DTM-Fahrer über Imola-Premiere: "Dann wären vielleicht mehr Fans gekommen"
Warum die DTM-Piloten vom Imola-Kurs schwärmen und welche Ideen sie haben, damit mehr Zuschauer zum Rennen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari kommen
Die DTM hat vergangenes Wochenende nach Mugello, Adria, Misano und Monza ihr Glück in Italien erstmals in Imola gesucht - und trotz wie schon in der Vergangenheit geringem Zuschauerinteresse zwei spannende Rennen geboten. Wie sehen die Fahrer im Nachhinein die Premiere auf dem Traditionskurs in der malerischen Emilia Romagna - und wollen sie zurückkehren?
Für Lamborghini-Werksfahrer und Lokalmatador Mirko Bortolotti besteht kein Zweifel: "Das ist die schönste und coolste Rennstrecke, die wir im Kalender haben."
Rein fahrerisch stimmt ihm auch Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde zu, der sich als "riesiger Imola-Fan" outet. "Ich bin aber einer der Fahrer, der die deutschen und österreichischen Events pusht, weil ich denke, dass die DTM da den größten Einfluss und das größte Medieninteresse erzielt."
Feller führt dünn besetzte Ränge auf enorme Hitze zurück
In Südeuropa fahre man daher oft vor leeren Rängen. "Hier ist es ähnlich wie in Portimao. Es gibt schon Fans, aber das ist nichts im Vergleich zum Lausitzring, Nürburgring und so weiter. Ich würde mir für den Sport von der Vermarktungsseite wünschen, dass wir ein bisschen mehr in Deutschland fahren."
Abt-Teamkollege Ricardo Feller, der am Sonntag seine erste DTM-Pole und seinen ersten Sieg in der Traditionsserie einfuhr, führt das schwache Zuschauerinteresse nicht nur auf den Standort zurück, sondern vor allem auf das Wetter. Denn an beiden Renntagen hatte es über 30 Grad.
Wittmann: DTM braucht in Italien Superstar wie Rossi
Er selbst würde sich aber wünschen, wenn die DTM nach Imola zurückkehrt. Und das hat nicht nur damit zu tun, dass er die italienischen Fans mag. "Die Strecke hat definitiv etwas - es handelt sich um einen meiner Lieblingskurse. In Italien ist es meine Nummer 1."
Für den zweimaligen Champion, Walkenhorst-BMW-Pilot Marco Wittmann, ist auch die Kulinarik ein Grund, warum er gerne in Italien fährt. "Ich bin ein großer Fan von Pizza, Pasta und Wein", schmunzelt der Fürther. "Nein, ich finde die Strecke megacool, auch wenn das Überholen ein bisschen schwierig ist."
Doch auch ihn lässt das Thema Zuschauer nicht kalt. "Wenn wir zurückkehren, dann müssen wir daran arbeiten, mehr Fans zur Strecke zu locken. Die DTM muss daran arbeiten, einen Superstar wie Valentino Rossi zu holen, denn wir wollen vor einer großen Menschenmenge fahren", hat er einen Vorschlag, wie es klappen könnte.
Müller schwärmt: "Strecke hat Oldschool-Charakter bewahrt"
Auch Rosberg-Audi-Pilot Nico Müller hat für eine möglich Rückkehr nach Imola einen Wunsch: "Ein bisschen weniger Hitze wäre gut", grinst der Schweizer, für den der Kurs bereits seit seinem ersten Besuch im Jahr 2008 zu seinen Lieblingsstrecken zählt. "Ich bin aber erst dieses Jahr wieder zurückgekehrt", sagt Müller, der vor der DTM bereits Anfang April als WRT-Teamkollege von Valentino Rossi in der GT-World-Challenge Europe in Imola fuhr.
Wenn man die Linie auch nur "um einen halben Meter" verpasse, dann könne man an einigen Stellen nicht ohne Konsequenzen auf die Strecke zurückkehren, verweist er auf die Kiesbetten und Mauern. "Die Strecke hat immer noch diesen Spirit. Es ist wirklich cool, mit der DTM hier zu sein - und ich hoffe, dass die Strecke im Kalender bleibt", spricht er sich klar für Imola aus.
Mit Bildmaterial von ABT Sportsline.
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