 1.255 kg/1.539 bar (Ladedruck)

Mit Bildmaterial von Red Bull.

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