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Emotionaler Abschied für Schnitzer-Teamchef Charly Lamm bei BMW

Beim traditionellen Saisonabschluss in München hat BMW den langjährigen Schnitzer-Teamchef Charly Lamm mit emotionalen Worten und Bildern verabschiedet

Charly Lamm, Teammanager BMW Team Schnitzer

Foto: XPB Images

"Charly ist eine Legende, eine Ikone des Motorsports. Wir bei BMW verdanken ihm sehr viel." Und diesen Worten ließ BMW-Sportchef Jens Marquardt beim traditionellen Saisonabschluss in München auch Taten folgen: Der langjährige Schnitzer-Teamchef Charly Lamm wurde nach über 40 Jahren am Kommandostand des Traditionsteams aus Freilassing gebührend und emotional verabschiedet.

Lamm habe sich während seiner Laufbahn in überaus großem Umfang um die Marke BMW verdient gemacht und gemeinsam mit seinem Rennstall "unzählige Erfolge" für den bayerischen Hersteller erzielt, so Marquardt. Zu den größten Triumphen von Lamm und Schnitzer zählen Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans, am Nürburgring, in Spa-Francorchamps, DTM- und WM-Titel mit dem legendären M3 in den 1980er-Jahren sowie etliche weitere Siege bei Tourenwagen- und Sportwagen-Rennen rund um die Welt.

Lamm und Schnitzer waren auch federführend engagiert, als BMW 2012 in die DTM zurückkehrte – mit Marquardt als neuem Sportchef der Marke. Prompt gewann BMW mit Bruno Spengler, Schnitzer und den weiteren Teams alle drei Titel. "Das war sicher mein bisher größter Erfolg im Motorsport. Zusammen mit dir, das war etwas ganz Besonderes", sagte Marquardt in seiner Laudatio für Lamm.

Charly Lamm und Augusto Farfus nach dem Sieg beim GT-Weltcup 2018 in Macau

Charly Lamm und Augusto Farfus nach dem Sieg beim GT-Weltcup 2018 in Macau

Foto: Motorsport Images

Und Marquardt ergänzte seine Ausführungen um eine Anekdote aus eben jener Saison: "Es war beim Rennen in Valencia. Beim Start bewegten sich die Räder am Auto von Bruno [Spengler] ein bisschen. Nach ein paar Runden meldete sich die Rennleitung mit der Nachricht: Durchfahrtsstrafe für Auto Nummer 7, Bruno Spengler."

"Deshalb sprach [Spenglers Renningenieur] Valentino [Conti] am Funk und sagte: 'Bruno, wir haben eine Durchfahrtsstrafe.' Wer Bruno kennt, der weiß: Er ist immer sehr ruhig, wird nie emotional. Und er antwortete am Funk nur: 'Bitte was?! Ich habe keinen Frühstart hingelegt! Ausgeschlossen! Ich komme nicht herein!' Das ging dann ein paar Mal hin und her. Ich machte mir allmählich Sorgen."

"Und dann, im letztmöglichen Augenblick, um Bruno hereinzuholen, um einer [weiteren] Strafe zu entgehen, meldete sich Charly am Funk: 'Bruno, hier ist Charly, du musst jetzt hereinkommen.' Und Bruno kam herein! Charly, du hast uns gerettet – und die Meisterschaftschancen. Das zeigt: Wann immer es darauf ankam, du warst da für uns."

Lamm habe in seiner Zeit als Teammanager "wahrhaft Großes" geleistet, meinte Marquardt weiter und schloss mit den Worten: "Du hast jetzt die Entscheidung getroffen, den Kommandostand zu verlassen und in den Hintergrund zu treten. Aber wir alle werden dich unheimlich vermissen, Charly. Herzlichen Dank für alles."

Ehe Lamm selbst – nach stehenden Ovationen – auf die Bühne kam und zum Mikrofon griff, wurde ein emotionales Video eingespielt. Zu sehen war dabei der junge Charly Lamm bei seinem Werdegang als Schnitzer-Teamchef im Motorsport, mit Szenen von den Anfängen in den 1970er-Jahren bis zum großen Finale, seinem letzten Renneinsatz beim GT-Weltcup in Macau 2018, wo Lamm mit Augusto Farfus noch einmal siegreich war. Und immer wieder eingeblendet: Charly Lamm, wie er mit leuchtenden Augen über seine Karriere spricht, die Profession und Leidenschaft zugleich war.

Sichtlich bewegt sprach Lamm nach der Filmvorführung über "das Rennen unseres Lebens" in Le Mans 1999 oder auch über das beeindruckende Comeback seines Teams auf der Nürburgring-Nordschleife 2004 nach einem bitteren Doppelausfall im Jahr davor. "Manchmal verlierst du eben. Doch dann musst du deine Lehren daraus ziehen, um noch besser zu werden", sagte Lamm.

Er sprach auch über seine persönliche Rennsport-Philosophie und sein besonders enges Verhältnis zu den Piloten im Cockpit. "Die Fahrer sind die Helden", meint Lamm. "Die Aufgabe des Teams ist es, ihnen mit dem Auto die bestmögliche Ausgangslage zu verschaffen. Das Team bereitet das Sportgerät vor. Und es handelt sich in unserem Fall um eines der komplexesten Sportgeräte überhaupt."

Ein Sportgerät, das immer bei Schnitzer "im beschaulichen Freilassing" vorbereitet wurde. "Das ist nicht gerade der Nabel der Welt im Motorsport", sagt Lamm. Doch mit ihm als Teammanager ging der Rennstall aus Südbayern in den vergangenen Jahrzehnten als eines der erfolgreichsten Tourenwagen- und Sportwagen-Teams aller Zeiten in die Geschichte ein. "Darauf", meint Marquardt, "kann man einfach nur stolz sein." Was der lange anhaltende Applaus für Lamm zum Abschied noch einmal unterstrich.

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