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"Fährt wie ein absoluter Idiot!": Jack Aitken legt sich mit allen an

Jack Aitken kämpfte beim ersten DTM-Rennen in Hockenheim mit Meisterschaftskandidaten aufs Härteste - An der Grenze oder schon darüber hinaus?

"Fährt wie ein absoluter Idiot!": Jack Aitken legt sich mit allen an

"Der Typ ist blind! Warum hat Aitken noch keine 5-Sekunden-Strafe bekommen? Er fährt wie ein Idiot!" - Kelvin van der Linde tobte am Funk, obwohl sich Jack Aitken gerade mit van der Lindes Intimfeind Mirko Bortolotti duellierte. Der Ferrari-Fahrer stand im Samstagsrennen der DTM beim Saisonfinale in Hockenheim im Mittelpunkt mehrerer harter Zweikämpfe, unter anderem mit den Titelkandidaten Bortolotti und Ricardo Feller.

"Jack war heute etwas unnachgiebig, obwohl er nicht einmal um die Meisterschaft gekämpft hat", sagt van der Linde gegenüber ran. "Aber im Rennen kämpft jeder für sich. Das war heute wirklich von allen am Limit, und so soll es auch sein".

Jack Aitken glaubt nicht, dass er für die Titelanwärter anders fahren müsste als sonst: "Für mich ist es am besten und fairsten, alle gleich zu behandeln. Wenn ich mit Mirko anders umgehe als mit Kelvin, wie soll ich dann mit Ricardo umgehen, der Dritter in der Meisterschaft ist? Oder Dennis Olsen?"

"Das würde totales Chaos verursachen, wenn ich mich deswegen umstellen müsste. Ich habe nie die Absicht, das Rennen von jemand anderem zu ruinieren. Wir fahren hier hart aber fair. Ich fahre einfach ganz normal wie immer."

Feller meint, dass Aitken möglicherweise etwas zu aggressiv verteidigt hat, aber nicht so sehr, dass es bestraft werden sollte. "Aitken war sicherlich auf der aggressiveren Seite, wenn es um Verteidigung geht."

"Im Grunde genommen gab es nicht viel, was er hätte anders machen können. Aber vielleicht hätte er zweimal etwas mehr Platz aus der Spitzkehre heraus lassen können, wo ich zweimal in die Wiese musste und er keinen Millimeter nach rechts gefahren ist."

Feller beschleunigte aus der Spitzkehre heraus, aber Aitken ließ den Audi-Piloten auf dem Grünstreifen verhungern, wo er schlechter beschleunigen konnte. Aitken blieb vorn. "Um einen Unterschied im Zweikampf zu machen, musst du in der Spitzkehre eine andere Linie fahren", erklärt Feller seinen Angriff.

"Ich habe versucht, viel Schwung mitzunehmen und bin mit zwei Rädern über den Randstein gefahren. Dazu musste ich mich ein wenig einhaken. Er nutzte jedes Mal die Gelegenheit und fuhr ganz links, weil ich noch nicht auf halber Höhe seines Autos war. Das ist sein gutes Recht, aber man könnte zehn Zentimeter mehr Platz lassen."

 

Aitken: Nachteile aus der Spitzkehre

Jack Aitken selbst bleibt gelassen. "Wir haben ein schnelles Auto, aber in den Zweikämpfen haben wir ein paar Schwierigkeiten mit dem Ferrari. Besonders in den engen Kurven, wenn man wirklich aus dem Drehzahlkeller heraus beschleunigen muss."

Genau dort also, wo Feller immer wieder attackierte. "Um meine Position zu behalten, musste ich das Auto geschickt platzieren und meine Ellbogen einsetzen", erklärt Aitken. Während des ersten Stints hielt Aitken den vierten Platz.

Den Kampf hat er genossen: "Ricardo und ich verstehen uns gut. Wir haben bereits einige harte Kämpfe in dieser Saison gehabt. Er hatte eine gute Pace, aber nicht viel mehr als ich, deshalb konnte ich ihn lange hinter mir halten."

Doch nach dem Boxenstopp verlor er Plätze: "Franck [Perera] kam direkt vor mir auf die Strecke", erinnerte er sich. Der Franzose wollte möglicherweise Mirko Bortolotti helfen, indem er die Gruppe einbremste. Allerdings konnte dadurch nur Feller an Aitken vorbeiziehen. "Das war schwierig zu managen, aber es war trotzdem ein guter Kampf", erklärt Aitken. "Das gleiche gilt für Kelvin."

 

Van der Linde hat kein Problem mit der Zweikampfführung des Ferrari-Piloten, trotz seines Funk-Ausrasters: "Ich denke, das war heute wirklich von allen am Limit und so muss es auch sein. Alle sind ins Ziel gekommen, es gab keine großen Schäden an den Autos und keine Unfälle. Das war sicher hart, aber es hat Spaß gemacht."

Auch Feller betont: "Es war eigentlich okay. Es wurde hart gefahren, aber grundsätzlich ist jetzt nichts Schlimmeres passiert, keine Schäden am Auto. Wir sind hier, um Rennen zu fahren und zu kämpfen, und das haben wir heute getan."

Lediglich mit Mirko Bortolotti gab es für Aitken eine härtere Auseinandersetzung. Der Lamborghini Huracan GT3 Evo2 schlug auf dem Randstein quer und Aitken und Bortolotti berührten sich. Aitken dazu: "Natürlich war das sehr hart und möglicherweise etwas unnötig. Aber ich möchte nicht mit dem Finger auf andere zeigen und sagen, dass es eine Strafe geben sollte."

"Letztlich ist das die DTM, das bedeutet hartes GT3-Racing. Zum Glück hat es keine schlimmen Konsequenzen gegeben. Wir wissen, dass Mirko in solchen Situationen in solchen Situationen ziemlich hart fahren kann. Wenn wir das nächste Mal Seite an Seite fahren, gebe ich ihm das vielleicht zurück. Das ist komplett okay, das muss keinen schlechten Background haben."

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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