"Denken, dass wir was gefunden haben": Qualifying-Schwäche des BMW beseitigt?
Das Qualifying war bislang in dieser DTM-Saison die große BMW-Schwäche: Wieso man bei Schubert zuversichtlich ist, nun einen wichtigen Schritt gemacht zu haben
Bislang hatte Schubert Schwierigkeiten, die Räder des BMW auf Temperatur zu bringen
Foto: Speedpictures Speedpictures
Meldet sich BMW im Kampf um den DTM-Titel doch noch einmal zurück? Sheldon van der Linde fehlen nach seinem Nürburgring-Sieg auf Platz vier in der Meisterschaft 40 Punkte auf die Spitze, Rene Rast lauert zwei Punkte dahinter. Zumindest der Südafrikaner gibt sich vor dem Wochenende auf dem Sachsenring, der dem M4 GT3 im Vorjahr nicht lag, kämpferisch.
"Wenn man schaut, wie schnell es sich in der Meisterschaft ändern kann, dann ist es schon möglich, obwohl der Sachsenring für uns nicht die beste Ausgangslage bietet", sagt van der Linde sechs Rennen vor Schluss. Sein Ziel: "Wenn wir am Wochenende in die Top 6 oder 7 fahren können, ist alles offen."
Teamchef Torsten Schubert fordert dafür bessere Startplätze, denn das war bisher in dieser Saison die Achillesferse der BMW-Truppe: Nur bei einem Drittel aller Rennen starteten van der Linde, Rast und Marco Wittmann aus den Top 10. Rast holte im Qualifying noch gar keine Punkte, startete also nie aus den Top 3.
Neuer Set-up-Weg als Lösung der Qualifying-Schwäche?
"Es wird wirklich darauf ankommen, wie gut wir das Auto im Qualifying platzieren, denn am Sachsenring ist das Überholen sehr, sehr schwer, und es gibt nicht viele Möglichkeiten, durch Strategie Boden gutzumachen", argumentiert Schubert. Dazu kommt, dass Rast am Samstag wegen seiner drei Verwarnungen um fünf Startplätze zurückmuss.
Aber gibt es Anlass zur Hoffnung, dass es in den Qualifyings, in denen die BMW-Piloten oft eine halbe Sekunde pro Runde kassierten, nun besser läuft? "Wir denken, dass wir was gefunden haben und probieren jetzt, das entsprechend umzusetzen", zeigt sich Schuberts Technikverantwortlicher Florian Rinkes im Gespräch mit Motorsport-Total.com vor dem Sachsenring-Wochenende zuversichtlich.
Damit verweist er auf den privaten Nürburgring-Test am 16. Juli, bei dem Vergleichsfahrten geplant waren und sich eine andere Set-up-Herangehensweise in Hinblick auf das Qualifying-Tempo als Schritt nach vorne erwiesen haben soll.
Schritt zeigte sich am Nürburgring noch nicht
Das darauf folgende Rennwochenende in der Eifel ließ wegen der Wetterbedingungen wenig Rückschlüsse zu. Zumindest beim trockenen Samstags-Qualifying hatte Wittmann auf Platz elf als bester BMW-Pilot aber 0,439 Sekunden Rückstand, was im üblichen Bereich lag.
Das führte dazu, dass Teamchef Schubert die Erkenntnisse vom Test bereits anzweifelte: "Wir haben wirklich gedacht, wir haben was gefunden, wenigstens zwei Zehntel. Aber am Ende hat es wieder nicht ausgereicht."
Endgültig Aufschluss sollen nun die Qualifyings auf dem Sachsenring liefern, auf dem die Reifen wegen des rauen Asphalts schneller auf Temperatur kommen sollten. "Die komplett gleiche Performance wie beim Rennen werden wir aber vermutlich nicht hinbekommen", glaubt Rinkes.
"Anspruchsvolles Wochenende" wegen BoP?
Auch die Balance of Performance (BoP) wird dabei eine Rolle spielen, ob der BMW konkurrenzfähiger ist als im Vorjahr, als weder in den Qualifyings noch in den Rennen eine Top-5-Platzierung gelang. Rinkes Optimismus ist in Hinblick auf die neue Einstufung allerdings weniger ausgeprägt, was vor allem an den engen Kurven im ersten Sektor liegt.
"Letztes Jahr hatten wir hier unsere Schwierigkeiten und waren nicht optimal eingestuft", sagt Rasts langjähriger Renningenieur. "Zwar wurde die BoP im Laufe des Wochenendes angepasst, aber wir starten dieses Jahr mit einer ähnlichen BoP wie damals. Daher ist schon jetzt absehbar, dass es ein sehr anspruchsvolles Wochenende für uns werden wird."
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