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Dream-Race in Fuji: Geht die Super-GT-Serie gegen die DTM wieder unter?

Beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim war die Super GT chancenlos: Warum die Reifen erneut das Zünglein an der Waage sind und was für stärkere Japaner spricht

Ryo Hirakawa, LEXUS TEAM KeePer TOM's, Lexus LC-500

Ryo Hirakawa, LEXUS TEAM KeePer TOM's, Lexus LC-500

Die Spannung steigt vor dem Dream-Race in Fuji (Hier gibt es das Dream-Race live) - und alle fragen sich: Werden die Super-GT-Teilnehmer von Honda, Nissan und Lexus gegen die DTM-Vertreter von Audi und BMW wieder so untergehen wie beim Saisonfinale in Hockenheim, als nur Jenson Button auf trockener Strecke wirklich mithalten konnte?

Nicht, wenn es nach DTM-Boss Gerhard Berger geht. "Wir werden in Fuji ein anderes Bild sehen als in Hockenheim", ist der Österreicher überzeugt. Tatsächlich sind die Voraussetzungen in Japan günstiger für die Super-GT-Starter von Honda, Nissan und Lexus als noch in Deutschland.

Man fährt zwar grundsätzlich nach DTM-Reglement - also Sprintrennen ohne die in der Super-GT-Serie üblichen Fahrerwechsel -, aber die Regeln wurde diesmal an die Japaner angepasst: Statt eines stehenden Starts setzt man auf einen fliegenden Start, und auch die Überholhilfen DRS und Push-to-pass, die es in Japan nicht gibt, dürfen nicht eingesetzt werden.

Warum die Super GT an den Hankook-Reifen verzweifelte

"Außerdem kennen wir das Streckenlayout gut", wirft Nissan-Pilot Ronnie Quintarelli ein. Der entscheidende Punkt werden aber erneut die Einheitsreifen von Hankook sein, die den Super-GT-Piloten in Hockenheim große Probleme bereiteten. Denn im Gegensatz zur DTM gibt es in Japan einen Reifenkrieg.

Nissan GT-R

Vor allem mit den Hankook-Regenreifen hatten die Super-GT-Teams ihre liebe Not

Foto: LAT

Das hat zwei Auswirkungen, wie Berger erklärt: "Die Japaner haben viele unterschiedliche Reifenmischungen und auch ein anderes Gripniveau. Deswegen müssen sie mit ihren Autos anders umgehen. Sie müssen anders fahren und brauchen auch eine andere Abstimmung. Die Zeit war in Hockenheim zu kurz, um das sofort hinzukriegen."

Sprich: Während man in der DTM mit den Einheitsreifen am Set-up feilen muss, damit das Auto optimal liegt, zieht man in der Super-GT-Serie bei Problemen einfach eine andere Reifenmischung auf. Dementsprechend wenig Erfahrung mit der Set-up-Arbeit haben die Japaner.

Berger: Buttons Zeiten geben Hoffnung

Als dann auch noch der Regen kam, war die Misere für die Super-GT-Teams perfekt. "Sie konnten sich nicht wirklich auf die Set-up-Arbeit konzentrieren", weiß Berger. Dennoch geben Jenson Buttons Rundenzeiten vom Samstag in Hockenheim dem DTM-Boss Hoffnung, dass die Super-GT-Teilnehmer beim Dream-Race in Fuji besser mithalten werden.

Jenson Button

Auf trockener Strecke konnte Button, der in Fuji fehlt, durchaus mithalten

Foto: LAT

"Jensons Zeiten waren auf einem ähnlichen Niveau wie unsere", sagt Berger. Wenn es auch am Sonntag trocken gewesen wäre und die Japaner weiter am Set-up gearbeitet hätten, "dann hätten wir an der Spitze ein enges Rennen gehabt", glaubt der DTM-Boss. "Bei Nässe ist es aber schwierig für sie, denn wir sind es gewohnt, mit wenig Grip umzugehen. Das ist neu für unsere Kollegen."

Die Super-GT-Gäste fühlten sich auf den Hankook-Regenreifen, die um rund zehn Sekunden pro Runde langsamer sind als die japanischen Regenreifen, wie auf rohen Eiern. Kein Wunder, dass nun alle auf ein trockenes Wochenende in Fuji hoffen.

Wetterprognose spricht gegen Super GT

Doch der Kurs am Fuße des heiligen Berges, der bereits beim legendären Formel-1-Titelfinale zwischen Niki Lauda und James Hunt 1976 für eine Weltuntergangsstimmung gesorgt hatte, hat seine eigenen Gesetze.

James Hunt

Legendär: James Hunt wurde 1976 in der Regenschlacht von Fuji Weltmeister

Foto: LAT

Tatsächlich deutet die Dream-Race-Wetterprognose auf Unwetter hin: Von Donnerstag bis Sonntag bewegt sich die Regenwahrscheinlichkeit stets zwischen 30 und 80 Prozent. Immerhin wissen die Super-GT-Teams aber seit Hockenheim, worauf sie sich einlassen.

"Wir haben nun sehr viele Daten, und es wäre sehr schön, wenn wir in Fuji gegen Rene Rast kämpfen können", hofft Nissan-Pilot Quintarelli auf eine Trendwende. Zudem hatte man inzwischen nicht nur über einen Monat Zeit, um eventuelle Anpassungen zu machen. Man hat am Donnerstag in Fuji neben den zwei 45-minütigen Testsessions mit der DTM auch noch zwei zusätzliche exklusive Reifentests, die ebenfalls je 45 Minuten dauern.

Wittmann und Rast rechnen mit erstarkten Super-GT-Rivalen

"Nach Hockenheim haben sie sicher mehr Erfahrung mit den Hankook-Reifen", rechnet BMW-Pilot Marco Wittmann mit mehr Gegenwind durch die japanischen Rivalen. "Ich glaube, sie werden auf Tempo kommen, und ich rechne mit einem gemischten Feld aus Super-GT- und DTM-Autos."

Und auch Audi-Pilot Rene Rast ist überzeugt: "Sie haben sicher was gelernt und sind besser aufgestellt. Wir könnten zwar da und dort nach wie vor einen Vorteil haben, aber vielleicht gleicht sich das aus, weil sie Erfahrung in Fuji haben."

Dass man im Gegensatz zum DTM-Zeitplan auch am Donnerstag testen kann, sei zwar eine Hilfe, "aber wir werden unser Auto dabei nicht komplett umbauen, denn man kann beim Set-up nicht viel machen. Die Performance wird sich dabei nicht um ein paar Zehntel ändern." Daher hofft der Meister, dass man mit dem aktuellen Paket konkurrenzfähig sei. "Und hoffentlich sind auch sie konkurrenzfähig."

1,5 Kilometer lange Gerade als Super-GT-Trumpf

Dafür könnte auch das Streckenlayout sorgen: Der Fuji-Speedway weist eine 1,5 Kilometer lange Startziel-Gerade auf, auf der die Super-GT-Teams ihren Leistungsvorteil ausspielen können. Denn während die Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotoren in der DTM erst seit dieser Saison zum Einsatz kommen, werden sie in Japan bereits seit 2017 genutzt. Zudem ist die Weiterentwicklung dort nicht wie in der DTM eingefroren.

"Ich erwarte einen deutlichen Vorteil der japanischen Fahrzeuge auf der langen Geraden", prophezeit Audi-Sportchef Dieter Gass. Genau dort könnten die sieben DTM-Teilnehmer ihre Überholhilfen gut brauchen.

"Auf einer normalen Strecke wie Hockenheim bringen uns DRS und Push-to-pass fünf, sechs Zehntel", weiß Rast. "In Fuji wäre das natürlich ein großer Vorteil, der vielleicht sieben, acht Zehntel oder mehr ausmachen würde."

Balance of Performance bei DTM und Super GT möglich

Wie wird also der Speed-Vergleich mit der Super-GT-Serie ausfallen? "In Hockenheim haben wir gesehen, dass wir mit DRS schneller als die Super-GT-Autos waren. Ohne DRS waren wir ein bisschen langsamer. Wir liegen also genau dazwischen", analysiert Wittmann, der wie Rast gut damit leben kann, dass die Überholhilfen diesmal nicht zur Verfügung stehen. "So kämpfen wir mit gleichen Waffen."

Sollten die Tests und der erste Trainingstag dennoch auf ein ungleiches Duell hindeuten, dann könnte es zu künstlichen Balance-of-Performance-Nachbesserungen über Zusatzgewichte kommen. Sie werden diesmal nicht vom DMSB durchgeführt, sondern von den Technikverantwortlichen der beiden Serienvermarkter ITR und GTA.

Während man in Hockenheim auf Anpassungen verzichtete, weil die DTM schneller war und etwaige Änderungen bei den Boliden von Audi, BMW und Aston Martin in einer laufenden Meisterschaft zu einer Verzerrung des Kräfteverhältnisses hätten führen können, haben die Verantwortlichen beim Showrennen in Fuji nun alle Freiheiten.

Mit Bildmaterial von ITR.

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