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DTM bestätigt BoP-Partner AVL: Fairer als andere Serien dank Hightech-Software?

Jetzt ist es offiziell: Die DTM setzt 2021 bei der Balance of Performance auf die Formel-1-erfahrene AVL - Wie eine neue Software für Chancengleichheit sorgen soll

Es ist offiziell: Für die Einstufung der GT3-Rennwagen der DTM setzt die Rennserien-Dochorganisation ITR - wie von 'Motorsport.com' verkündet - auf die Erfahrung des weltweit agierenden Automobil-Dienstleisters AVL. Damit geht man anders als die Konkurrenzserie ADAC GT Masters, die ihre Balance-of-Performance-Einstufung (BoP) bei Stephane Ratels SRO zukauft, einen komplett eigenen Weg.

"Wir haben uns für AVL entschieden, weil das Unternehmen über Dekaden an Erfahrung verfügt, über jahrelang optimierte Systeme und erfahrenes Personal, auch aus dem GT3-Rennsport", erklärt ITR-Technikchef Michael Resl, der selbst bis 2019 für das österreichische Unternehmen als Motorsportleiter arbeitete.

"Gemeinsam gehen wir einen neuen Weg mit einer technisch vereinheitlichten, umfassenden Simulation, mit virtuellen Rennwagen und virtuellen Rennfahrern, die zu einer möglichst einheitlichen Performance der DTM-Fahrzeuge führt."

Simulation von 100.000 Runden zwischen zwei Trainings

Doch was genau meint der Österreicher mit diesem "neuen Weg"? Da die GT3-Rennwägen - aktuell sind Fahrzeuge von Audi, BMW, Mercedes, Ferrari und McLaren bestätigt - anders als die bisherigen Class-1-Silhouettenfahrzeuge über unterschiedliche Fahrzeugkonzepte verfügen, müssen diese künstlich aneinander angeglichen werden, um Chancengleichheit zu erreichen.

Die Angleichung des Leistungsspektrums erfolgt unter anderem durch Anpassungen des Fahrzeuggewichtes, der Fahrhöhe, des Lufteinlasses und des Ladedrucks. Denn von Front-, Mittel- bis zum Heckmotor sowie unterschiedlichen Motorenvarianten wie Acht- oder Zehnzylinder, Turbo- oder Saugmotor ist in der GT3-Klasse alles vertreten.

Die AVL baut bei der DTM-BoP auf eine über Jahre entwickelte Software, die von der FIA für die Homologation der GT3-Boliden genutzt wird und den Namen VSM Race (Vehicle Simulation Model) trägt. Diese gibt den AVL-Ingenieuren beispielsweise die Möglichkeit, zwischen zwei Trainingssessions in kürzester Zeit mittels Cloud-Computing bis zu 100.000 Runden zu simulieren.

BoP: Wie sich die DTM von anderen Serien unterscheidet

"Seit mittlerweile 20 Jahren arbeitet AVL mit der Software VSM Race daran, verschiedene Fahrzeug-und Antriebssysteme miteinander zu vergleichen", erklärt Ex-DTM-Siegerin Ellen Lohr, die seit Jahresbeginn den Motorsportbereich des Grazer Unternehmens leitet. "Unser Anspruch ist es, mit unseren Ingenieuren und zusammen mit der ITR eine effektive BoP als Fundament für spannenden Motorsport zu erstellen."

Während andere Rennserien wie das ADAC GT Masters, die SRO-Serien oder die IMSA bei der BoP-Einstufung die Erkenntnisse eines realen Testfahrers integrieren, setzen ITR und AVL laut eigenen Angaben "auf modernste, virtuelle Laborbedingungen unter Einbeziehungen eines großen Datenbestands sowie eigener Datenzuflüsse aus Testfahrten, Trainings und Rennen der DTM-Saison".

Die Balance-of-Performance-Einstufung ist deswegen eine so große Herausforderung, weil dabei der Fahrer als Performance-Faktor aus der Gleichung herausgelöst werden muss. Und die Teams und Hersteller versuchen, die Balance of Performance zu ihren Gunsten positiv zu beeinflussen, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Performance-Gewichte als zusätzliches Mittel

Dazu kommt, dass die Bedingungen nicht nur von Strecke zu Strecke verschieden sind - weshalb man in der DTM keine saisonübergreifende BoP macht, sondern diese von Rennen zu Rennen anpasst - , sondern die Bedingungen selbst an einem Rennwochenende ändern können. Bei der BoP-Modellerstellung in einem virtuellen Umfeld ist der Ausschluss dieser Umgebungsfaktoren oder tageszeitabhängigen Temperaturunterschiede wichtig.

Allerdings werden bei der Erstellung der streckenabhängigen BoP-Vorgaben sehr wohl Wetter und Streckenbeschaffenheit berücksichtigt, da Temperatur und Umgebungsluftdruck - vor allem bei den Turbomotoren - einen relevanten Einfluss auf die Motorleistung haben, ebenso wie das tatsächliche Haftungs-Niveau von unterschiedlichen Fahrzeugen ungleich genutzt werden kann.

Um eine Dominanz an einem Rennwochenende zu verhindern, hat sich die ITR zudem dieses Jahr entschlossen, Performance-Gewichte einzuführen. Ab der kommenden Saison sollen die besten drei Boliden eines Rennens beim folgenden Lauf mit 25, 18 und 15 Kilogramm Zusatzgewichten versehen werden.

Die AVL ist bei der Balance-of-Performance-Einstufung übrigens ausschließlich für die DTM zuständig. Die BoP für die Rahmenserie DTM-Trophy wird wie im Vorjahr von JS-PE (Joe Schmidtler Performance Engineering) durchgeführt, das vom ehemaligen Audi- und BMW-Ingenieur Joe Schmidtler und dem zweiten Geschäftsführer Robert Lukesch geleitet wird.

Mit Bildmaterial von AVL.

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