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Rennbericht

DTM-Rennen Assen 2: Van der Linde siegt nach heftigem Crash

BMW-Pilot Sheldon van der Linde holt bei der Regenschlacht in Assen einen sensationellen Premierensieg - Abbruch nach heftigem Crash von Fabio Scherer

Der Regen war angekündigt, er kam und er brachte den erhofften chaotischen Rennverlauf mit sich: In einem Rennen mit SC-Start, heftigem Abflug, Unterbrechung und SC-Restart setzte sich am Ende ein Mann durch, den niemand auf der Rechnung hatte: Sheldon van der Linde (RBM-BMW) holte mit der Mutter aller Untercuts seinen ersten DTM-Sieg.

Ergebnis: DTM Assen 2020, Rennen 2

Auf durchgängig nasser, obschon zwischenzeitlich abtrocknender Strecke konnte sich der Südafrikaner dank eines frühen Boxenstopps elf Runden vor seinen unmittelbaren Kontrahenten erst an die Spitze setzen und den Sieg in einem Fünf-Runden-Sprint am Ende verteidigen. Mit aufs Podium durften die Abt-Piloten Robin Frijns (2.) und Nico Müller (3.) klettern.

Gute Regenpace und richtige Strategie

Die Strategie, die zum völlig unerwarteten BMW-Sieg führte, lautete: Früh stoppen. Van der Linde kam, als 14. gestartet und in den ersten Runden nur auf P13 nach vorne gekommen, schon nach zehn Runden an die Box. Anschließend fuhr er, von den Kameras unbemerkt, erstaunlich schnelle Rundenzeiten bei freier Fahrt - deutlich schneller als die Spitze, die zu dem Zeitpunkt noch Audi-Piloten innehatten.

Bilder: DTM Assen 2020

"Un-fucking-fassbar!", war das Wort, das dem 21-Jährigen nach dem zehnten Sieg für das RBM-Team bei 'ran' mehrfach entfuhr. Richtig glauben konnte er es nicht: "Vielen Dank an meine Leute; die Strategie war absolut perfekt. Sie haben es heute verdient. Wer hätte das vor dem Rennen gedacht? Ich jedenfalls nicht. Mein erster DTM-Sieg, ein unglaubliches Gefühl. Einfach Wahnsinn."

Dass der BMW M4 Turbo DTM bei Regen gut funktionierte, bewies auch Timo Glock (RMG-BMW; 6.), der zwischenzeitlich sogar zum Podiumskandidaten avancierte, aber nach dem Restart bei stark überfluteter Strecke blass blieb.

 

Unfall von Scherer sorgt für Rote Flagge

Dass es zu einem Restart kam, war einem heftigen Unfall von Fabio Scherer (WRT-Audi; DNF) zu verdanken, der aus eigener Kraft ausstieg. Er hatte wie auch Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi; 11.) und Harrison Newey (WRT-Audi; 15.) Slicks riskiert. Die Fahrbahn war bei Rennhälfte schon recht weit abgetrocknet, doch dann setzte neuer Regen ein, dem Scherer zum Opfer fiel.

Dadurch kam es auf nun wieder überfluteter Strecke zu einem Schlussspurt über fünf Runden. Van der Linde ließ seine Verfolger dabei nie wirklich in Angriffsposition kommen.

"Den Restart als Führender hat Sheldon extrem souverän hinbekommen und sich den ersten Sieg seiner DTM-Karriere mehr als verdient", lobt Rudolf Dittrich, Stellvertreter von BMW-Motorsportchef Jens Marquardt. Wobei der Restart selbst gar nicht optimal lief, denn Frijns hatte eine Angriffsposition, die er aber nicht nutzen konnte.

 

Frijns dominiert und gewinnt trotzdem nicht

Generell dürfte Frijns bis nach dem Boxenstopp eigentlich gedacht haben, das Rennen in der Tasche zu haben. Er beschleunigte schon am Start Rast aus und sortierte sich wie schon am Samstag hinter Loic Duval (Phoenix-Audi; 4.) ein. Weil Duval nach zehn Runden bei abtrocknender Strecke einbrach, ging Frijns an die Spitze. Der gleichzeitig stattfindende Stopp von van der Linde war da nur eine Randnotiz.

Der Samstagssieger fuhr anschließend mehr als zehn Sekunden Vorsprung auf die Verfolger raus, die noch einige Runden hinter Duval festhingen. Zunächst ging Rast vorbei, der aber seinerseits in Reifenprobleme rannte und sich wenig später von Müller und dem zu diesem Zeitpunkt extrem schnellen Glock beugen musste.

Glock kam auch kurzzeitig an Müller vorbei und schickte sich an, nun seinerseits auf Sieg zu gehen und den Abstand zu Frijns zu verringern. Als dann der Regen einsetzte, war klar, dass eine Strategie mit Wechsel auf Slicks nicht mehr funktionieren würde. So kam die Spitze nun kollektiv rein - Müller eine Runde früher, was ihn wieder an Glock vorbeibrachte.

 

Dann das böse Erwachen: Alle diese Piloten und sogar Frijns kamen hinter van der Linde raus. Vielleicht dachte das Abt-Team auch zu diesem Zeitpunkt noch, dass er ihn auf frischeren Reifen schon noch einfangen würde. Der Abbruch kam dann nicht einmal unwillkommen, schließlich wurden so fünf Sekunden Vorsprung van der Lindes zerstört.

Rast verliert im Titelkampf weiter an Boden

Doch im Schlussspurt blieben sowohl Frijns als auch Müller ohne Chance. Da Frijns vor Müller ins Ziel kam und auch im Qualifying besser abgeschnitten hatte, verkürzte er den Abstand in der Tabelle um vier auf 26 Punkte.

Dahinter kämpfte sich Duval, der im ersten Stint nach seinem Einbruch viel Zeit verloren hatte, wieder zurück. Beim Restart überrumpelte er den viertplatzierten Glock. Auch Rast ging nach mehreren Kurven Kampf mit Berührung mit durch und versuchte nun, Duval zu überholen. Der aber blieb unbeeindruckt und fuhr P4 nach Hause. Rast hat ein Einzelrennen vor Saisonhalbzeit auf Rang drei nun schon 46 Zähler Rückstand auf Müller.

 

Die letzten Punkte hinter Duval, Rast und Glock holten Ferdinand Habsburg (WRT-Audi; 7.), Marco Wittmann (RMG-BMW; 8.), Philipp Eng (RBM-BMW; 9.) und Lucas Auer (RMR-BMW; 10.). Jamie Green (Rosberg-Audi; 12.) wagte eine Zweistoppstrategie, die aber nicht aufging.

Die DTM zieht im Rahmen ihrer "hektischen Wochen" mit drei Rennen an drei Wochenenden weiter zum Nürburgring, wo an den nächsten beiden Wochenenden vier Läufe absolviert werden.

Mit Bildmaterial von BMW.

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