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Eng widmet Debütsieg Charly Lamm: So wichtig war die Legende für ihn

Warum BMW-Pilot Philipp Eng seinen ersten DTM-Sieg der Schnitzer-Legende widmet, wieso er so früh stoppte und weshalb das interne Duell gegen Wittmann Tradition hat

Der Premierensieg von Philipp Eng lag schon beim Auftakt zu seiner zweiten DTM-Saison in Hockenheim in der Luft, doch in Zolder schlug der BMW-Pilot dann tatsächlich zu. "Ich bin der glücklichste Mensch auf Erden, und ich möchte diesen Sieg Charly Lamm widmen", würdigt ein erleichterter Eng nach der Zieldurchfahrt den legendären Schnitzer-Chef, der Anfang 2019 verstorben ist.

Doch welche Rolle spielte Lamm in der Karriere des 29-Jährigen Ex-Red-Bull-Piloten, der seit 2016 BMW-Werksfahrer ist? "Für mich war er ein ganz besonderer Mentor auf meinem Weg zur DTM, da ich für ihn schon im GT-Masters gefahren bin", verweist Eng auf sein Schnitzer-Jahr 2017, in dem er bis zum Saisonende um den Titel fuhr.

Und bei Lamm großen Eindruck machte. "Ich habe ihn mal gefragt: 'Kannst du dir vorstellen, dass ich mal ein DTM-Auto fahre?' Er hat geantwortet: 'Natürlich! Du solltest diesen Traum ausleben'. Das habe ich getan und hier bin ich nur. Danke Charly! Ich konnte spüren, dass du heute bei mir warst."

So gab Schnitzer-Legende Lamm Engs Karriere einen Schub

Dabei war der Weg zum Sieg, als er erst einmal in Führung war, alles andere als einfach. "Ich fahre ja auch Langstreckenrennen, 24-Stunden- und 12-Stunden-Veranstaltungen, aber das war der längste Stint meines Lebens", erzählt er.

Philipp Eng

Philipp Eng fuhr 2017 im ADAC-GT-Masters für Lamms Schnitzer-Team

Foto: BMW

"Vor allem in den letzten paar Runden gingen mir viele Dinge durch den Kopf. Ich war ja schon ein-, zweimal kurz davor - in Hockenheim und in Misano. Aber es hat nie geklappt. Ich habe aber dann nur noch versucht, mich nicht zu sehr selbst abzulenken."

Denn Eng hatte keine einfache Karriere: Der Österreicher wurde mit 16 Jahren bei Red Bull ausgemustert, weil ihm Nervenschwäche attestiert worden war. Doch dann bewies Eng, der sich ähnlich wie Rene Rast über Erfolge im Porsche-Cup nach oben arbeitete, wahre Zähigkeit: "Wenn ich meine Karriere Revue passieren lasse, dann muss ich sagen, dass es ein extrem harter Weg zu einem Werksfahrerplatz war, bis ich überhaupt in der DTM gelandet bin."

Darum kam Eng so früh zum entscheidenden Stopp herein

"Es ist für mich ein extrem stolzer Moment, dass ich mich heute in die Siegerliste der härtesten und besten Tourenwagenserie der Welt eingetragen habe." Der Schlüssel zum Erfolg war ein früher Stopp in der zwölften Runde - wenige Momente, bevor das Safety-Car auf die Strecke kam, wodurch die Piloten ohne Stopp einen Nachteil hatten.

Philipp Eng, Robin Frijns

Die Attacken von Robin Frijns bewogen Eng zum frühen Boxenstopp

Foto: DTM

Wieso Eng so früh hereinkam? "Ich war ein wenig unter Druck von Robin, weil er eine bessere Pace hatte", verweist er auf sein Duell gegen Audi-Pilot Frijns, der ihm nach dem Start im Kampf um Patz fünf im Genick saß. "Da wusste ich: Wir müssen reagieren. Ich denke, es war die richtige Entscheidung."

Beinahe-Crash beim Re-Start

Doch wer glaubt, dass Eng damit den Sieg nur noch abholen musste, der liegt falsch: Der BMW-Pilot drehte beim Re-Start groß auf und kämpfte zuerst Audi-Pilot Nico Müller nieder, der in der gleichen Runde wie Eng gestoppt hatte. Dann nahm er sich auch noch den Teamkollegen Joel Eriksson vor, dessen Reifen um vier Runden älter waren.

"Ich war eigentlich hinter Nico, habe dann aber in Kurve 1 total die Räder blockiert und hätte ihn beinahe abgeschossen", beschreibt er das haarige Manöver gegen den Schweizer. "Am Ende haben wir uns nicht einmal berührt."

Dem Teamkollegen spricht Eng ein Lob aus: "Joel war sehr fair in Kurve 4. Ich habe ihn sehen können, aber wir haben uns auch nicht berührt. Aber es war aufregend. Man will natürlich nicht mit dem Teamkollegen crashen. Und wir wussten beide, dass es um den Sieg ging."

Früher Stopp hätte sich rächen können

Nach dem Re-Start war das Duell der beiden entschieden: "Ich wusste, dass Philipp auf den besseren Reifen war", erklärt Eriksson. "Deswegen gab es keinen Grund, ihn anzugreifen, weil wir ja auch noch Teamkollegen sind." Dennoch war es für das BMW-Duo alles andere als einfach, die Reifen am Leben zu halten.

Philipp Eng

Philipp Eng darf sich endlich über seinen ersten DTM-Sieg freuen

Foto: BMW

"Wir wussten, dass es eigentlich zu früh war, daher war es für Philipp und mich besonders schwierig", spielt der Schwede auf den zeitigen Boxenstopp an. "Wir durften keine dummen Fehler machen, und am Ende habe ich gespürt, dass die Reifen am Ende waren. Es hat gerade noch gereicht."

BMW-Duell gegen Wittmann hat Tradition

Mit seinem Sieg macht Eng auch in der Meisterschaft einen großen Sprung nach vorne auf Platz zwei hinter seinem Markenkollegen Marco Wittmann. Hinter dem BMW-Duo lauern fünf Audi-Piloten, ehe mit Timo Glock der nächste BMW-Pilot bereits 20 Punkte Rückstand hat.

Philipp Eng, Marco Wittmann

Schon in der Formel BMW waren Eng und Wittmann Konkurrenten

Foto: LAT

Kristallisiert sich da schon heraus, wer bei BMW dieses Jahr um den Titel fährt? Fakt ist jedenfalls, dass sich Eng und Wittmann bereits seit über einem Jahrzehnt kennen und schon in Formel-BMW-Zeiten Rivalen waren. Der Österreicher setzte sich beim Formel-BMW-Weltfinale 2007 in Valencia gegen Wittmann durch und sicherte sich einen BMW-Sauber-Formel-1-Test.

Auch nach seinem Zolder-Sieg ist Eng jetzt mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen ausgestattet: "So etwas gibt die natürlich einen Selbstbewusstseins-Boost. Denn du weißt jetzt, dass du es kannst."

Mit Bildmaterial von BMW.

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