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DTM 2021: Startet BMW mit neuem M4 außer Konkurrenz?

Die FIA-Homologation des neue BMW M4 GT3 kommt zu spät für die DTM-Saison 2021: Welche Optionen es nun gibt und wie es um die "alte Badewanne" M6 GT3 steht

BMW befindet sich in Hinblick auf die DTM-Saison 2021 in einer verzwickten Lage: Die Münchner haben DTM-Boss Gerhard Berger zwar Unterstützung zugesichert, der neue M4 GT3 wird allerdings erste im September des kommenden Jahres von der FIA homologiert. Dennoch schließt man bei BMW nicht aus, dass das Auto schon vor der finalen Homologation am Start stehen wird.

"Wenn es davor Möglichkeiten gibt, das Auto nicht nur auf dieser Plattform außerhalb des Wettbewerbs in einem Vor-Homologations-Status zu zeigen, dann würden wir uns das anschauen", sagt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. "Es ist wichtig, dass wir das Auto unseren potenziellen neuen Kunden zeigen."

Denn BMW will dafür sorgen, dass der neue M4 GT3 im Gegensatz zum Ladenhüter M6 GT3 von möglichst vielen Kunden gekauft wird. Die DTM könnte dafür als Werbebühne dienen - allerdings nur, wenn das Auto auch ausgereift ist.

Vorgezogene FIA-Homologation unrealistisch

Das würde dann bedeuten, dass der Bolide - wie es auch beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife in der SP-X-Klasse immer wieder der Fall ist - zu Testzwecken mitfahren darf, allerdings im offiziellen Ergebnis nicht aufscheint.

Dass die FIA-Homologation vorgezogen wird, damit das Auto offiziell gewertet wird, hält Marquardt für unrealistisch. "Wir wollen niemanden unter Druck setzen, was die ordentliche Homologation dieses Autos angeht. Und daher ist das für mich eher zweitrangig", sagt er. "Das Wichtigste ist, dass das Auto ordentlich homologiert wird und ab Anfang 2022 für hoffentlich viele Kunden einsatzbereit ist."

Auch sonst will Marquardt bei der Entwicklung des M4 GT3 von Zugeständnissen für das GT-Pro-Reglement absehen. "Das Auto zielt auf das FIA-Reglement ab. Dabei geht es sowohl um die Performance des Antriebsstrangs als auch um die Aerodynamik und die Gewichtsklassen. Wir werden diese Ziele sicher nicht für ein einzelnes Reglement ändern."

BMW M6 GT3 "eine alte Badewanne"?

Dass der M4 GT3 beim Saisonstart noch nicht homologiert sein wird, weiß auch DTM-Boss Berger. "Wir werden sehen, ob stattdessen vielleicht ein M6 infrage kommt oder nicht", sagt der DTM-Boss. "Sonst wird im Laufe der Saison der M4 homologiert werden - und vielleicht da oder dort schon am Start sein können. Sonst erst im Jahr 2022."

Aber wie wahrscheinlich ist der Einsatz des M6 GT3, der eben erst beim 24-Stunden-Klassiker auf der Nürburgring-Nordschleife die zehn Jahre andauernde BMW-Durststrecke ohne Sieg beendete, aber davor von Marquardt als "sehr alt" und "nicht mehr konkurrenzfähig" bezeichnet worden war? "Das ist eine alte Badewanne", findet Ex-DTM-Champion Timo Scheider, der bis zum Vorjahr BMW-Werkspilot war, bei 'ran.de' klare Worte.

"Ein Reifenverschleiß at its Best, das Ding geht überhaupt nicht um die Ecke, nach zwei, drei, Runden fehlt die Traktion. Das ist eben ein altes Auto. Alles, was mittelschnell und schnell ist, da funktioniert er ganz gut, aber ansonsten wird es schwierig, wenn du performen willst", erklärt er sein kritisches Urteil.

Nach Sieg: Wieso M6 GT3 auf der Norschleife so stark ist

Auf der Nordschleife, die durch schnelle Kurven geprägt ist, auf denen aerodynamischer Abtrieb notwendig ist, habe das Auto aber "schon immer sensationell funktioniert", sagt Scheider. "Ich bin noch kein GT-Auto auf der Nordschleife gefahren, das so schön zu fahren war wie der M6."

Doch wie sieht das Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf, dessen Rennstall dieses Jahr den Nürburgring-Sieg einfuhr und der 2021 an einem DTM-Einstieg interessiert ist? "Es ist nicht das am einfachsten zu fahrende Auto", gibt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zu.

"Man muss als Fahrer mit dem Team ein bisschen lernen, um aus dem BMW M6 eine gute Rundenzeit herauszufahren." Tatsächlich fiel auch beim 24-Stunden-Rennen auf, dass der Boliden in den schnellen Kurven der Nordschleife konkurrenzfähig war, aber auf dem Grand-Prix-Kurs und auf nasser Strecke mit dem kleinen Porsche nicht mithalten konnte. Liegt es also an der Größe? "Ja", sagt Naundorf. "Je enger die Kurven und je langsamer die Passagen sind, desto schwieriger ist es, das Auto zu bewegen."

Rowe-Teamchef: Alles eine Frage der BoP

Aber auch die Balance-of-Performance-Einstufung (BoP) habe eine Rolle gespielt: "Auf der Nordschleife war der BMW im Vergleich zum Porsche 50 Kilo schwerer. Und im Vergleich zum Audi war es ähnlich. Wenn ich im Regen 50 Kilo mehr habe, dann fährt man langsamer durch die Kurven und kommt auch langsamer raus. In schnellen Kurven ist der BMW sicher ein Auto, das sehr gut liegt."

Box: Rowe-BMW

Der M6 GT3 hat auf der Nordschleife bewiesen, dass er siegfähig ist

Foto: Alexander Trienitz

Für Naundorf ist es also nur eine Frage der BoP, ob der M6 GT3 in einer GT3-DTM mithalten kann oder nicht: "Ich sehe keinen Hinderungsgrund, das mit dem M6 zu machen, sollte sich die BoP in einem darstellbaren Rahmen bewegen." Das liegt auch daran, dass man durch den Turbomotor problemlos 600 PS erreichen könnte.

Auch das Alter des M6 GT3, von dem in Europa nur rund zehn Stück verkauft wurden, weshalb er als Exot gilt, sieht der Rowe-Teamchef nicht als Problem. "Klar spielt die Fahrbarkeit eine Rolle, aber das hat sich in den vergangenen Jahren nicht so weiterentwickelt, dass das Auto jetzt veraltet wäre", sagt Naundorf.

"Der BMW hat mit seinem Turbomotor gleich am Anfang ein riesengroßes Drehmoment. Das auf die Straße zu bringen, ist natürlich deutlich schwieriger als bei einem Porsche, der mit seinem kleinen Saugmotor erstmal Drehmoment aufbaut und dann noch das Heckgewicht hat. Aber dafür ist ja eine BoP da, dass man verschiedene Fahrzeugkonzepte zusammenbringt."

Mit Bildmaterial von BMW.

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