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DTM reicht GT-Plus-Regeln 2021 ein: "Vor Audi-Aus der Plan"

Die DTM reicht das neue GT-Plus-Reglement ein: Wie Gerhard Berger damit die DTM umbauen will, wie groß der Zuspruch ist und wie er die Hersteller unter Druck setzt

Inzwischen geht der August dem Ende zu - und die Zukunft der DTM ist immer noch ungeklärt. Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' wird die DTM-Dachorganisation ITR aber rechtzeitig vor Ende der Frist am 31. August zwei Entwürfe des technischen Reglements beim Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) einreichen: Dabei handelt es sich um das aktuelle Class-1-Konzept sowie um das neue GT-Plus-Reglement auf Basis von GT3-Boliden.

Weil es sich bei der DTM um eine internationale Serie handelt muss eine Reglementänderung vom FIA-Weltrat genehmigt werden. "Es ist klar, dass wir unser technisches Reglement erweitern müssen", stellt DTM-Boss Gerhard Berger im Gespräch mit 'Motorsport.com' klar.

"Und es ist auch naheliegend, dass diese Erweiterung in Richtung GT-Plus-Reglement geht. Die Plattform in diese Richtung weiterzuentwickeln war schon vor dem Ausstieg von Audi unser Plan", deutet Berger an, dass bereits der sich ankündigende R-Motorsport-Ausstieg Ende Januar 2020 und das mangelnde Interesse der Super-GT-Hersteller für einen Sinneswandel hatten - was übrigens auch Hans-Joachim Stuck damals erkannte.

So sieht GT-Plus-Konzept aus

Dass man Class 1 dennoch erneut eingereicht hat, obwohl Audi und BMW daran nicht interessiert sind, darf übrigens als reiner Formalakt gewertet werden, da das technische Regelwerk bereits besteht und man sich die Tür nicht selbst verschließen will. GT-Plus ist aber die einzige wahre Überlebenschance für die Traditionsserie.

Aber wie sieht das Zukunftskonzept für die DTM aus? "Aus meiner Sicht ist es für unsere Plattform sehr wichtig, dass wir das Sprintrennen-Format beibehalten und viele professionelle, eigenständige Teams mit Profi-Rennfahrern hinter dem Steuer an den Start bringen", sagt Berger. "Ich selbst habe auch schon zahlreiche Anfragen von Teams erhalten."

Mehr Leistung und Push-to-pass-System

Wegen der unterschiedlichen GT3-Fahrzeugkonzepte werde man um eine Balance of Performance "nicht herumkommen", so Berger. Laut Informationen von 'Motorsport.com' sieht der Plan auch vor, die Leistung der Autos über einen Luftmengenbegrenzer über 600 PS zu bringen. Und auch das Push-to-pass-System soll beibehalten werden, während DRS wegen der unterschiedlichen Aerokonzepte kaum umsetzbar ist.

Mit dem GT-Plus-Reglement will Berger den Teams ermöglichen, "mit überschaubaren Kosten auf bereits von Herstellern entwickelte Fahrzeuge zurückzugreifen. Auch die Kosten für den Renneinsatz müssen in einer Größenordnung sein, die die Teams in die Lage versetzt, sich über Sponsoren oder Partner zu refinanzieren. So würden auch automatisch mehr Marken als in der aktuellen DTM antreten - unter der Federführung professioneller, eigenständiger Teams."

Herstellerunterstützung der Teams für Berger denkbar

Sich bei der Neuausrichtung mehr auf Teams zu konzentrieren und sich von den Werken zu emanzipieren, wie es zum Beispiel Teamchef Hans-Peter Naundorf vom interessierten Rowe-Rennstall fordert, sei "genau das Ziel", stellt Berger klar.

"Bei den Herstellern ist man natürlich immer auch potenziellen unternehmensinternen Strategiewechseln ausgesetzt. Bei den Teams ist das eher eine Lebensaufgabe - hier liegen die Interessen näher zusammen."

Diese Abhängigkeit von den Herstellern habe Berger "schon immer als ein Manko der DTM empfunden. Das heißt aber nicht, dass professionelle Teams keine Unterstützung von Herstellerseite bekommen, sondern, dass die Federführung für den Einsatz und den wirtschaftlichen sowie sportlichen Erfolg ganz klar bei den Teams liegen muss. Über welche Kanäle sich die Teams refinanzieren, liegt in ihrer Hand."

ITR-Zukunft ohne Hersteller-Mitgliedschaft geplant

Während bis Ende 2020 Audi und BMW in der DTM noch als Hersteller aktiv sind und neben Berger selbst je ein Drittel der Anteile am ITR e.V. (eingetragener Verein) halten, werde sich das 2021 auf jeden Fall ändern, stellt der Österreicher klar.

Nach Audis Bekanntgabe Ende April, das Engagement über 2020 hinaus nicht zu verlängern, sei auch "BMW aus der DTM ausgestiegen", konkretisiert Berger. "Infolge des Audi-Ausstiegs war es naheliegend, dass BMW sagt: In dieser Form kann ich nicht gegen mich selbst fahren. Somit hat auch BMW die gleiche Entscheidung getroffen wie Audi."

Und wenn man als Hersteller entscheide, "in dieser Form nicht mehr mitzufahren, dann sieht man glaube ich auch keinen Sinn mehr darin, als Mitglied in diesem Klub dabei zu sein", sagt Berger, der für 2021 ohne die beiden Hersteller als Vereinsmitglieder plant.

Berger fordert Entscheidung von Audi und BMW

Bevor man nun über das konkrete Szenario spreche, müsse nun geklärt werden, ob die Hersteller eine Fortführung der Traditionsserie überhaupt "mittragen, unterstützen und bewilligen", so der DTM-Boss, der den Ball bei den Herstellern sieht und Druck macht.

"Ich persönlich glaube, dass es die DTM nach so langer und erfolgreicher Zeit wert ist, sich dafür einzusetzen - für die Fans, für die Mitarbeiter, für die vielen Jahre harter Arbeit. Aber wenn die beiden Hersteller der Meinung sind, diese Plattform gehört nicht mehr da her, dann sind sie als Mitglieder auch in der Lage zu sagen: Die Plattform muss weg. Das liegt in den Händen von Audi und BMW." Das müsse nun "sauber gelöst werden", fordert er.

Doch wie schätzt Berger die Chancen ein, dass es mit der DTM 2021 doch weitergeht? "50:50", sagt er. "Ich kann es nicht sagen."

Verhandlungen entwickeln sich "seitwärts"

Audi deutete bereits an, dass man ein GT3-Fortführungsszenario zumindest mit Autos unterstützen würde. BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt äußerste sich aber kürzlich skeptisch und fürchtet, dass man mit einem werksunterstützten GT3-Einsatz das eigene Kundensport-Geschäftsmodell in Gefahr bringe.

Wie sich die Verhandlungen entwickeln und ob Berger inzwischen eine klare Reaktion aus München erhalten habe? "Die Verhandlungen entwickeln sich seitwärts", antwortet er. "Ich warte immer noch."

Parallel führe er auch "keine konkreten Gespräche" mit anderen Herstellern oder Teams, weil man nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen könne. "Es ist verlorene Zeit, wenn am Ende Audi und BMW gemeinsam sagen, dass sie das ganze Thema abwickeln und einstellen wollen. Ich bin ja von diesen Herstellern engagiert worden, um ihre Interessen zu vertreten. Und das werde ich auch tun."

Audi-Sportchef Dieter Gass ist bewusst, dass die Uhr tickt. "Wenn Gerhard diese Meisterschaft mit GT-Autos weitermachen will, dann muss er damit loslegen. Jeder Tag, den wir noch benötigen, um eine Entscheidung zu treffen, macht es noch schwieriger für Gerhard."

Mit Bildmaterial von ITR.

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