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"Eine Katastrophe": So schwierig war Kubicas DTM-Start

Wieso ART-BMW-Rookie Robert Kubica bei seiner DTM-Premiere der Verzweiflung nahe war, wann er seine Stärke aufblitzen ließ und wie die Arbeit mit ihm läuft

Es war keine Überraschung, dass sich Robert Kubica mit dem Wechsel in die DTM einer enormen Herausforderung stellt. Aber dass sie so groß sein würde wie beim Debüt in Spa-Francorchamps, hatte vermutlich nicht einmal der 35-jährige Pole erwartet. "Es ist eine Katastrophe", klagte der DTM-Rookie am Sonntag nur wenige Runden nach seinem Boxenstopp via Boxenfunk.

"Ich habe enorme Probleme mit den Vorderreifen. Sie funktionieren schon nach drei Runden nicht mehr." Einige Runden später meldete sich der Pole erneut zu Wort: "Irgendwas stimmt nicht. Wir werden es nie ins Ziel schaffen. Ich habe an der Vorderachse überhaupt keinen Grip."

Am Ende erreichte Kubica doch das Ziel - allerdings mit 1:30 Minuten Rückstand auf Sieger Rene Rast auf dem 15. und vorletzten Rang. Der auf Platz 14 liegende Markenkollege und Kubica-Kumpel Timo Glock hatte über 36 Sekunden Vorsprung. Kubicas schnellste Rennrunde (2:12.190 in Runde vier) war um 3,475 Sekunden langsamer als die von Sieger Rast.

"Hatte nicht erwartet, dass es so schlimm wird"

Doch wieso hatte Kubica solche Schwierigkeiten? "Wir wurden für unsere mangelnde Erfahrung hart bestraft", sagt der ART-BMW-Pilot im Gespräch mit dem polnischen Reporter Cezary Gutowski, das dieser auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte. Das Problem: Man hatte einen falschen Set-up-Weg eingeschlagen.

"Mir war schon in der ersten Runde des Qualifyings klar, dass es nicht funktionieren würde. Und ich wusste, dass es ein hartes Rennen wird. Aber ich hatte nicht erwartet, dass es so schlimm wird", sagt der Pole, der seine Zeit im Vergleich zum Vortag um 1,5 Sekunden verbessert hatte und mit 1,970 Sekunden Rückstand vor zwei WRT-Audi-Piloten immerhin Zwölfter wurde.

Falsches Set-up: Warum Kubica riskierte

Das Set-up-Problem konnte man aber nicht beseitigen: "Leider darf man die Einstellungen zwischen Qualifying und Rennen nicht ändern, deshalb mussten wir mit dieser Lösung leben. Ich wusste, dass der Sonntag sehr lange werden würde."

Auch die mangelnde Trainingszeit - durch das Zweitages-Programm gab es nur am Samstagmorgen 45 Minuten Freies Training - ließ Kubica in die Falle tappen. "Da es kein Freitagtraining gab, konnten wir nur am Sonntag mit Risiko herausfinden, was passieren würde, wenn wir das Set-up ändern. Es hat sich nicht ausgezahlt, aber zumindest haben wir es ausprobiert und kennen jetzt das Ergebnis."

Samstag: Ohne Technikpech auf Platz zwölf?

Speziell Sonntag war für Kubica ein "enttäuschender Tag", aber auch am Samstag war beim Polen bei weitem nicht alles glattgelaufen. Im Qualifying fehlten ihm 2,245 Sekunden auf die Bestzeit, was für Platz 15 reichte. Das hatte aber auch technische Gründe.

"Auf dem zweiten Reifensatz hatte ich leider ein Problem mit dem Getriebe", klagte er gegenüber 'ran.de'. "Da habe ich recht viel Zeit verloren." Im Rennen lief es zumindest etwas besser als am Sonntag. "Ich habe einen BMW und einen Audi überholt. Es gab also auch Positives", meint er. Dass er am Ende als 14. nur den mit technischen Problemen kämpfenden Sheldon van der Linde hinter sich ließ, ist auch auf ein Problem beim Boxenstopp zurückzuführen.

Robert Kubica

Pech: Beim Samstag-Boxenstopp verlor Robert Kubica rund 22 Sekunden

Foto: BMW

"Leider hatte der Druckluftwagenheber ein Problem, denn sonst hätte Robert viel weiter vorne landen können", offenbart BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'. Das Malheur kostete Kubica rund 22 Sekunden. Das bedeutet, dass der ART-BMW-Fahrer theoretisch direkt hinter BMW-Werkspilot Marco Wittmann und vor den WRT-Audi-Piloten auf Platz zwölf ins Ziel hätte kommen können.

"Leider ist es bei den meisten Rennen trocken"

Der Lichtblick war aber das Freie Training auf feuchter Strecke, als Kubica eine Zeitlang sogar in Führung lag und am Ende mit 1,882 Sekunden Rückstand starker Vierter wurde. "Bei diesen herausfordernden feuchten Bedingungen war er mitten im Feld", sagt Marquardt. "Wir haben also gesehen, wozu er imstande ist." Kubica entgegnet trocken: "Die Erfahrung hat gezeigt, dass ich bei nassen Bedingungen viel schneller bin und vorne mitfahren kann. Nur leider ist es bei den meisten Rennen trocken."

BMW-Pilot Glock kann sich in die schwierige Lage seines Kumpels hineinversetzen: "Auf feuchter Strecke hat man gesehen, dass er voll dabei war. Da war er schnell. Im Trockenen muss er aber wahrscheinlich die Reifen und das Potenzial des Autos noch ein bisschen besser verstehen. Es ist nicht einfach, den Abbau im Griff zu haben."

ART-Teammanager: "Roberts Erwartungen sind hoch"

Dass die Reifen in der DTM ein Schlüsselfaktor sind, weiß auch Kubica selbst: "Der Reifen reagiert sehr sensibel auf Veränderungen beispielsweise der Asphalttemperatur und der Reifentemperatur. Man muss intelligent mit dem Reifen umgehend, sich den Reifen über die Distanz clever einteilen. Das werde ich auf jedem Kurs neu lernen müssen.

Immerhin hat Kubica nun ein Wochenende Pause, ehe es mit dem Lausitzring-Doppelprogramm weitergeht. Dann hat der Rookie immerhin zwei Freitag-Trainings und insgesamt 1:15 Stunden zur Verfügung, um sich auf die neue Aufgabe vorzubereiten.

"Der verkürzte Auftakt über nur zwei Tage war für alle sehr anstrengend", bestätigt ART-Teammanager Pierre-Alain Bouhet. Wie die Arbeit mit dem Ex-Formel-1-Piloten läuft?

"Robert ist ein absoluter Profi, sehr angenehm im Umgang", sagt der Franzose. "Er hilft, wo er nur kann, bringt seine Erfahrung ein, und seine Feedbacks sind sehr aussagekräftig. Doch auch seine Erwartungen sind hoch, denn er ist sehr ehrgeizig, will mehr - wie wir." Man sei auf "einem guten Weg".

Mit Bildmaterial von BMW.

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