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DTM überrascht bei Test mit Topzeiten: "Wollen schnellste GT3-Serie sein"

Die erste Balance of Performance der DTM ermöglicht beim Testauftakt in Hockenheim Topzeiten: Was dahinter steckt und wie viel Leistung die Autos haben

Viele DTM-Fans trauten beim Testauftakt in Hockenheim ihren Augen nicht: Maximilian Götz' Tagesbestzeit von 1:36.590 im Mercedes-AMG GT3 war um satte 2,603 Sekunden schneller als die Poleposition-Zeit aus dem ADAC GT Masters im vergangenen September. Und um nur 8,253 Sekunden langsamer als die Pole-Rekordrunde von Rene Rast im Class-1-Boliden aus dem Vorjahr, obwohl die Prototypen um rund 50 Prozent mehr Abtrieb bieten als die GT3-Autos.

"Die DTM strebt es an, die schnellste GT3-Serie zu sein", stellt Michael Resl, Technikchef der DTM-Dachorganisation ITR, klar, dass das alles andere als ein Zufall ist. "Unsere Balance of Performance (BoP) ist darauf ausgelegt, die Autos so performant wie möglich zu machen, damit sie ihre Klasse zeigen können."

Tatsächlich war es schon im vergangenen Sommer der Plan von DTM-Boss Gerhard Berger gewesen, eine Art Premium-GT3-Serie zu kreieren, in der die Boliden mehr ausgereizt und die Fahrer mehr gefordert werden als in anderen GT3-Serien.

DTM-BoP: Audi ohne Restriktor

Die starken Zeiten beim Testauftakt in Hockenheim haben aber nicht nur damit zu tun, erklärt Resl: "Wir haben gerade April. Das bedeutet, dass die Temperaturen niedrig sind und der Umgebungsdruck den Autos entgegenkommt. Das wirkt sich positiv auf die Motorleistung und auf das Gesamtbild aus."

Tatsächlich kletterte das Thermometer am Mittwoch kaum über die Vier-Grad-Marke, der Hauptgrund für die Tempojagd ist aber ein anderer: Denn laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' sieht die Test-BoP des neuen DTM-Partners AVL vor, dass der Audi R8 LMS GT3 komplett ohne Restriktor, der die Motorleistung drosselt, eingesetzt wird.

Beim Mercedes-AMG GT3 ist zwar ein Restriktor an Bord, doch auch dort wird ziemlich ans Limit gegangen. Die Boliden, die um die 600 PS Leistungen haben, werden in der DTM im Bereich von 560 bis 590 PS eingestuft, während sie in den SRO-Serien und im ADAC GT Masters nur rund 530 PS liefern. Klar ist: Das ist nur möglich, da in der DTM aktuell kein Porsche am Start ist, denn der 911 GT3 R kommt kaum über 520 PS.

BoP-Mindestgewicht der Autos für Teams nicht erreichbar

Ähnlich ist die Lage beim Gewicht der Autos: Die DTM-BoP sieht vor, dass die Boliden im Bereich des Minimalgewichts eingesetzt werden, das bei der FIA-Homologation festgelegt wurde. Das Problem ist aber, dass die Autos über die Jahre schwerer geworden sind, außerdem werden sie beim Test mit zahlreichen Messinstrumenten versehen. Deswegen schaffen es die Teams aktuell nicht, das von der BoP festgelegte Gewicht zu erreichen, sondern setzen die Autos übergewichtig ein.

Zum Teil sind die guten Rundenzeiten auch über die Michelin-Reifen zu erklären. Die sind bekannt dafür, viel Grip zu bieten. Das ADAC GT Masters nutzt Pirelli-Reifen.

Aber wird die AVL diesem Weg treu bleiben, oder handelt es sich um eine reine Test-BoP? "Wir hätten hier am liebsten keine Restriktionen und gar keine BoP", erklärt Resl. "Es ist aber unser Interesse, dass die Autos so nah beisammen liegen wie nur möglich. Auch aus mentalen Gründen, was die Fahrer angeht. Deswegen haben wir diese Test-BoP eingeführt."

Der Hockenheim-Test dient der AVL vor allem dazu, möglichst viele Daten von den Autos zu sammeln. Dann beginnt die eigentliche Arbeit. "Zuerst müssen wir überprüfen, ob die hier erhobenen Daten Sinn ergeben", so Resl. "Das ist ein fortlaufender Prozess."

Autos sollen auch während der Saison ausgelotet werden

Von allen Boliden werden virtuelle Modelle für die Hightech-Software VSM Race erstellt. "Dann werden wir ständig Simulationen durchführen und hunderte Runden simulieren, um die virtuellen Modelle zu optimieren. Und dann werden wir beim Lausitzring eine BoP bringen, bei der es sich weniger um eine Test-BoP handelt, sondern um eine erste Version dessen, was wir dann auch in Monza sehen werden."

Resl stellt aber klar, dass die ITR der eingeschlagenen Richtung auch bei den künftigen BoP-Updates auf dem Lausitzring und in Monza treu bleiben möchte. "Die DTM-BoP hat das Ziel, die maximale Leistung der Fahrzeuge da draußen auszuloten", sagt er. "Wir rechnen also nicht damit, dass die Autos dann langsamer sein werden."

Schon jetzt kann man sagen, dass die AVL mit ihren Prognosen nicht weit danebenlag: Die Österreicher hatten vor dem Test Rundenzeiten im Bereich von 1:37 erwartet. Die Zeiten von acht der 18 Piloten lagen am Ende im Bereich von drei Zehntel auf- oder abwärts dieser Marke.

Mit Bildmaterial von DTM.

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