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Rennbericht

DTM Norisring 2018: Wittmann gewinnt Rennkracher beim Heimspiel

Marco Wittmann gewinnt das spannende Rennen der DTM 2018 am Norisring vor Edoardo Mortara und Daniel Juncadella - Harter Kampf von Glock und Paffett

Marco Wittmann, BMW Team RMG, BMW M4 DTM, Daniel Juncadella, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM, Edoardo Mortara, Mercedes-AMG Team HWA, Mercedes-AMG C63 DTM

Alexander Trienitz

Sieg für Marco Wittmann im zweiten DTM-Rennen am Norisring 2018. Der BMW-Pilot kam nach 67 Runden vor Samstagssieger Edoardo Mortara (2.) und Daniel Juncadella (3.) auf dem Nürnberger Stadtkurs ins Ziel und gewann zum ersten Mal bei seinem Heimrennen. Für Daniel Juncadella ist es das erste Podium seiner DTM-Karriere. 

"Was für ein Rennen! Ich glaube, das war das Rennen meines Lebens!", kann Wittmann sein Glück kaum fassen, dass er beim zehnten Anlauf endlich vor heimischer Kulisse jubeln darf. "Ich habe gestern noch gesagt: Ich lasse den Zweiten aus und mach heute den Ersten, doch dass das am Ende wirklich so aufgeht, hätte ich auch nicht geglaubt - vor allem von sieben kommend."

 

"Ich hatte einfach eine Megapace. Meine Jungs haben das Auto megagut hingeschraubt. Wir hatten eine Pace, ich habe gefightet, hab überholt. Als ich dann gesehen habe, dass ich in Führung bin, dachte ich: Das gibt's doch gar nicht. Beim Heimrennen zu führen, ist der Hammer! Ich hab schon immer auf die Uhr geguckt. Dann waren 16 Minuten, 14 Minuten - die Uhr ist gar nicht runtergetickt. Ich habe den Edo kommen sehen, er hat echt viel Druck gemacht, und ich war einfach am Ende", sagt er.

"Es war einfach mein Tag!"

"Ich habe gepusht, gepusht, aber ich war am Limit. Das wurde am Ende schon noch einmal eng, aber egal: Es hat gereicht. Den Heimsieg kann mir keiner mehr nehmen. Es fühlt sich fast an, wie eine Meisterschaft zu gewinnen. Ich habe es vier, fünf Jahre versucht und war nie auf dem Podium. Gestern war für mich schon ein Megaerfolg, auf drei zu stehen - und heute den Sieg einzufahren... vor allem von sieben. Das denkt man auch nicht unbedingt am Norisring. Gerade ohne Safety-Car, ohne Zwischenfälle. Es war einfach mein Tag", freut er sich über seinen Erfolg.

Jubel auch bei Juncadella, der zum ersten Mal auf dem DTM-Podium steht. "Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Man weiß schon, dass auf dieser Strecke alles passieren kann. Den Reifen aufzuwärmen, ist immer schwierig. Nach dem Boxenstopp hatte ich einen schwierigen Moment und habe die Führung an Marco abgegeben, der megaschnell war - und auch Edo war sehr, sehr gut", so der Spanier. "Dann war meine Pace wieder schneller als die zwei, aber in den letzten zehn Runden ist es immer etwas zu viel Risiko, wenn man kämpft. Das Resultat ist sehr gut, und ich bin natürlich zufrieden. Nächstes Mal kann ich hoffentlich wieder auf Pole fahren und dann das Rennen gewinnen."

 

Für Edoardo Mortara war es mit dem Sieg am Samstag und Platz zwei am Sonntag ein sehr erfolgreiches Wochenende in Nürnberg. "Unglaublich! Gestern Erster, heute Zweiter. Das Rennen war für mich super, super schwierig. Ich bin von Platz fünf aus gestartet und habe meinen Stopp in der ersten Runde gemacht. Für die Reifen war das extrem schlecht, aber das Auto war viel besser als gestern - alles gut", sagt der Mercedes-Mann.

Mortara zurück im Titelkampf

An die Meisterschaft, in der auf den zweiten Gesamtrang kletterte, möchte er sich noch keine Gedanken machen: "Es ist noch zu früh, um an die Meisterschaft zu denken. Ich glaube, wir haben noch viele Wochenenden vor uns. Ich hatte ein tolles Rennwochenende und hoffe auf weitere wie dieses. Gratulation an Marco, er hat einen super Job gemacht. Ich habe alles gegeben, es war nicht genug. Wir werden beim nächsten Rennen weitersehen."

Die Top 10 komplettierten Bruno Spengler (4./BMW), Lucas Auer (5./Mercedes), Paul di Resta (6./Mercedes), Nico Müller (7./Audi), Robin Frijns (8./Audi), Pascal Wehrlein (9./Mercedes) und Timo Glock (10./BMW). Gary Paffett wurde 13.

"Das war ein unfassbares Finish. Genau darum lieben wir den Norisring. Leider haben wir es nicht geschafft, heute den 20. Sieg in Nürnberg einzufahren, aber es war für die Zuschauer sicher ein super Rennen", sagt Mercedes-DTM-Teamchef Ulrich Fritz. "Alles in allem war es ein sehr erfolgreiches Wochenende für uns. Glückwunsch an die ganze Mannschaft."

In der DTM-Fahrerwertung bleibt Gary Paffett mit 99 Punkten in Führung. Mortara ist neuer Zweiter mit 93 Zählern vor Marco Wittmann und Timo Glock (beide 92). Paul di Resta (87) und Lucas Auer (72) liegen auf den Plätzen fünf und sechs.

 

Der Österreicher Auer erwischte einen guten Start und ging an Gary Paffett vorbei. Pole-Setter Juncadella konnte seine Spitzenposition vor seinen Teamkollegen Auer und Paffett behaupten. Mortara, Eriksson, Müller, Rockenfeller und Green bogen bereits am Ende der ersten Runde in die Box ab und absolvierten ihre Pflichtboxenstopps mit Reifenwechsel.

Paffett kam in der elften Runde an die Box und holte sich neue Reifen. Doch mit den kalten Pneus hatte er im Verkehr Mühe, sich gegen die Gegner hinter ihm zu behaupten. Er verlor drei Positionen im Kampf mit di Resta, Müller und Glock.

In der 22. Runde lieferten sich Juncadella und Lokalmatador Wittmann einen heißen Kampf um die Führung. Wittmann musste zunächst dem Spanier den Vorrang lassen, konnte sich eine Runde später aber an die Spitze setzen und seine ersten Führungskilometer bei seinem Heimrennen sammeln.

Auch die Führenden in der Fahrerwertung schenkten sich nichts. Im harten Zweikampf fuhr Paffett ins Heck des gelben BMW und Glock musste den Anschluss an Müller abreißen lassen. Die Sportkommissare leiteten eine Untersuchung des Vorfalls ein, entschieden aber, dass alles im fairen Rahmen war und sprachen keine Strafe gegen den Mercedes-Mann aus.

Der harte aber faire Zweikampf zog sich über viele Runden hinweg, denn Glock verteidigte seine Linie und blieb so vor dem Briten. In der 37. Runde verschätzte sich Paffett in der Schikane und verlor zwei an die BMW von Eng und Eriksson.

Paffett sauer auf Glock

Paffett war "not amused" über Glocks Verhalten. "Ich habe versucht, Timo zu überholen, aber er hat mich immer wieder in die Wand geschickt. Ich musste immer lupfen, weil ich sonst einen großen Unfall gehabt hätte - zehnmal oder so. Am Ende ging mir das DRS aus und ich wurde frustriert. Der Kerl war so unfair. In Hockenheim hatten wir ein großartiges Rennen, aber hier war es das komplette Gegenteil: Es war ein Desaster! Es war einfach schrecklich, heute gegen diesen Kerl zu fahren. Es war zu viel!", schimpft der Brite.

Er ergänzt: "Wenn man versucht, außenherum zu gehen, und der Kerl einfach versucht, dich in die Wand zu drücken, dann ist es verrückt und rücksichtslos. Es ist kein faires Racing. Es gibt die Regeln nicht ohne Grund. Das war gegen die Regeln, und ich weiß nicht, was die Rennkommissare gesehen haben, denn es ist ungefähr zehnmal passiert. Wenn du innen aus der letzten Kurve herauskommst und der Kerl die Kurve schneidet, sodass du die Wand berühren oder lupfen musst, dann sind das keine Optionen, zwischen denen man sich entscheiden sollte. Es ist einfach unfair! Ich werde nicht mehr sagen, es soll jeder selbst einschätzen. Es ist eindeutig!"

Beim Boxenstopp des amtierenden DTM-Champion Rene Rast klemmte das linke Hinterrad und der Audi-Mann verlor dabei viel Zeit. Am Ende landete der Rosberg-Fahrer auf Rang 14.

"Wir haben ein spannendes Rennen mit vielen Zweikämpfen gesehen. Genau das wollen wir in der DTM auch sehen", sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. "Im Vergleich zu gestern konnten wir uns etwas verbessern und sind mit zwei Autos in den Punkten. Nach gestern konnten wir nicht mehr erwarten. Trotzdem ist es schade, dass das Auto mit der besten Pace, in dem Fall Rene, ein Problem beim Boxenstopp hatte. Keiner hatte Schuld daran, denn es scheint ein technisches Problem gewesen zu sein, das wir uns genauer anschauen müssen. Für ihn wäre Platz vier oder fünf drin gewesen. Das ist sehr schade. Aber insgesamt immerhin kleine Fortschritte."

"Es war ein hartes Rennen und harter Kampf mit den anderen Herstellern auf der Strecke. Wir konnten ein paar wichtige Punkte sammeln, darüber bin ich sehr froh. Das Team hat das ganze Wochenende über einen unglaublichen Job gemacht. Gestern hatten wir Pech, sonst hätten wir auch da Punkte sammeln können. Ich hoffe, dass wir in Zandvoort noch ein paar mehr sammeln können", sagt der bestplatzierte Audi-Fahrer Nico Müller.

Loic Duval wurde mit einer Durchfahrtsstrafe belegt, weil er Augusto Farfus in der Grundigkehre berührte und dieser sich drehte. Der Franzose fiel so auf den letzten Platz zurück.

 

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