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DTM-Renndirektor stellt sich der Kritik: "Fahrer haben nichts zu mir gesagt"

Die Strafe gegen Thomas Preining wegen Driving-Standards und deren Annullierung sorgte für Wirbel und noch mehr Kritik an Scot Elkins: Jetzt rechtfertigt er sich

DTM-Renndirektor stellt sich der Kritik: "Fahrer haben nichts zu mir gesagt"

DTM-Renndirektor stellt sich der Kritik: "Fahrer haben nichts zu mir gesagt"

Der DTM-Titelkampf sorgt dieses Jahr für außergewöhnliche Spannung, doch in Spielberg wurde dieser von der Diskussion um die Zweikampf-Regeln und kritischen Aussagen überschattet. Vor allem der Umgang mit dem spektakulären Duell am Samstag zwischen Bernhard-Porsche-Pilot Thomas Preining und Rosberg-Audi-Fahrer Nico Müller sorgte für Aufregung.

Der Österreicher musste die Position zunächst zweimal wegen eines Verstoßes gegen die Driving-Standards zurückgeben, ehe er für das dritte Überholmanöver eine Zehn-Sekunden-Strafe erhielt, die dann wieder zurückgenommen wurde. "Der Wirrwarr hat sich leider Gottes nicht so ganz verändert", meldet sich Ralf Schumacher bei 'ran.de' erneut kritisch zu Wort.

"Es ist recht lustig im Moment - Strafen werden ausgesprochen und dann wieder zurückgenommen", so der ehemalige Formel-1-Pilot, dessen Sohn David Schumacher aktuell in der DTM an den Start geht.

Ralf Schumacher: "Rennleitung und DTM unter großem Druck"

Die Rennleitung und die ganze DTM stehe "im Moment unter einem großen Druck" und es gäbe "viel Luft nach oben", meint er. "Ich glaube, das weiß Gerhard Berger auch selber, auch wenn sein süffisanter Kommentar mehr dahinging, dass der Ralf emotional ist" hier geht's zu Bergers Aussagen. Darum gehe es aber nicht, sondern um "gutes Racing".

Und auch Preining fordert, dass Renndirektor Scot Elkins weiterhin Racing zulässt. "Es ist immer wichtig, dass die Rennleitung zwischen hartem Racing und Abschießen unterscheidet", fordert der Sonntag-Sieger bei 'Sport1'.

Das sei zwar oft ein schmaler Grat, aber die Fans wollen "enges Racing sehen, wollen unterhalten werden. Wenn im Endeffekt ein Überholverbot besteht, weil es für jede kleine Berührung eine Strafe gibt, ist es meiner Meinung nach nicht richtig."

Elkins versteht Verwirrung: "Meinungen sind wie Nasen"

Nun meldet sich Renndirektor Scot Elkins zu Wort und reagiert auf die heftige Kritik - und den Vorwurf, dass viele Fahrer nicht mehr wissen, was erlaubt ist und was nicht. Was der US-Amerikaner nicht versteht: Piloten beschweren sich hinter vorgehaltener Hand oder über die Medien, doch kaum jemand trete direkt mit ihm in Kontakt.

"Es passiert glaube ich sehr oft, dass Fahrer etwas sagen - und zu mir sagen sie etwas anderes", holt Elkins aus. Er verstehe zwar, dass die Rücknahme der Preining-Strafe für Verwirrung gesorgt habe, denn "da kann jeder sagen, er habe gedacht, es sei so oder anders. Und Meinung sind wie Nasen - jeder hat eine. Aber ich merke nichts von einer Debatte oder mangelnder Harmonie basierend auf dem Drivers-Briefing oder unserer WhatsApp-Gruppe."

Verwunderung über Stille in Fahrer-Arbeitsgruppe

Er habe stattdessen das Gefühl, dass der Zusammenhalt nach der Besprechung der Zweikampfregeln im Vorfeld des Spa-Wochenendes, als Elkins klarstellte, dass am Kurveneingang und -Ausgang eine Wagenbreite Abstand gelassen werden muss, besser denn je sei.

Daher überrasche ihn, dass es auch in der WhatsApp-Arbeitsgruppe, die Elkins extra eingeführt hatte, um sich mit den Fahrern auszutauschen, von Donnerstag bis Sonntag komplett ruhig gewesen sei. "Wenn jeder im Fahrerlager Probleme hat, dann wäre das doch heute oder gestern nach dem Rennen aufgeleuchtet, aber das war nicht der Fall. Ich mache keine Witze. Da steht Donnerstag."

Wie es zur Rücknahme der Preining-Strafe kam

Wenn man eine Änderung wolle, "dann würde man eigentlich schon meinen, dass es der einfachste Weg ist, mit dem Renndirektor zu sprechen", meint Elkins. Doch das sei nicht passiert. "Vielleicht haben sie auch Angst vor mir oder so, aber ich glaube das ist nicht der Fall."

Wie er die Rücknahme der Preining-Strafe erklärt? Elkins verweist auf Artikel 12 im aktuellen DTM-Reglement, der besagt: "Jede vom Renndirektor erteilte Strafe kann von den Rennkommissaren geprüft werden." Diese seien dabei "nicht an die Entscheidung des Renndirektors gebunden und können die Strafe zum Vorteil der betroffenen Partei und/oder eine oder mehre zusätzliche Strafen erteilen."

"War nicht zu 100 Prozent von Entscheidung überzeugt"

Er selbst sei es gewesen, der die Sportkommissare dazu ermutigt habe, den Fall noch einmal aufzurollen. "Nach dem Rennen war ich nicht zu 100 Prozent von meiner Entscheidung überzeugt", so Elkins über das dritte Manöver, während die ersten zwei für ihn glasklar waren.

"Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto mehr habe ich mich damit nicht wohl gefühlt. Also bin ich zu den Sportkommissaren gegangen und habe sie gebeten, das noch einmal anzuschauen."

Das habe auch damit zu tun, dass der Renndirektor in der DTM selbst während des Rennens Strafen verteilt, während in anderen Serien wie der Formel 1 das in der Regel nur die Sportkommissare machen. "Deshalb haben wir das im Regelbuch, denn Entscheidungen werden während des Rennens sehr schnell getroffen", erklärt Elkins. "Und es ist möglich, dass man nicht alles sieht."

Warum der Renndirektor nicht alle Informationen hat

Das habe nicht nur mit dem Stress zu tun, sondern auch damit, dass die Onboard-Kameras und die Daten der Autos über einen USB-Stick ausgelesen werden, der während der Fahrt im Auto ist. Darauf haben die Sportkommissare erst nach dem Rennen Zugriff.

"Ich kann mir einen Zwischenfall anschauen", erklärt Elkins. "Aber nur aus gewissen Blickwinkeln. Ich kann mir keine Aufnahmen aus dem Auto ansehen und auch nicht mit dem Fahrern sprechen. Das können nur die Sportkommissare."

"Habe Steak bestellt, hätte aber Hühnchen nehmen sollen"

Vor allem die Onboard-Kameras seien oft sehr aufschlussreich. Elkins vergleicht seinen Meinungsumschwung im Fall Preining gegen Müller mit einem Abendessen. "Der eine bestellt ein Steak, der andere Hühnchen. Und dann ist der eine am Ende sauer, weil er eigentlich gerne Hühnchen gehabt hätte. So ungefähr ist das", schmunzelt der US-Amerikaner.

"Ich habe das Steak bestellt - und dann denke ich mir, ich hätte Hühnchen nehmen sollen. Ich habe also den Sportkommissaren gesagt, sie hätten Hühnchen nehmen sollen. Das ist ein absurder Vergleich, aber es ergibt Sinn, oder?"

Elkins hält es für gut, dass die Sportkommissare in der DTM eine Art Kontrollfunktion ausüben und ein Gegengewicht zum Renndirektor sind, was er mit "Checks and Balances" - also auf Deutsch Überprüfung und Ausgleich - beschreibt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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