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"DTM war Leuchtturmserie": So fordert Tomczyk Berger im GT3-Kampf heraus

DTM und GT-Masters buhlen um die gleichen Teams: Wie der direkte Vergleich ausfällt, wieso der DTM-Kalender für Ärger sorgt und welchen Vorteil Berger hat

Der GT3-Kampf zwischen GT-Masters und DTM geht in die heiße Phase: Einen Tag nach Gerhard Berger hat auch ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk am vergangenen Sonntag in einer Pressekonferenz das Programm für 2021 bekanntgegeben - und die Einschreibung für die kommende Saison eröffnet. Und konnte sich dabei Spitzen gegen die DTM nicht verkneifen.

"Die DTM war in der Vergangenheit wirklich eine Leuchtturmserie in Deutschland", sagte Tomczyk - und wählte dabei nicht unbewusst die Vergangenheitsform. "Sie war in dieser Form mit den Herstellerengagements einzigartig. Deswegen war sie auch in der Alleinstellung etwas ganz anderes - und hat es uns ermöglicht, uns neben der DTM dem GT-Sport zuzuwenden und das weiterzuentwickeln."

Durch den Herstellerausstieg und den Wechsel auf GT3-Autos ist dieses Alleinstellungsmerkmal Geschichte - und man werde sehen, wie sich die Dinge entwickeln. "Wir schauen auf unsere Themen und werden unsere Serie weiter ausbauen", kündigte Tomczyk an. "Den Rest wird der Fan oder die Hersteller entscheiden."

Wechselt GT-Masters den TV-Partner?

Doch wie fällt der Vergleich zwischen den zwei rivalisierenden GT3-Serien in Deutschland aus? Bergers Hauptargument im Kampf um die Teams ist der TV-Partner: Da der Sat.1-Vertrag noch bis Ende 2021 läuft, kann der 61-Jährige den Teams und Sponsoren eine mediale Präsenz im Mainstream-Fernsehen anbieten, während beim GT-Masters der Vertrag mit dem Spartenkanal Sport1 ausläuft und die Zukunft unklar ist.

Derzeit verhandelt der ADAC laut Informationen von 'Motorsport.com' abgesehen von Sport1 unter anderem mit den RTL-Spartensendern ntv und Nitro. Es gibt aber auch Gespräche mir der ProSiebenSat.1-Gruppe und anderen über eine gemeinsame Zukunft.

Abgesehen davon fällt auf, dass es bei der DTM trotz ihrer aufwändigen und äußerst professionell umgesetzten Videopräsentation weiterhin viele offene Fragen gibt. Während Tomczyk die Teams Zakspeed, Grasser und T3-HRT bereits als Fixstarter für 2021 nennt, erwähnte Berger bloß, dass sich ein oder mehrere Mercedes-Teams "nicht nur gemeldet, sondern bereits angemeldet haben".

Auf Nachfrage von 'Motorsport.com', wie viele Teams bereits fix an Bord seien, sagte der Österreicher, er wolle diesbezüglich nicht ins Detail gehen: "Es gibt konkrete Zusagen von Teams. Jedoch möchte ich in der Einschreibezeit noch nicht über die Teams sprechen. Ich glaube, man muss ihnen jetzt Zeit geben und bis Januar und Februar abwarten, um einen genauen Blick zu haben, wer eingeschrieben ist, welche Marken mit an Bord sind und wer solide refinanziert ist."

DTM pro Auto fast dreimal so teuer wie GT-Masters

Der Wille sei zwar da, "aber der eine muss noch ein Drittel des Budgets finden, der andere hat noch keine Fahrer und so weiter". Bei den Einschreibegebühren ist das GT-Masters deutlich günstiger: Derzeit zahlt man pro Fahrzeug 29.000 Euro, ab 16. Dezember 39.000 Euro. In der DTM liegt die Early-Bird-Einschreibung, die nur noch bis Ende November läuft, bei 59.000 Euro, danach muss man bereits 99.000 Euro lockermachen.

Das Budget ist tatsächlich die ganz große Hürde in der DTM: Während eine GT-Masters-Saison mit Einsatzkosten von rund 600.000 Euro machbar ist, bewegen sich die Schätzungen für die DTM eher im Bereich von 800.000 Euro oder mehr. Da aber im GT-Masters zwei Fahrer pro Auto zum Einsatz kommen, sinken die Kosten enorm: Wenn jeder Fahrer 300.000 Euro mitbringt, ist das Budget aufgestellt. Insofern sind die Kosten in der DTM zwei bis dreimal so hoch.

Kalender: DTM sorgt für schwierige Ausgangslage für Teams

Beim Kalender hat sich die DTM vor allem bemüht, der Formel 1 und wegen des Sat.1-Vertrags auch der Formel E aus dem Weg zu gehen, was allerdings auf Kosten der Teams geht: Während das GT-Masters seine Termine bereits im September bekanntgegeben hatte, sorgt die DTM-Dachorganisation ITR mit ihrem Kalender für Kollisionen beim zweiten (Monza/Red-Bull-Ring, wenn die DTM nicht auf den 20. Juni ausweicht), fünften (Zolder/Nürburgring), sechsten (Nürburgring/Zandvoort) und neunten Wochenende (Hockenheim/Sachsenring).

Dadurch wird es für Teams nur mit enormem Aufwand möglich sein, in beiden Serien an den Start zu gehen. Doch das ist nicht die einzige Problematik: Im Gegensatz zum GT-Masters gibt es bei der DTM drei Überschneidungen mit den Rennen der SRO-Serie GT-World-Challenge Europe (Le Castellet, Nürburgring und noch nicht bekanntgegeben), die ebenfalls mit GT3-Autos ausgetragen wird und potenzielle DTM-Teams anspricht.

Übernimmt ITR Reisekosten für St. Petersburg?

Auch die Reisekosten für die Teams werden in der DTM alleine schon wegen der neun Rennwochenenden höher sein, während das GT-Masters sieben Termine im Kalender hat, von denen fünf in Deutschland angesetzt sind. Die DTM plant hingegen ihren Auftakt in St. Petersburg, was bei einigen Teams für Unverständnis sorgte.

Doch Berger kündigt an, dass man an einer Refinanzierung für die Teams arbeite: "Für das Rennen in St. Petersburg kann das durchaus ein Thema werden." Nach wie vor gibt es aber zahlreiche Unklarheiten: Wie hoch sind die Kosten für Reifen und Sprit? Gibt es diesbezüglich Erleichterungen für die Teams?

"Das ist das Ziel - und es ist nicht ausgeschlossen, dass sowas noch auf den Tisch kommt", sagt Berger. "Wir sind aber noch nicht so weit. Wir kämpfen mit einigen Hürden und müssen die Prioritäten richtig setzen. Wir gehen konservativ an das Thema heran." Ähnliches gilt für mögliche Preisgelder: "Auch dieses Thema ist auf unserer Agenda und wird zum richtigen Zeitpunkt kommuniziert."

GT-Masters bietet Teams Planungssicherheit

Das GT-Masters lockt die Teams währenddessen mit Planungssicherheit: Man schreibt erneut einen Preisgeld-Topf in Höhe von 500.000 Euro aus, die Preise für Reifen und Sprit sind bekannt - inklusive Gratis-Reifen als Sachpreise. Und auch der Vertrag mit Reifenpartner Pirelli wurde um mehrere Jahre verlängert. "Man weiß also, welche Reifen man hat und muss nicht unnötigerweise neue Reifen testen", sieht Voss einen weiteren Vorteil für die Teams, während bei der DTM das Thema Testfahrten noch unklar ist.

"Wir fahren auf den gleichen Strecken wie in der Vergangenheit. Auch das reduziert Kosten beim Testumfang", sagt Voss. "Es ist wichtig für die Teams, dass sie wissen, was auf sie zukommt. Sie müssen nicht über Gebühr an Geld investieren und viel testen."

Mit Bildmaterial von ADAC.

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