DTM-Zukunft: BMW bekennt sich zu DTM und Klasse 1
BMW stellt sich demonstrativ hinter die DTM und hinter die neuen Klasse-1-Regeln, um der Rennserie eine Zukunftsperspektive zu geben.
Foto: Alexander Trienitz
Im Hick-Hack um die leidigen Performance-Gewichte, die bei der DTM 2017 am Nürburgring erneut die Schlagzeilen beherrschen, bezog BMW klare Stellung. Man müsse eine Lösung im Sinne der Hersteller und des Sports finden, um die Performance-Gewichte abzuschaffen. Außerdem bekannten sich die Münchner klar zu einem Engagement im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) für die Zeit nach 2018.
BMW-Sportchef Jens Marquardt sagte: "Das Klasse-1-Reglement, das man mit den Japanern schon sehr intensiv bearbeitet hat, ist eine super Basis. Wir sind voll engagiert und würden einen Vierzylinder-Turbo dafür entwickeln."
Damit ist BMW der 1. Hersteller, der sich klar für einen Verbleib in der DTM auch nach dem Ausstieg von Mercedes Ende 2018 ausspricht. Die 3 Marken Audi, BMW und Mercedes hatten sich im Oktober 2015 verpflichtet, bis Ende nächsten Jahres an der deutschen Rennserie teilzunehmen.
"Wir haben nach der Ankündigung von Mercedes, Ende 2018 aus der DTM auszusteigen, den Fans versprochen, um die Zukunft der DTM zu kämpfen. Das tun wir mit Hochdruck. Wir sind in intensiven Gesprächen mit ITR-Chef Gerhard Berger und Herstellern, um ein tragfähiges Zukunftskonzept zu entwickeln, die DTM als attraktive und innovative Plattform zu erhalten und in einem hochkarätigen Wettbewerbsumfeld den Fans auch weiterhin packenden Rennsport zu bieten", ergänzt Marquardt.
In der Schaffung eines einheitlichen Reglements gemeinsam mit der japanischen Super-GT sieht der 50-Jährige eine blühende Zukunft. Marquardt weiter: "Wir unterstützen die Einführung des so genannten Klasse-1-Reglements und sind dazu bereit, DTM-Fahrzeuge mit hocheffizienten, leistungsstärkeren Vierzylinder-Turbomotoren und reduzierter Aerodynamik auszurüsten. Damit würden wir die Tür für ein weltweit einheitliches Reglement öffnen und die DTM zum Beispiel auf der gleichen technischen Basis wie die Fahrzeuge der japanischen Super-GT fahren lassen."
"Dieses Konzept würde die Zukunft der DTM sichern, sie international öffnen und die Plattform damit noch attraktiver machen. Wir würden es sehr begrüßen, wenn uns andere Hersteller folgen und sich ebenfalls zur DTM bekennen."
Audi verwundert über BMW-Vorstoß
Bei Audi ist man etwas überrascht über die Aussagen der Konkurrenz aus München. "Die Einführung des Vierzylinder-Motors treibt nicht BMW an, die haben wir angetrieben, über Jahre", sagt Audi-Sportchef Dieter Gass. "Wenn nicht ein 3. Hersteller ein Veto eingelegt hätte, dann würden wir schon längst damit fahren. Die Neuigkeit ist, dass BMW jetzt auch dafür ist. Ich weiß nicht, warum sie damit jetzt an die Öffentlichkeit gegangen sind."
Für die Ingolstädter sei es "sonnenklar", dass ein Vierzylinder-Motor kommen muss. "Wir haben schon seit längerer Zeit gesagt, dass wir 2019 keinen Achtzylinder-Motor mehr haben werden, mit dem wir fahren können", so Gass weiter.
"Wir hätten gerne schon länger damit fahren wollen. Damals war es Mercedes, die ihn verschieben haben lassen. Aber das hat an unserem Grundprinzip nichts geändert. Wir reden mit den Japanern und wenn wir mit ihnen zusammenkommen wollen, dann geht es nicht anders", ergänzt der Audi-Sportchef.
Ursprünglich war geplant, dass die DTM und die Super GT schon in dieser Saison mit einem einheitlichen Motorenreglement unterwegs sein sollten. Allerdings wurde die Einführung in der deutschen Rennserie immer wieder verschoben.
Es wird außerdem interessant sein zu sehen, welches Konzept der Automobil-Weltverband (FIA) für die Tourenwagen-WM (WTCC) favorisiert. Denn auch dort war bislang das Klasse-1-Reglement ein Thema.
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