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"Chancen sehr hoch": Audi-Gespräche mit DTM-Teams auf der Zielgeraden

Wieso alles darauf hindeutet, dass zumindest zwei von drei Audi-Werksteams der DTM erhalten bleiben und wie Abt, Rosberg und Phoenix für das Jahr 2021 planen

Die Verhandlungen zwischen Audi und den DTM-Teams Abt, Rosberg und Phoenix befinden sich auf der Zielgeraden. Und es sieht gut aus, dass zumindest zwei der drei bisherigen Werksteams der Traditionsserie - wenn diese 2021 wie geplant zustande kommt - auch als Audi-Kundenteams erhalten bleiben. Das soll noch dieses Jahr entschieden werden.

"Wir befinden uns momentan mit Audi in sehr guten, sehr vernünftigen und konstruktiven Gesprächen", sagt Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier. Wie er die Chancen einschätzt, dass man sich mit den Ingolstädtern auf ein gemeinsames DTM-Projekt einigt? "Sehr hoch", antwortet er.

Sein Pendant bei Rosberg - Teamchef Kimmo Liimatainen - bestätigt die Einschätzung: "Es läuft gut. Sie sind bereit, uns zu helfen." Und Phoenix-Teamchef Ernst Moser stellt klar: "Auch wir haben das Thema noch nicht abgehakt. Es wäre doof, wenn man solche Türen zustoßen würde."

So stehen die Chancen von Abt, Rosberg und Phoenix

Audi hatte der DTM-Dachorganisation ITR im Zuge des Ausstiegs als Hersteller versichert, man würde 2021 in einer GT3-DTM zumindest den Support von vier Audi R8 LMS GT3 gewährleisten. Zuletzt sorgte aber die Tatsache für Verunsicherung, dass Audi bei den Bekanntgaben zur Motorsport-Zukunft die DTM in keinem Wort erwähnte.

Was ist also aus dem DTM-Bekenntnis der Ingolstädter geworden? Laut Einschätzung von 'Motorsport.com' darf sich die Abt-Truppe aus Kempten die besten Chancen ausrechnen, dass das DTM-Projekt tatsächlich umgesetzt wird. Auch bei Rosberg herrscht vorsichtiger Optimismus, während Phoenix-Teamchef Moser die Chancen auf "50:50" beziffert: "Es gibt Gespräche, aber wir sind noch nicht so weit."

Gerüchte, die Truppe aus Meuspath könnte womöglich sogar mit Ferrari-Boliden in der DTM an den Start gehen, seien aber haltlos: "Unser Ferrari-Kundensport-Programm, das wir mit der Familie Weiss machen, hat nichts mit der DTM zu tun", stellt Moser klar. "Wenn wir DTM machen, dann gehe ich fest davon aus, dass das mit Audi passiert."

Kann sich nur Abt zwei "Vollprofis" leisten?

Doch wie ist der genaue Stand der Dinge? Bei allen drei Rennställen sind je zwei Autos in Planung. "Das rechnet sich sonst nicht", erklärt Moser. "Du brauchst einen Fahrer, der Geld mitbringt. Wenn der sich an einem Werksfahrer messen kann, ist das die richtige Herangehensweise."

Auch Rosberg-Teamchef Liimatainen meint, "dass man in diese Richtung denken muss - und am besten einen erfahrenen Fahrer holt, den man dann mit einem Piloten kombiniert, der vielleicht aus der Formel 2 oder aus der Formel 3 kommt". Bei Abt ist man hingegen sogar zuversichtlich, sich zwei "Vollprofis" leisten zu können.

"Es ist noch ein bisschen früh, um über die Fahrer zu sprechen", sagt Biermaier. "Im Endeffekt will ich aber schon zwei Siegfahrer haben. Das ist unser Anspruch. Und so stellen wir unser ganzes Team auch auf." Selbst eine weitere Zusammenarbeit mit den aktuellen Piloten Nico Müller und Robin Frijns ist nicht auszuschließen. Wobei es noch ein Hindernis gibt, da sich die DTM-Rennen in Monza und am Lausitzring aus aktueller Sicht mit der Formel E überschneiden.

Kalenderüberschneidungen: So entgeht man der WRT-Falle

Nicht nur in Hinblick auf die Fahrer spielt es eine große Rolle, mit welchen Serien es Überschneidungen gibt, sondern auch bei der Finanzierung des Teams. Bestes Beispiel ist Audis bisheriges DTM-Kundenteam WRT: Durch die geplante Fortsetzung des Engagements in den SRO-Serien und im GT-Masters gibt es nur zwei von neun DTM-Wochenenden, die nicht mit anderen GT3-Rennen kollidieren.

Würde die Truppe von Vincent Vosse also weiter DTM machen, würden die Kosten explodieren. Andererseits sinken die Ausgaben im Schnitt, je öfter ein GT3-Auto zum Einsatz kommt. "Vincent hat schon recht: Diese Autos müssen viel fahren, um gewisse Umsätze zu generieren", versteht Liimatainen die Herangehensweise seines Kollegen, setzt aber auf die Alternativvariante.

"Momentan liegt unser Fokus voll auf der DTM, wir schauen uns aber auch an, ob man große Events wie die 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring oder in Spa on top machen kann", erklärt er. "Das wäre eine coole Geschichte." Der Vorteil: Auf diese Klassiker hat die ITR bei der Kalenderplanung Rücksicht genommen.

Bei Phoenix plant man ebenfalls mit den "großen Events. Und dann schauen wir mehr in Richtung ELMS, Le-Mans-Cup - alles, was in Richtung Prototypen und Le Mans geht", sagt Moser, der mit seinem Team auch die AsLMS bestreiten wird, um so in Zukunft LMDh-Werksunterstützung zu erlangen. "Das ist die Ausrichtung. Wenn wir das machen und dann auch noch DTM dazukommt, dann hätten wir genug zu tun."

Teams hoffen weiter auf Entlastung bei Sprit und Reifen

Und bei Abt liegt der Fokus neben der Formel E ohnehin weiter voll auf der DTM, stellt Biermaier klar, dessen Truppe wie Rosberg auch ein Extreme-E-Projekt ins Leben gerufen hat. Die DTM-Einsatzkosten pro Auto schätzen alle drei Teamleiter auf rund eine Million Euro pro Jahr ein. Und das, obwohl man nach wie vor nicht weiß, wie viel Sprit und Reifen nächstes Jahr kosten werden.

"Es wäre eine Riesenentlastung, wenn das Thema Reifen weg wäre", sagt Biermaier. "Das würde unheimlich helfen, denn jeder Euro, den man spart, spielt eine Rolle. Wir planen aber ohne mögliche Erleichterungen, dann werden wir zumindest nicht böse überrascht." Trotz der nach wie vor fehlenden Konkretisierung durch die ITR ist es laut Liimatainen durchaus möglich, die Kosten einzuschätzen.

"Wir wissen bereits, wie viele Reifen man pro Wochenende zur Verfügung haben wird", sagt er. "Und wir kennen die Preise aus dem GT-Masters und aus der GT-World-Challenge Europe. Außerdem wissen wir, wie viele Kilometer wir fahren. Das ist ein guter Anhaltspunkt, um das zu kalkulieren."

Auch er hofft noch auf gute Nachrichten durch DTM-Boss Gerhard Berger: "Das ist in unseren Berechnungen der Worst Case. Wenn Gerhard sagt, die Reifen sind kostenlos oder kosten nur die Hälfte, dann wäre das definitiv eine Hilfe."

Mit Bildmaterial von Audi.

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