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"Brauchten nur freie Bahn": Wie eiskalt Rookie Lawson AMG in Monza abzockte

Wie es Red-Bull-Ferrari-Pilot Liam Lawson gelang, die nach dem Qualifying dominanten Mercedes zu besiegen - und welche Rolle dabei die BoP spielte

Red-Bull-Ferrari-Pilot Liam Lawson sorgte mit seinem Sieg beim DTM-Auftakt in Monza für zahlreiche Superlative: erster Sieger der neuen GT3-Ära, erster Ferrari-Sieg in der DTM - und außerdem löst der erst 19 Jahre und vier Monate junge Red-Bull-Junior Pascal Wehrlein als jüngster DTM-Sieger der Geschichte ab.

"Ich kann es noch gar nicht fassen und werde es wahrscheinlich auch für eine Weile nicht realisieren können", freut sich der Youngster, der diese Saison auch in der Formel 2 schon ein Rennen gewann. Ich weiß auch nicht, ob dem Team schon bewusst ist, was wir gerade erreicht haben."

Doch wie konnte der Red-Bull-Ferrari-Pilot, der nur von Platz sieben aus ins Rennen ging und im Qualifying über vier Zehntel Rückstand hatte, den nach dem Qualifying dominanten Mercedes-AMG-Piloten so die Show stehlen?

Clevere Taktik: AF Corse zieht Boxenstopp vor

Der Schlüssel zum Erfolg war die Strategie und das schiere Tempo des Youngsters. "Wir hingen nach dem Start hinter den Mercedes fest", sagt Lawson, der sich in einer aggressiven ersten Runde am T3-Lamborghini von Esteban Muth vorbeigeschoben hatte und dann durch den Ausfall von Philip Ellis Fünfter war. "Ich wusste, dass wir schneller waren. Wir brauchten nur freie Bahn und mussten den Stopp vorziehen. Deswegen sind wir früh an die Box gekommen."

Eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies: Denn als Lawson in der zehnten Runde die Box ansteuerte, lag er weniger als drei Sekunden hinter Leader Vincent Abril. Zuerst zaubert die AF-Corse-Boxencrew und fertigte ihn in 7,740 Sekunden ab. Zum Vergleich: Abril benötigte zwei Runden später 9,121 Sekunden für seinen Stopp.

Schnellste Rennrunde in Outlap

Danach war er selbst an der Reihe und brannte in 1:47.714 die schnellste Runde des Rennens in den Asphalt, während Abril nur niedrige 1:49er-Zeiten fuhr. "Die Führenden haben sich nicht abgesetzt - und wir waren alle nur ein, zwei Sekunden voneinander getrennt. Das hat dafür gesorgt, dass ich beim Stopp einfach nur eine etwas bessere Outlap auf den frischen Reifen hinlegen musste", zuckt Lawson mit den Schultern.

"Ich hatte auch einen wirklich sauberen Boxenstopp. Und das hat den Erfolg ermöglicht." Das hat dafür gesorgt, dass ich beim Stopp einfach nur eine etwas bessere Outlap auf den frischen Reifen hinlegen musste", zuckt Lawson mit den Schultern. "Ich hatte auch einen wirklich sauberen Boxenstopp. Und das hat den Erfolg ermöglicht."

Warum Abril nicht mehr Gegenwehr leistete

Als Abril aus der Box kam, wollte sich dieser zunächst gegen den herannahenden AF-Corse-Piloten wehren, doch der blieb auf der Außenbahn cool und überholte den Mercedes-AMG. "Es war sehr eng, aber fair", sagt Abril, der bewusst nicht mit aller Kraft dagegenhielt.

"Die erste Runde auf dem Reifen ist immer schwierig. Sie sind kalt und haben noch nicht den richtigen Druck. Man muss sich gut überlegen, ob man etwas riskiert oder lieber auf lange Sicht fährt. Da die Meisterschaft noch lang ist, war es uns wichtig, das Rennen so gut wie möglich zu beenden. Platz zwei und drei ist da ein guter Start. Wir zielen darauf ab, uns im Laufe der Saison zu verbessern."

Nach dem Überholmanöver hatte Abril keine Chance mehr. "Wir haben gehofft, dass wir sie am Ende vielleicht noch schnappen können, aber sie hatten eine verrückt-gute Pace", meint der Monegasse anerkennend.

Lawson dosierte am Ende das Tempo

Lawson wusste zu diesem Zeitpunkt bereits, dass er hervorragende Karten hat. "Wir wussten, dass wir wirklich viele Runden auf diesen Reifen fahren konnten. Und obwohl wir beinahe die meisten Runden auf diesem zweiten Reifensatz gefahren sind, war das Tempo am Ende immer noch recht stark."

Liam Lawson

Am Ende hatte Abril gegen den in Führung liegenden Lawson keine Chance

Foto: DTM

Da das Reifenkontingent in der DTM deutlich verkleinert wurde und jeder Fahrer am Freitag und am Samstag nur drei frische Sätze erhält, dosierte Lawson das Tempo: "Ich bin nicht Vollgas gefahren und wir hatten einen Vorsprung, außerdem brauchen wir diesen Reifensatz noch. Ich habe dann ein bisschen zurückgeschaltet." Und so kam Lawson 1,6 Sekunden vor Abril und 2,6 Sekunden vor Götz ins Ziel.

Welche Rolle die Balance of Performance spielte

Doch welche Rolle spielte die nach dem Qualifying veränderte Balance-of-Performance-Einstufung, bei der der Ladedruck des Ferrari von 1,622 auf 1,658 bar verbessert wurde? "Heute morgen waren wir nicht schnell genug, um um die Pole zu kämpfen", gibt Lawson zu.

"Uns haben viereinhalb Zehntel gefehlt. Dabei war meine Runde richtig gut. Da wussten wir schon, dass das nicht unsere wahre Pace war und die Renn-Pace hoffentlich stärker sein wird, denn bei den Tests war unsere Renn-Pace immer gut", deutet der Sieger an, dass man ohnehin im Rennen mit einem Schritt nach vorne gerechnet hatte.

Und wie sieht man das im Lager von Mercedes-AMG? "Es gab eine Änderung vor dem Rennen. Jetzt sieht man, was dabei herauskommt", sagt Abrils Teamkollege Götz, der am Ende Dritter wurde, rudert dann aber etwas zurück. "Es ist zu früh, um zu sagen, dass sie wegen der BoP-Änderung gewonnen haben. Sie haben heute alles richtig gemacht, hatten ein perfektes Auto, ein gutes Tempo und die richtigen Stopps."

Dass nun nicht alle mit der BoP zufrieden sind, überrascht den GT3-Profi nicht. "Das ist jetzt natürlich neu in der DTM. Wir werden nach jedem Rennen darüber sprechen. Alle beschweren sich, und die Jungs auf dem Podest sind happy."

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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