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"Ein Großer verlässt Motorsportbühne": Timo Glock trauert um Kartmentor

Timo Glock trauert um seinen langjährigen Förderer Udo Rutsch, der im Alter von 54 Jahren verstorben ist - Der Unternehmer war tief im Kartsport verwurzelt

"Ein Großer verlässt die Motorsportbühne, Udo Rutsch! Wie, Sie kannten Udo Rutsch nicht? Ja, dann werde ich Ihnen mal erklären, wer er war", beginnt der persönliche Nachruf von Ex-Formel-1-Fahrer und DTM-Pilot Timo Glock über den Tod des Unternehmers, der seit 1983 im Kartsport aktiv war. Rutsch wurde 54 Jahre alt und hat Glock und auch DTM-Legende Timo Scheider in ihren ersten Jahren im Rennsport gefördert und begleitet.

"[Er war] einer vom Schlag, für Dich geh ich durch dick und dünn, einer, der Ihnen direkt ins Gesicht sagt, was er denkt, sich auch nicht von seiner Meinung hat abbringen lassen, nur, ja nur, wenn die Argumente wirklich erdrückend waren", beschreibt Glock auf 'Instagram' seinen Wegbegleiter. "Ich habe unzählige Diskussionen mit ihm geführt und er hat mich oft auf die Palme gebracht."

Obwohl Glock in vielen Gesprächen der Ansicht war, Recht zu haben, ginge es Rutsch um die Lektion, alle Blickwinkel zu beleuchten und sich auch andere Sichtweisen anzuhören. Eine Charaktereigenschaft, die dem ehemaligen Formel-1-Fahrer auf seinem Weg in den Profirennsport sehr geholfen hat.

Glocks denkwürdige GP2-Anreise nach Magny Cours

Eine Geschichte ist Glock dabei besonders im Gedächtnis hängen geblieben: "Wir sind im Jahr 2006 700 Kilometer nach Frankreich zum GP2-Rennen gefahren. Er hat sich die ganze Fahrt nicht angeschnallt! 700 Kilometer den Anschnallalarm im Ohr. Ich wäre beinah ausgeflippt. Sein Kommentar: 'Wenn du dich am Rennwochenende so schnell aus der Ruhe bringen lässt, trete ich dir mit Anlauf in den Arsch.'"

Die Nervenprobe machte sich bezahlt. "Ich habe ein Rennen gewonnen und bin einmal Zweiter geworden. Auf der Rückfahrt hat er sich angeschnallt", erinnert sich Glock. "Das war Udo, er hatte manchmal eigene Wege, ganz besonders wenn es ums Rennfahren ging." Rutsch selbst hat sich als Unternehmer im Kartsport etabliert und sich im Ersatzteilhandel und mit seinem Rennservice einen Namen gemacht.

"All diese Helden brauchen einen Udo Rutsch"

Seine Tipps und Erfahrungen waren für Glock, der in seiner Karriere sowohl in der Formel 1 als auch in der DTM für Furore gesorgt hat, Gold wert: "Ich habe zwar ein gewisses Talent mitgebracht, aber es hat jemanden gebraucht, der den ersten Feinschliff aufträgt! Genau das hat Udo für mich getan, mit unzähligen Gesprächen über Untersteuern und Übersteuern."

Auch in seiner Formel-1-Ära habe Rutsch bei Glock für die nötige Bodenhaftung gesorgt. Als er mal wieder in Schaafheim auf der Kartbahn unterwegs war und gedacht habe, "was wollt ihr eigentlich, ich zeige euch mal, wie das geht, war Udo der erste, der mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hat und zwar mit Anlauf!", schwelgt Glock in Erinnerungen.

"Man sieht immer die großen Helden des Sports, aber all diese Helden fangen im Kartsport das Laufen an und brauchen einen Udo Rutsch!"

Mit Bildmaterial von Gruppe C.

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