BMW-Sportchef: Marken-Egos egal für DTM-Zukunft
Um die Zukunft der DTM zu sichern, müssten die Beteiligten bereit sein, komplett neue Wege zu beschreiten, meint BMW-Sportchef Jens Marquardt.
Foto: Mario Bartkowiak
Denn angesichts des angekündigten Ausstiegs von Mercedes nach der DTM-Saison 2018 ist die Zukunft der Rennserie gefährdet, wenn nicht bald neue Teilnehmer einsteigen.
Dessen ist sich Marquardt bewusst. Er meint: "Wir sind es den DTM-Fans schuldig, uns alle Mühe zu geben. Da müssen wir auch die Egos unserer Marken ein bisschen beiseitelassen."
"Es wird Veränderungen geben müssen. Ansonsten sehe ich nicht, wie man jemanden anlocken will. Denn für einen Außenstehenden ist die Hürde sehr hoch."
Es sei an der Zeit für die engagierten Hersteller, die Öffnung der Rennserie voranzutreiben. "Bisher lebten wir Drei in unserer eigenen Welt", sagt Marquardt über Audi, BMW und Mercedes, die seit 2012 den DTM-Dreikampf absolvieren.
"Jetzt ist die Situation eine andere. Da müssen wir sehen, was notwendig ist – welche guten Seiten der DTM bewahrt und was vielleicht modifiziert werden muss", so der BMW-Sportchef weiter. "Wir müssen offen sein für alles. Denn je mehr Hersteller mitmachen, umso großer ist die Stabilität [der Rennserie]."
Denkbar wäre demnach sogar, das DTM-Reglement zu öffnen, um kurzfristig das Starterfeld aufzufüllen. "Wir könnten andere Konzepte zulassen", sagt Marquardt und denkt dabei zum Beispiel konkret an die japanische Super-GT-Serie, deren Fahrzeuge bereits mit Chassis nach DTM-Vorbild aufgebaut sind.
"In Japan wird mit Vierzylinder-Turbomotoren gefahren, wir fahren mit Achtzylinder-Saugmotoren", erklärt Marquardt. "Doch es wäre möglich, diese Autos für eine gewisse Zeit zusammen antreten zu lassen – wie in der Vergangenheit, als Alfa Romeo mit Allradantrieb unterwegs war."
"Wir müssen jetzt einfach bei jedem potenziellen Mitbewerber vorsprechen und sehen, was attraktiv sein könnte", meint Marquardt. "In dieser Hinsicht muss sich die DTM wahrscheinlich anpassen."
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