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"DTM ist eine große Chance": Mercedes entscheidet über DTM-Support

Warum sich die Haltung von Mercedes zu Gerhard Bergers GT3-DTM gewandelt hat, wie die Chancen aktuell stehen und welche Rolle die eigene DTM-Historie spielt

Bei Gerhard Bergers Präsentation der DTM-Zukunft beim Saisonfinale in Hockenheim war Mercedes mit einem GT3-Boliden und Kundensport-Koordinator Thomas Jäger stark präsent. Doch abgesehen vom komplett privat finanzierten GruppeM-Mercedes hört man seitdem wenig aus Stuttgart. Wie ist also der Stand der Dinge bei der Marke, die die DTM in der Vergangenheit wie kaum eine andere geprägt hat?

"Es gibt noch keine finale Entscheidung, aber wir sind in Gesprächen mit der DTM und jetzt endlich in der Evaluierung", beschreibt Ex-DTM-Pilot Jäger, der bei AMG-Mercedes neben Leiter Stefan Wendl für den Kundensport zuständig ist, im Gespräch mit 'Motorsport.com' den Status quo.

In den kommenden Wochen soll der Daimler-Konzern in Absprache mit Tochter AMG final entscheiden, ob und inwiefern AMG-Mercedes potenzielle DTM-Teams unterstützen wird. 

Mercedes sieht großes Marketing-Potenzial der DTM

Laut Informationen von 'Motorsport.com' ist der interne Rückenwind für das Thema nach anfänglichen Zweifeln zuletzt größer geworden. Auslöser für den Sinneswandel war ein Impuls aus dem Marketingbereich, wo man die Strahlkraft der DTM als Bühne auch nach dem Ende als Hersteller-Plattform hoch einschätzt.

"Die DTM ist eine große Chance", bestätigt Jäger diesen Eindruck. "Wenn man es schafft, viele Teams mit unterschiedlichen Fabrikaten in die Serie zu bekommen und eine sehr gute Vermarktung mit einem guten TV-Paket hat, dann ist das eine superinteressante Plattform. Die DTM macht aber für einen Hersteller nur Sinn, wenn es finanzierbar ist und ich eine entsprechende Media-Gegenleistung habe."

"Wenn das gelingt, dann wird das eine interessante Geschichte", ist Jäger überzeugt. "Dann ist nur wichtig, dass man drauf schaut, dass die Kosten in Zukunft nicht explodieren. Dann haben alle was davon. Das wäre die klassische Win-Win-Situation für den Plattformbetreiber und den Hersteller."

Welche Rolle die eigene DTM-Historie spielt

Genau diese mediale Präsenz, die vor allem durch den Sat.1-Vertrag gewährleistet werden soll, sei der Vorteil der Serie gegenüber dem GT-Masters. "Man darf nicht vernachlässigen, dass auch das GT-Masters stark daran arbeitet, den TV-Bereich mit RTL Nitro auszubauen", holt Jäger aus.

Bernd Schneider, Thomas Jäger

AMG-Koordinator Thomas Jäger (re.) mit DTM-Legende Bernd Schneider

Foto: Mercedes

"Aber der größte Benefit der DTM ist natürlich dieses Image, die Marke DTM, dieser Bekanntheitsgrad, den sie sich in den letzten Jahrzehnten aufgebaut hat." Woran auch Mercedes bis zum Herstellerausstieg Ende 2018 keinen unwesentlichen Anteil hatte.

GT-Pro-Plan war für Mercedes abschreckend

Und genau das ist heute ein entscheidendes Argument, wenn es darum geht, in Zukunft Kundenteams in der DTM zu unterstützen. "Mercedes hat in den vergangenen Jahrzehnten in der DTM wirklich eine tragende Rolle gespielt. Deshalb haben wir auch gesagt: Wir wollen uns das nicht einfach machen und sagen, wir machen da nicht mit", so Jäger.

Diesbezüglich sei grundlegend gewesen, dass die DTM-Dachorganisation ITR und Gerhard Berger von ihrem GT-Pro-Plan abgerückt sind. "Skepsis war am Anfang da, weil wir wussten, dass GruppeM und andere Teams das gerne machen wollen, aber die technischen Rahmenbedingungen noch nicht geklärt waren", sagt Jäger.

"Als es dann hieß, man möchte ohne ABS fahren, haben wir gesagt: Dafür müssten wir ABS nicht nur ausbauen, sondern massiv Entwicklung betreiben, um kinematische Änderungen durchzuführen und damit der Fahrer ein Gefühl für die Pedalerie hat. Deshalb haben wir darauf plädiert, die GT3-Technik zu nutzen. Dann haben zumindest die Teams einen Zugang zur Plattform. Nachdem sich das alles geklärt hat, stehen wir der Sache nun positiver gegenüber. Weil wir jetzt ein Fahrzeug haben, das die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt."

"Reges Interesse" bei den Teams

Neben der GruppeM-Truppe, die bereits einen Boliden genannt hat, gebe es "auch andere Teams, die Interesse zeigen", offenbart Jäger. "Wir schauen jetzt, wie wir das zusammenkriegen, ob und welche Unterstützung die Teams brauchen und was wir im Rahmen unseres Kundensportprogramm dazugeben können, damit die Teams erfolgreich unterwegs sein können."

Der AMG-Motorsport-Koordinator spricht zwar von "regem Interesse", gibt aber zu bedenken: "Es gibt viele Teams, die sich denken: 'Die Hersteller bezahlen am besten 100 Prozent'. Das wird aber nicht funktionieren."

In Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Teams stellen sich daher laut Jäger folgende Fragen: "Wer ist wie aufgestellt, wann ist es realistisch, die Sponsorenverträge zu unterschreiben - und was bleibt dann letztendlich als Lücke? Und wer hat am Ende ein wettbewerbsfähiges Konzept?"

Unterstützt Mercedes DTM? Chancen laut Jäger 50:50

Wie er die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass sich Mercedes dafür entscheidet, Teams in der DTM zu unterstützen? "50:50", antwortet Jäger. "Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind sicher nicht so, dass man so ein Thema groß im siebenstelligen Bereich supporten kann." Zur Einordnung: Der Einsatz eines GT3-Autos in der DTM wird pro Saison rund eine Million Euro kosten.

Trotz der schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen würde sich Jäger persönlich wünschen, "dass es die DTM weiterhin gibt. Und dafür braucht man mindestens 18 oder 20 Autos, sonst kann keiner eine Rennserie machen."

Mit Bildmaterial von ITR.

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