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DTM-Boss Berger: Japaner wollten 2022 einsteigen

Warum die japanischen Super-GT-Hersteller die DTM nicht retten werden und woran ein Autotausch mit Honda, Toyota und Nissan scheiterte

Die DTM sucht nach dem Audi-Ausstieg mit Saisonende weiter nach einer Zukunftslösung. Ein Einstieg von einem der drei Super-GT-Hersteller Honda, Toyota und Nissan, die über Boliden nach dem gleichen Reglement verfügen, spielt bei Gerhard Bergers Planungen aber keine besondere Rolle, wie der DTM-Boss klarstellt. "Ich bin nicht der Meinung, dass Zeitdruck mit der japanischen Kultur harmoniert", sagt der Österreicher. "Ich bezweifle also, dass es diesbezüglich eine Überraschung gibt."

Laut Berger gab es aber für 2022 den Plan, dass japanische Autos in der DTM zum Einsatz kommen, nachdem sich das Vorhaben für 2021 nicht umsetzen ließ. "Wir hatten Ende des Vorjahres intensive Gespräche, bevor Audi ausgestiegen ist. Und das kam definitiv zu früh für sie. Sie haben nicht abgesagt, aber sie haben es im Grunde um ein Jahr verschoben", erklärt Berger.

"Sie haben gesagt: 'Lasst uns noch ein Jahr lang ein oder zwei gemeinsame Rennen austragen, ehe wir für den nächsten Schritt bereit sind'." Tatsächlich war es laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' geplant gewesen, 2020 erneut ein gemeinsames Rennen mit dem Super-GT-Feld in Fuji auszutragen. Dieses Vorhaben wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie gestoppt.

Berger wollte "langsam Vertrauen aufbauen"

Die Absichtserklärung der Japaner, 2022 mit der DTM gemeinsame Sache zu machen, habe man "positiv aufgenommen, da es uns wichtig war, langsam das Vertrauen aufzubauen, damit eine Zukunftsperspektive wachsen kann", sagt Berger. "Aber jetzt stehen wir durch die Audi-Entscheidung natürlich unter Zeitdruck." Und genau das sei in Hinblick auf eine Zusammenarbeit mit den Japanern keine gute Basis.

Dabei nutzen beide Serien das von der ITR geschaffene Class-1-Reglement, und die Autos wurden großteils bereits für 2020 aneinander angeglichen. Warum es abgesehen vom Dream-Race in Fuji im vergangenen November und dem DTM-Saisonfinale davor in Hockenheim, das mit japanischer Beteiligung stattgefunden hatte, zu keinem Austausch kam?

Audi: Zusammenarbeit scheiterte an Finanzen

Das hat laut Audi-Sportchef Dieter Gass finanzielle Gründe. "Die Lage ist sehr komplex", sagt er auf Anfrage von 'Motorsport.com'. "Es gibt nationale Interessen und individuelle Strategien, was die Hersteller anbelangt. Wir haben klargestellt, dass wir theoretisch daran interessiert wären, auch in Japan Autos unter dem Class-1-Reglement einzusetzen, aber das hätte klarerweise auch gravierende finanzielle Auswirkungen."

Daher wäre es unmöglich gewesen, zusätzlich zu den derzeit neun DTM-Autos weitere Boliden in Japan einzusetzen. "Für uns wäre ein Einsatz in Japan nur möglich gewesen, wenn wir die Autos in Deutschland um die gleiche Menge reduzieren", stellt Gass klar.

"Und die Japaner sind in einer sehr ähnlichen Situation, denn sie haben ja ihre eigene Meisterschaft in Japan. Für sie wären die Kosten, zusätzliche Autos in Deutschland einzusetzen, extrem hoch gewesen. Und wenn es dann keine deutschen Autos in Japan gibt, die das irgendwie kompensieren, dann müssen wir diese Entscheidung akzeptieren."

Das Unterfangen sei also nicht "an mangelndem Interesse" gescheitert, mein der Audi-Sportchef, "sondern eher an der schwierigen Umsetzung".

BMW: Japaner trotz Bemühungen "nicht sehr interessiert"

Dabei hatte es vom japanischen Super-GT-Team Studie, das in der GT300-Klasse BMW-Boliden einsetzt, sogar Interesse gegeben, den DTM-Boliden von BMW in der GT500-Klasse einzusetzen, doch das Vorhaben scheiterte an der Absage aus München. An einem Einsatz in der DTM gab es aus Japan wenig Interesse, meint BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

"Wir befinden uns zwar jetzt in einer komplett anderen Lage, aber auch im Vorjahr ist es uns gemeinsam mit Gerhard und der ITR nicht gelungen, die japanischen Hersteller zu überzeugen", verweist Marquardt auf die Gespräche beim Dream-Race und spielt den Ball damit an die Japaner weiter.

DTM, Super GT, Dream-Race

Audi und BMW schickten sieben Autos zum Dream-Race in Fuji

Foto: Audi

"Wir von BMW, aber damals auch Audi und sogar Aston Martin wären bereit gewesen, nach Japan zu gehen, aber es hat so ausgesehen, als wären sie nicht sehr interessiert. Am Ende müsste man also eher den Japanern die Frage stellen, warum es nicht dazu gekommen ist."

Marquardt trauert verpasstem Ziel nach

Tatsächlich hatte Aston-Martin-Lizenznehmer R-Motorsport Pläne in der Tasche gehabt, gemeinsam mit dem Einsatzteam JOTA 2021 in die Super-GT-Serie einzusteigen, doch nach dem DTM-Ausstieg ging man auch dazu auf Distanz.

Marquardt trauert dem verfehlten Class-1-Ziel nach: "Als wir mit dem Class-1-Reglement begonnen hatten, war es die Vorgabe, dass wir irgendwann ein weltweites Reglement haben", spielt er auf die ursprünglichen Pläne an, auch in den USA eine Rennserie zu überzeugen.

Auch wenn das nicht gelang, so sei es zumindest der Plan gewesen, zwischen DTM und Super GT "Autos auszutauschen", meint Marquardt. "Ihre Meisterschaft funktioniert etwas anders als unsere, was die Aufstellung der Teams, die Reifenhersteller und den Reifenwettbewerb angeht, aber generell war es immer das Ziel. Und es ist ein bisschen schade, dass wir das nicht erreicht haben."

Weitere Co-Autoren: Jamie Klein. Mit Bildmaterial von Tomohiro Yoshita.

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