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Rennbericht

DTM-Rennen Spa 2: Rast gewinnt heißes Duell gegen Müller

DTM-Meister Rene Rast schlägt beim Sonntagsrennen in Spa-Francorchamps zurück: Der Audi-Pilot gewinnt ein heißes Duell gegen Nico Müller - BMW erneut chancenlos

René Rast, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM, Nico Müller, Audi Sport Team Abt Sportsline, Audi RS 5 DTM

René Rast, Audi Sport Team Rosberg, Audi RS 5 DTM, Nico Müller, Audi Sport Team Abt Sportsline, Audi RS 5 DTM

Hochspannung trotz Audi-Dominanz beim Sonntagsrennen der DTM in Spa-Francorchamps: Samstagsieger Nico Müller führte das Rennen lange an, doch Rene Rast überholte den Abt-Audi-Fahrer einige Runden vor Schluss. Müller schob seine Schlussattacke dank der Überholhilfen bis zur letzten Runde auf, kam aber auf der Kemmel-Geraden nicht vorbei und fuhr 0,483 Sekunden hinter dem Markenkollegen in Ziel.

Rast, der in der Reifenschlacht am Samstag auf Platz fünf gefahren war, erwischte von der Pole-Position aus einen guten Start und setzte sich erst einmal an der Spitze ab. Der gestrige Rennsieger Müller kam in der ersten Runde an Audi-Kollege Robin Frijns vorbei, um die Jagd auf den Mindener an der Spitze aufzunehmen. Mike Rockenfeller übernahm zu Beginn vor Sheldon van der Linde die vierte Position.

In der Bus-Stop-Schikane gab es einen Kontakt zwischen Harrison Newey und Jonathan Aberdein, der sich drehte und weit zurückfiel. Newey bekam von der Rennleitung für den Schubser gegen den Südafrikaner eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Derweil schaffte es Rast an der Spitze nicht, sich signifikant von Müller abzusetzen, der mit weniger als einer Sekunden Rückstand hinter dem aktuellen DTM-Champion herjagte.

Müller übernimmt die Führung

In der vierten Runde gab es den Führungswechsel. Müller nutzte den Vorteil des DRS-Klappflügels, um an Rast vorbeizugehen. Zur Erinnerung: Der Führende darf in der Saison 2020 weder DRS noch Push-to-pass nutzen, um sich gegen die Verfolger zu verteidigen. Rast verlor in den folgenden Runden leicht den Anschluss an Müller, vergrößerte aber seinen Vorsprung auf Frijns.

 

Im Mittelfeld zündete Jamie Green in seinem Audi den Turbo. Der DTM-Dauerbrenner aus Großbritannien war von Platz acht aus ins Rennen gestartet und fuhr innerhalb von fünf Runden auf den fünften Platz. Damit bestand die Top 5 nach zehn Minuten ausschließlich aus Audi-Boliden, während van der Linde auf Platz sechs zu diesem Zeitpunkt bester BMW-Pilot war.

Ebenfalls schnell unterwegs war Ferdinand Habsburg, der aufgrund gestrichener Qualifying-Runden von ganz hinten starten musste. Nach fünf Runden lag der Österreicher bereits in den Top 10 und damit innerhalb der Punkteränge. Das erste Rennen am Samstag hatte Habsburg wegen eines heftigen Unfalls im Training noch verpasst.

BMW wieder chancenlos

In der ersten Viertelstunde des Rennens bestätigte sich das Bild von Samstag, denn BMW war gegen Audi wieder chancenlos. Obwohl van der Linde, der am Samstag noch mit technischen Problemen zu kämpfen hatte, kein schlechtes Rennen fuhr, konnte der Südafrikaner mit den Audis an der Spitze nicht mithalten.

Dem BMW-Piloten halfen dabei auch nicht die deutlich kühleren Bedingungen. Sowohl die Luft- als auch Streckentemperatur waren jeweils zehn bis 15 Grad kühler als noch am Samstag. Trotz der völlig anderen Ausgangslage dominierte Audi weiterhin das Geschehen beim Saisonauftakt der DTM im Jahr 2020.

Ferdinand Habsburg, Audi Sport Team WRT, Audi RS 5 DTM

Ferdinand Habsburg, Audi Sport Team WRT, Audi RS 5 DTM

Foto: ITR eV

Der erste Fahrer an der Box war Habsburg, der mit rund 39 verliebenen Minuten auf der Uhr zum Service kam. Zuvor hatte der Österreicher noch ein starkes Manöver gegen Glock gezeigt, als er den BMW-Piloten in der Blanchimont-Kurve außen überholte. Der frühe Stopp von Habsburg deutete auf eine Zwei-Stopp-Strategie hin, da das Team noch genügend Reifen zur Verfügung hatte.

Die Audis auf dem Vormarsch

Loic Duval machte im Laufe der ersten Rennhälfte eine Menge Positionen gut. Von Platz 13 aus gestartet, schnappte sich der Franzose in Runde neun Lucas Auer im BMW und übernahm Platz sieben. Nur noch van der Linde lag in seinem BMW zwischen Duval und seinen Audi-Teamkollegen auf den ersten fünf Plätzen.

Zur Rennhalbzeit schaffte es Müller, sich einen kleinen Vorsprung von rund zwei Sekunden auf Rast herauszufahren. Die Siebenmeilenstiefel packte der Schweizer und Auftaktsieger am Sonntag aber nicht aus. Rast hatte derweil wie am Samstag mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen, weshalb er in Runde 13 von Frijns mächtig unter Druck gesetzt wurde.

Der Mindener musste im zweiten Rennen mit seinen Reifen haushalten, da er nur noch zwei Reifensätze zur Verfügung hatte, während alle anderen Piloten noch auf jeweils drei Sets zurückgreifen konnten. Bevor Frijns an Rast vorbeikam, bog der Deutsche in Runde 14 zum Boxenstopp ab.

Boxenstopps zur Rennhalbzeit

Der führende Müller kam in Runde 15 an die Box, um sich neue Pneus abzuholen. Am Funk bekam er folgende Information: "Es ist ein Kampf zwischen dir, Robin und Rene!" Von einer Bedrohung seitens BMW gingen die Audi-Strippenzieher am Kommandostand nicht aus. Müller kam dank seines schnellen Stopps vor Rast und Rockenfeller zurück auf die Strecke.

Marco Wittmann, BMW Team RMG, BMW M4 DTM

Marco Wittmann, BMW Team RMG, BMW M4 DTM

Foto: Andreas Beil

Auf der Jagd nach Müller wurde Rast eine Runde lang von Marco Wittmann im BMW aufgehalten, der noch nicht beim Service war. Erst auf der Start-Ziel-Geraden kam der Mindener an dem zweimaligen DTM-Champion vorbei, um die Verfolgung auf Müller an der Spitze aufzunehmen. Frijns kam in Runde 17 an die Box und reihte sich vor Rockenfeller, aber hinter Müller und Rast ins Feld ein – Wittmann ausgenommen, da er noch nicht an der Box war.

Der BMW-Pilot kam erst rund 15 Minuten vor dem Rennende an die Box und hatte damit in der Schlussphase die besten Reifen aufgeschnallt. Jedoch verlor Wittmann auf seinen strapazierten Pneus bis dahin viele Sekunden auf die Piloten, die bereits zur Rennhalbzeit zum Service gekommen waren. Habsburg war derweil zum zweiten Mal an der Box.

Heiße Schlussphase in Spa-Francorchamps

In der Schlussphase ging es nur noch darum, welcher Audi-Pilot den zweiten Saisonsieg im Jahr 2020 holen wird. Müller wurde rund zehn Minuten vor Schluss von Rast, der noch DRS- und Push-to-pass-Schüsse übrig hatte, unter Druck gesetzt. Während dessen fuhr Fabio Scherer in seinem Audi erstmals in einem DTM-Boliden der Neuzeit über 300 Kilometer pro Stunde.

Der zweite Führungswechsel ereignete sich in Runde 21: Rast griff mit flachem Klappflügel nach der Führung von Müller und ging an seinem Markenkollegen vorbei. Hinter dem Topduo lag Frijns mit rund zwölf Sekunden Rückstand auf Platz drei. Green folgte vor Rockenfeller und van der Linde, der auf Platz sechs weiterhin bester BMW-Pilot war.

An der Spitze drehten sich nach dem Führungswechsel die Machtverhältnisse, weil Müller jetzt über DRS und Push-to-pass verfügte, während Rast auf die Überholhilfen verzichten musste. Sechs Minuten vor Schluss drückte van der Linde noch einmal auf einen Platz in den Top 5. Der 21-Jährige verkürzte den Rückstand auf Rockenfeller und sorgte so für Hoffnung im BMW-Lager auf Schadensbegrenzung in Spa.

An der Spitze spitzte sich die Situation zu: Müller fuhr im Heck von Rast, wartete mit einer Attacke aber bis zur letzten Runde, um einen Konter des aktuellen DTM-Meisters zu verhindern. Jedoch ging die Strategie nicht auf: Müller öffnete den Klappflügel auf der Kemmel-Geraden, schloss ihn aber wieder früh. Danach hatte er keine Chance mehr, Rast zu überholen, der sich seinen ersten Saisonsieg sicherte.

Rast glücklich über Comeback im zweiten Rennen

 

"Was ein geiles Rennen! Es hat echt Spaß gemacht mit der neuen Regel", so Rast gegenüber 'Ran' nach dem Rennsieg im Funk. "Mit dem DRS und dem Push-to-pass muss man wirklich ein bisschen denken. Ich wusste natürlich, Nico hat in der letzten Runde Push-to-pass und DRS. Da musste ich mich ein bisschen drauf vorbereiten. Es war eine geile letzte Runde. Ich bin jetzt einfach mega happy, nach dem verkorksten Tag gestern heute so zurückzukommen."

"Das ist im Gegensatz zu gestern natürlich eine Genugtuung", sagt er nach dem Rennen. "Gestern hatten wir viele Probleme. Wir haben daraufhin das Set-up geändert und ich musste meinen Fahrstil ändern. Wir haben ganz viele Dinge am Auto geändert und heute hat es dann wesentlich besser funktioniert."

"Ich muss wirklich sagen, es war ein geiler Kampf mit Nico, auch mit Robin. Ich glaube, so sollte es sein. Die neue Hilfen, die wir haben - DRS und Push-to-pass - haben gezeigt, welche Rennen damit möglich sind. Ich fand es ziemlich geil heute." Bei der Siegerehrung passierte dem Sieger ein Missgeschick mit dem Siegerpokal: "Keine Ahnung. Ich habe ihn hochgehoben. Dann ist irgendwas abgebrochen und jetzt ist er hinüber. Da kann man nichts machen. Ich glaube, Scherben bringen Glück."

Auf Platz drei landete Frijns vor Green, der von Platz acht aus in die Top 5 gefahren war und ein Podium nur knapp verpasste. Rockenfeller ließ van der Linde, der bester BMW-Pilot war, hinter sich und fuhr auf Rang fünf ins Ziel. Duval wurde vor Auer, Aberdein und Wittmann Siebter.

Bildergalerie: Der DTM-Saisonauftakt 2020

"Wir hatten heute ein bisschen Probleme - und generell", so van der Linde gegenüber 'Ran'. "Natürlich hab ich heute eine gute Runde im Qualifying gemacht, aber uns fehlt ein bisschen Pace auf Audi. Wir müssen jetzt kämpfen, damit wir das bis zum Lausitzring aufholen. Keine Ahnung wie! Ich bin zufrieden. Ich habe heute alles herausgeholt. Mehr geht nicht."

"Ich glaube immer, dass der Fahrer einen großen Unterschied machen kann", so der Südafrikaner weiter. "Natürlich braucht man ein gutes Team - und ich glaube, dass ich das habe. Wir müssen aber schauen, dass wir alles als Paket zusammenbringen. Die Audi-Leute haben im Winter einen sehr guten Job gemacht - das ist uns klar. Und sie verdienen das auch."

Sheldon van der Linde, BMW Team RBM, BMW M4 DTM

Sheldon van der Linde, BMW Team RBM, BMW M4 DTM

Foto: Andreas Beil

Wittmann überholte in den letzten Runden in seinem BMW mit frischeren Reifen noch Scherer, der nur knapp die Punkteränge verpasste. Der Schweizer kam hinter Philipp Eng auf Platz zwölf ins Ziel. Timo Glock landete vor Robert Kubica, Habsburg, dessen Zwei-Stopp-Strategie vollkommen nach hinten los ging, und Newey auf Platz 13.

Die DTM reist für die Runden 3 und 4 am 14. bis 16. August zum Lausitzring, wo nur eine Woche später die Runden 5 und 6 stattfinden. Beim Double-Header in Deutschland wird am ersten Rennwochenende auf der Sprintstrecke und eine Woche später auf dem klassischen DTM-Kurs gefahren werden.

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