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"Dachte, sie machen mich fertig": Wie Auer Audi austrickste

Wie BMW auf die Idee kam, Audi auf dem Lausitzring mit frühen Stopps auszutricksen, und wieso Sieger Lucas Auer zweifelte, dass der Poker aufgeht

Wie war das möglich? Nach dem Qualifying nur auf Startplatz neun, bescherte Lucas Auer BMW beim Sonntagsrennen der DTM auf dem Lausitzring den heißersehnten Sieg. Der 25-jährige DTM-Rückkehrer beendete damit nach einem Jahr und 13 Tagen die Durststrecke der Münchner. Und Audis Rekord-Siegesserie von zwölf Siegen in Serie.

"Das war das intensivste Rennen, das ich jemals in der DTM hatte", schnauft der Österreicher nach seinem fünften DTM-Sieg - dem dritten in der Lausitz - ordentlich durch, schließlich lagen am Ende neun Piloten innerhalb von 4,2 Sekunden.

"Ein Fehler - und dann wärst du nicht Dritter geworden, sondern Siebter", weiß Auer. "Ich konnte mir aber die Reifen gut einteilen, Strategie, Boxenstopp und Auto waren top."

Rund 1,5 Sekunden schneller als Frijns, Rast und Müller

Der "Schlüssel zum Sieg", den sich Auer in der letzten Runde mit einem Überholmanöver gegen seinem BMW-Teamkollegen Timo Glock sicherte, war aber die Strategie. "Timo und ich hatten ein recht frühen Boxenstopp und haben die Reifen gemanagt", verweist der Kufsteiner, der zu diesem Zeitpunkt auf Platz acht lag, auf seinen Stopp nach der zehnten von 34 Runden.

Während auch der fünfplatzierte Glock in der gleichen Runde seine Reifen wechselte, kamen die in einen Kampf an der Spitze verstrickten Audi-Titelrivalen Rene Rast, Nico Müller und Robin Frijns erst nach den Runden 17, 18 und 19 herein - und hinter Leader Jamie Green, der ebenfalls früh gestoppt hatte, dem BMW-Duo und Audi-Pilot Loic Duval wieder auf die Strecke zurück.

Kein Wunder, denn sie waren in den Runden davor auf gebrauchten Reifen pro Runde im Schnitt um eineinhalb Sekunden langsamer gewesen als die Früh-Stopper. Und konnten sich am Ende nicht mehr nach vorne arbeiten.

"War klar, dass wir auf aggressive Strategie setzen"

Aber war der clevere Schachzug Auers Entscheidung? "Jein. Wir haben immer einen Plan A und einen Plan B", antwortet Auer, der beim Start eine Position gutgemacht hatte und schon vor dem Stopp viel Tempo zeigte. "Ich habe zu den Jungs sofort gesagt: 'Ich habe eine gute Balance, ich fühle mich stark, ich kann DRS sparen und kann dem Zug vor mir im ersten Stint trotzdem folgen.' Dann wurde mir die Boxentafel gezeigt. Für uns war es aber klar, dass wir auf eine aggressive Strategie setzen würden."

 

Dennoch hatte der Österreicher nach dem Stopp Zweifel, ob die Rechnung aufgehen würde, denn er musste mit seinem Reifensatz 24 Runden zurücklegen.

 

"Am Ende war es noch eine lange Strecke und ich dachte: Das schaffe ich nicht", gibt er zu. "Jetzt sieht es natürlich gut aus, aber in den letzten paar Runden dachte ich, dass mich die anderen fertig machen würden. Aber das Reifenmanagement war echt gut und ich hatte immer noch etwas in der Tasche, was ich einsetzen konnte, wenn ich es gebraucht habe. Es war einfach ein großartiges Rennen."

So kam BMW auf die Idee mit den frühen Stopps

Wieso man bei BMW so zuversichtlich war, dass sich ein früher Boxenstopp auszahlen könnten? Bei BMW hatte man schon am Samstag gemerkt, dass Audi beim Reifenabbau verwundbar sein könnte, offenbart Glock, der auf die gleiche Strategie wie Auer setzte.

‘¿’"Wir haben das vor dem Rennen durchdiskutiert: Wenn ich denke, dass es geht, komme ich früh rein und versuche die Audis so unter Druck zu setzen", erklärt er. "Wir haben gemerkt, dass sie gestern auf dem Longrun ein bisschen mehr Probleme hatten. Ich habe das Spiel dann mit dem frühen Boxenstopp eröffnet. Und es hat sich ausgezahlt."

Doch mit Green setzte auch ein Audi-Pilot auf die gleiche Strategie: Der Rosberg-Audi-Pilot kam eine Runde nach Glock und Auer an die Box - und vor den beiden wieder auf die Strecke zurück. "Jamie ist in den ersten Runden danach echt Vollgas gefahren", fiel Glock auf. "Da dachte ich: 'Okay, Kumpel - fahr nur, viel Glück, es ist noch ein langer Weg'."

Warum Green das BMW-Duo nicht halten konnte

Glock sollte recht behalten, denn in der 24. Runde gingen er und Auer gemeinsam am Briten vorbei. "Als Führender darf man weder Push-to-pass noch DRS nutzen. Deshalb haben mich Timo und Lucas eingeholt und überholt", erklärt Green. "Danach konnte ich mit den beiden BMW-Piloten gut mithalten, ich wollte am Ende aber kein Gewaltmanöver probieren." Ein Glück für das Duo, das dadurch den Doppelerfolg der Münchner vor vier Audi-Piloten ins Ziel brachte.

"Der Doppelsieg war ein wichtiges Zeichen für uns", sagt der bei BMW für die Fahrzeugperformance verantwortliche Rudolf Dittrich, der Motorsportdirektor Jens Marquardt dieses Wochenende vertrat. "Dies ermutigt uns sehr für die kommenden Rennen."

In der Meisterschaft liegt Glock nach dem starken vierten Platz vom Samstag mittlerweile mit 52 Punkten als bester BMW-Pilot auf Platz vier. Auer hält nach drei punktelosen Rennen in Folge und seinem Sieg nun bei 35 Zählern - und Platz neun.

Mit Bildmaterial von ITR.

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