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"Das war dämlich!": Darum kollidierten Audis DTM-Leader Rast und Müller

Dicke Luft nach Kollision der in der DTM führenden Audi-Piloten Rene Rast und Nico Müller: Was der Auslöser war und wieso Rast für Gass nicht ganz schuldlos war

So gut sah es für Audi auf der eigentlichen Angststrecke Norisring in der Startaufstellung am Sonntag aus, als man drei Piloten in Front hatte. Doch dann dauert es im Rennen nur wenige Sekunden - und die Ingolstädter hatten nicht nur die Führung an BMW verloren, sondern mussten auch eine Kollision der beiden in der Meisterschaft führenden Audi-Piloten Rene Rast und Nico Müller hinnehmen.

Rast, der umgedreht wurde, musste das ganze Feld passieren lassen und kam am Ende nur auf Platz sieben, während Müller einen Platz dahinter ins Ziel kam. "Das war dämlich von mir", nimmt der Schweizer, der für die Kollision eine Durchfahrtstrafe erhielt, die Schuld auf sich.

"Wir hätten beide das Auto gehabt, um zu gewinnen. Natürlich wollten wir das auch, aber wir sind schlau genug, um zu wissen, dass das nicht in der ersten Kurve passiert." Der "Scheißdreck" gehe auf seine Kappe, nimmt Müller die Schuld auf sich. "Und dafür entschuldige ich mich. Das tut mir richtig leid. Sorry Rene!"

Auf der Suche nach dem Gang: Müller verursacht Stau

Was allerdings nicht sofort klar war: Die Ursache für die ungünstige Verkettung der Ereignisse war die erste Kurve. Müller setzte sich von Startplatz zwei sofort rechts neben Pole-Setter Rast, während dieser auf der anderen Seite von Loic Duval in die Zange genommen wurde. "Dann habe ich in Kurve 1 die Hinterachse blockiert", erklärt Müller.

 

"Ich habe den ersten Gang nicht reinbekommen. Deshalb ist nichts passiert, als ich aufs Gas gegangen bin, weil ich im zweiten Gang zu tief in der Drehzahl war. Dann gab es diesen Stau, da haben wir die Position an Spengler verloren."

Durch Müllers Missgeschick mussten Rast und Duval auf der Außenbahn warten, während Spengler die Gunst der Stunde nutzte und durchschlüpfte. Aber auch die Beschleunigung des Schweizers war nicht optimal, weshalb Rast vorbeizog. "Ich wollte ihn außen ziehen lassen", gibt Müller zu. "Er hat mich beim Anbremsen von Kurve 2 überholt."

Crash mit Rast: Müller konzentrierte sich auf Eng

Dennoch berührte beim Einlenken ins Schöller-S mit der linken Nasenspitze Rasts Audi rechts hinten. "Er hat offenbar geglaubt, dass ich schon hinter ihm war und hat den Radius für Kurve 3 aufgemacht, indem er nach rechts gezogen ist. Aber ich hatte meine Nase noch da", beschreibt er das Missverständnis aus seiner Sicht. "Dann gab es diese kleine Berührung, die schlimme Konsequenzen hatte."

Laut eigenen Angaben konzentrierte sich Müller zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr auf Rast, sondern auf den hinter ihm fahrenden BMW-Piloten Philipp Eng. "Ich war innen, Philipp außen, und ich wollte da innen eigentlich einfach nur gegen Philipp überleben", erklärt er. "Rene hat aber wahrscheinlich schon versucht, für Kurve drei aufzumachen."

Rast sauer: "Genau das haben wir nicht gebraucht"

Was er von der Durchfahrtsstrafe hält? "Das war wahrscheinlich zurecht", gibt er sich selbstkritisch. Kein Wunder, dass der Ärger bei Audis Spitzenmann Rast groß war. "Genau das haben wir nicht gebraucht", ärgert sich der DTM-Führende. "Erster und Zweiter in der Meisterschaft und sich dann gegenseitig zu entsorgen."

Was er von Müllers Erklärung hält, dass dieser sich bereits auf Eng konzentriert hatte, als es krachte? "Im Auto ist es schwer einzuschätzen, denn man sitzt so tief und hat wenig Übersicht", sagt Rast. "Ich weiß nicht, ob neben Nico noch einer war. Er sagt ja, da war noch einer. Es ist natürlich unglücklich gelaufen."

Ob der Zwischenfall Auswirkungen auf das Verhältnis der beiden Markenkollegen habe? "Wir sind neben dem Racing Freunde, von dem her passt das schon", antwortet Rast. "Aber wir müssen das jetzt analysieren, gucken, was schiefgelaufen ist und uns für das nächste Wochenende verbessern."

Warum es vor dem Rennen keine Audi-Absprache gab

Damit nimmt Rast auch Audi in die Pflicht. Gab es eigentlich bei den Ingolstädter vor dem Rennen eine Absprache, wie man mit drei Markenkollegen auf den ersten drei Plätzen in das bereits aus der Vergangenheit gefürchtete Nadelöhr Grundig-Kehre geht?

 

"Explizit in der Form nicht heute, weil es nicht das erste Mal ist, dass wir in so einer Situation sind", meint Audi-Sportchef Dieter Gass. "Und normalerweise klappt das ganz gut. Heute hat es einen kleinen Fehler gegeben, der große Auswirkungen hatte."

Dass es sich bei den Betroffenen ausgerechnet um die beiden in der Meisterschaft voranliegenden Audi-Piloten handelt, mache die Sache "noch ärgerlicher, denn Rene ist ja schon durch den Dreher zurückgefallen, Nico bekam zu allem Überdruss noch die Durchfahrtsstrafe. Das ist das schlechteste, was überhaupt passieren kann. Daher muss man froh sein, dass wir noch in die Punkte zurückgekommen sind."

Audi-Sportchef Gass: Schuld nicht nur bei Müller

Gass sieht Müller interessanterweise nicht als eindeutig schuldigen Piloten. "In der Inboard-Kamera hat man gesehen, dass Rene schon auch ziemlich stark eingelenkt hat", verweist er auf den Zwischenfall im Schöller-S: "Ich weiß nicht, ob Nico das wirklich verhindern konnte. Gerade in so einem Startgetümmel ... Rene hat reingelenkt, und Nico war so ein bisschen da. Und in der zweiten Kurve ist es halt sehr eng."

Dieter Gass

Audi-Sportchef Dieter Gass: Ein kleiner Fehler mit großen Konsequenzen?

Foto: Audi

Die Strafe für Müller hält er aber nicht für eine Fehlentscheidung: "Der Fairness halber muss man sagen, dass das immer so entschieden wird. Wenn es einen Kontakt gibt und sich dabei ein Auto dreht, dann gibt es eine Durchfahrtsstrafe."

Gass sieht Rast-Müller-Crash nicht als "Hauptübel"

Das "Hauptübel" war für Gass aber nicht die Kollision seiner beiden Spitzenfahrer, sondern die Ereignisse in der Grundig-Kehre. "Die Kollision zwischen Rene und Nico war ja nur eine Konsequenz aus der ersten Kurve. Dort lag der Fehler. Von außen sah es so aus, dass Nico ein bisschen spät auf der Bremse war. Und die anderen beiden waren außen und konnten dann auch nicht reinziehen, wodurch Bruno innen durchziehen konnte."

Durch die schlechte Beschleunigung sei es dann zum Kontakt in der zweiten Kurve gekommen: "Das war aber nur die Konsequenz". Werden nun die Fahrer noch einmal ordentlich ins Gebet genommen? "Wir machen das jedes Rennen, egal wie es ausgeht und wie es gelaufen ist. Das werden wir auch diesmal machen", relativiert er.

"Am Ende bin ich froh, dass Rene und Nico es nochmal in die Punkte geschafft haben und somit nicht ganz so viel verloren haben wie es am Anfang ausgesehen hatte."

Mit Bildmaterial von LAT/Alex Trienitz.

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