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DTM-Chef Gerhard Berger über Frauen im Motorsport: Körperlich im Nachteil?

2021 fahren mit Sophia Flörsch und Esmee Hawkey gleich zwei Frauen DTM: Wie sich Gerhard Berger erklärt, dass sich bislang kaum Pilotinnen richtig durchgesetzt haben

Mit Sophia Flörsch und Esmee Hawkey werden diese Saison erstmals seit 2012 wieder zwei Frauen in der DTM am Start sein. Doch nach wie vor ist Ellen Lohr mit ihrem Sensationssieg in Hockenheim 1992 die einzige Pilotin, die je ein DTM-Rennen gewonnen hat. Liegt das daran, dass sich nur wenige Mädchen der Herausforderung Motorsport stellen? Oder hat es auch etwas mit den körperlichen Voraussetzungen zu tun?

Ein Vorurteil, das Flörsch nicht mehr hören kann. "Das ärgert mich extrem, weil es einfach nicht mehr stimmt", wehrt sich die Abt-Audi-Pilotin gegenüber dem 'Blick'.

"Es gibt Frauen, die ins Weltall fliegen, Triathlonrennen bestreiten oder überhaupt viel anstrengendere Aufgaben bewältigen, als ein Rennauto am Limit zu fahren. Natürlich muss man dafür trainiert sein, aber das können Frauen genauso wie Männer."

"Gibt Leistungsunterschiede zwischen Mann und Frau"

Dennoch ist es im Spitzensport in vielen Bereichen üblich, die Geschlechter zu trennen, wie man in der Leichtathletik, aber auch im Wintersport oder im Ballsport sieht. In keiner dieser Sportarten spielen aber Ausrüstung und Technologie so eine große Rolle wie im Motorsport.

Wie steht also DTM-Boss Gerhard Berger zu dieser vieldiskutierten Frage? "Fakt ist nun mal, dass es Leistungsunterschiede zwischen Mann und Frau gibt, die in konstitutionellen, anatomischen und physiologischen Faktoren begründet sind. Daher wird in den meisten Sportarten ja eine Geschlechtertrennung vorgenommen", holt der Österreicher im Gespräch mit 'Motorsport.com' aus.

"Es gibt sicherlich Disziplinen, in denen geschlechtsspezifische Leistungsunterschiede besonders deutlich ausfallen, in anderen weniger. Dort fängt dann die sportliche Herausforderung an. So ist es auch im Motorsport."

Berger: Tourenwagensport für Frauen ein Vorteil

Für Berger steht außer Zweifel, dass "Frauen ein Rennauto am Limit fahren" können - und nennt Ellen Lohr und Susie Wolff in der DTM, Rallye-WM-Siegerin Michele Mouton oder Cathy Muller in der Formel 3 als Beispiele. Auch in der Formel 1 seien schon "einige wenige Frauen am Start" gewesen, doch "je höher die Kräfte und die Anstrengungen sind, desto weniger spielt das in die Karten der Sportlerinnen", gibt Berger zu bedenken.

"Insofern haben Frauen im Tourenwagensport im Vergleich zur Formel 1 einen Vorteil", verweist der 61-jährige auf die Tatsache, dass die Fliehkräfte in der Königsklasse des Motorsports deutlich höher sind als in anderen Rennserien.

Berger schließt nicht aus, dass Frau 2021 ganz vorne fährt

"Gerade in der DTM hatten wir immer wieder Frauen in der Startaufstellung", sieht er sich durch die Historie bestätigt. "Ellen Lohr ist die erfolgreichste Frau in der DTM-Historie - ich erinnere mich noch sehr gut daran, als sie Keke Rosberg 1992 in Hockenheim geschlagen hat. Daher würde ich nicht ausschließen, dass auch in der aktuellen DTM-Saison wieder eine Frau ganz vorne mitfährt", traut er auch den aktuellen DTM-Pilotinnen Überraschungen zu.

Dass es am Ende so wenige Pilotinnen im Motorsport schaffen, sich durchzusetzen, habe laut Berger aber auch mit der Nachwuchsarbeit zu tun, ergänzt Berger. "Es sind nach wie vor wesentlich weniger Mädchen als Burschen unter den 'new startern'", weiß er. "Es gibt verschiedene Initiativen, die mehr junge Frauen in den Motorsport bringen und sie für eine Karriere im Motorsport begeistern wollen. Das halte ich für sehr wichtig."

Als Beispiel nennt er die W-Serie, an der nur Frauen in Formel-3-Autos teilnehmen und die 2019 im Rahmenprogramm der DTM fuhr. Und obwohl die W-Serie nach einem Jahr Pause nun im Rahmenprogramm der Formel 1 fährt, treten auf der DTM-Plattform durch Sophie Hofmann, Laura Kraihamer und Stephane Kox in der DTM-Trophy und Carrie Schreiner im BMW-M2-Cup insgesamt sechs Pilotinnen an.

Mit Bildmaterial von ITR.

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