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Felgenprobleme und Übergewicht: So läuft die Entwicklung des BMW M4 GT3

Probleme mit den Felgen, zu viel Gewicht: Wieso das neue BMW-Flaggschiff M4 GT3 einen schwierigen Testauftakt erlebte

Das BMW-Team Walkenhorst wird in der DTM-Saison 2021 noch den alten M6 GT3 einsetzen, doch hinter den Kulissen laufen längst die Vorbereitungen für die Rennpremiere des neuen M4 GT3: Erst vergangene Woche eröffneten die Münchner in Monteblanco das neue Testjahr mit dem neuen GT3-Hoffnungsträger, der im September von der FIA homologiert werden soll.

"So ein cooles Auto", schwärmt BMW-Werksfahrer Marco Wittmann auf 'Instagram' nach seiner ersten Ausfahrt. "Ich freue mich auf das Racing mit dieser Waffe im Jahr 2022." Der zweimalige DTM-Champion teilte sich eine Woche lang in Südspanien mit IMSA-Pilot Augusto Farfus die Testarbeit am brandneuen Boliden, der mit den zwei großen Nieren an der Front auffällt.

Und der ein Erfolg werden muss, denn vom 2016 eingeführten M6 GT3 haben die Münchner in Europa nur rund zehn - und weltweit nicht mehr als 30 Autos - verkauft. Zum Vergleich: Vom aktuellen Porsche 911 GT3 R wurden 83 Stück verkauft, beim Audi R8 LMS GT3 sind es von der aktuellen zweiten Generation seit 2016 schon über 120 Stück, insgesamt nähert man sich bereits der 300er-Marke an.

Glück für Farfus: Felgenprobleme ohne böse Folgen

Doch wie laufen die Tests mit dem neuen GT3-Flaggschiff aus München? Laut Informationen von 'Motorsport.com' hat BMW mit dem M4 GT3 seit der ersten Ausfahrt im vergangenen Juli auf der Werks-Einfahrstrecke in Dingolfing fleißig Kilometer abgespult. Und dem Boliden in Miramas und in Le Castellet in Frankreich sowie auf dem Lausitzring einige Kinderkrankheiten ausgetrieben. Das war auch notwendig, denn der Testauftakt ging vor einem Jahr ordentlich daneben.

Bei einem der ersten Tests hatte Testfahrer Augusto Farfus Glück, dass es zu keinem bösen Unfall kam: Reifen hatten plötzlich Luft verloren. Was der Hintergrund für das Problem war? Während BMW beim alten M6 GT3 noch BBS-Felgen nutzte, setzt man beim M4 GT3 auf die günstigeren Produkte des britischen Herstellers Rimstock.

Doch beim Test soll es zu Rissen in mehreren Felgensätzen gekommen sein, wodurch bei den Reifen Luft austrat. Hätte man dieses Problem nicht bemerkt, hätte das Risiko bestanden, dass die Risse durch die beim Bremsen und Beschleunigen auftretenden Belastungen noch größer werden - und ein Unfall nur eine Frage der Zeit ist. Nach dem Test konnte das Problem zum Glück behoben werden.

Warum der M4 GT3 zunächst Übergewicht hatte

Das war allerdings nicht die einzige Problemzone: Das Auto war zu Beginn der Testphase viel zu schwer. Das hat auch damit zu tun, dass sich BMW wie schon beim M6 GT3 und beim M8 GTE dazu entschlossen hat, keinen Sportwagen als Basis für den GT3-Boliden auszuwählen, sondern eine sportliche Limousine.

Das bietet sich aus Marketingsicht an, da man damit die Verkaufszahlen in der Serie ankurbeln kann. Ein sogenanntes Plattform-Produkt ist einem reinrassigen Sportwagen wie dem Audi R8 LMS GT3 aber durch sein Gewicht und seine Größe unterlegen, was dann über die Balance of Performance ausgeglichen werden soll.

Schon der M6 GT3 wurde immer wieder für seinen langen Radstand kritisiert - und von Ex-BMW-Pilot Timo Scheider sogar als "alte Badewanne" bezeichnet, die "überhaupt nicht um die Ecke" geht.

BMW M4 GT3

Die riesigen BMW-Nieren sind das Erkennungsmerkmal des neuen M4 GT3

Foto: BMW

Aber auch der M4 GT3 ist nicht gerade ein kompaktes Auto: Während der M6 auf einen Radstand von 2,901 Metern kommt, ist dieser beim M4 mit 2,812 Metern nicht einmal um zehn Zentimeter kürzer. Zum Vergleich: Der Audi R8 hat einen Radstand von 2,65 Metern, beim Porsche 911 GT3 R sind es überhaupt nur 2,463 Meter.

Testphase mit Hindernissen

Immerhin ist es den BMW-Technikern aber gelungen, das Gewicht des Boliden im Laufe der Testphase zu reduzieren. Der Entwicklungsleiter des M4-GT3-Projekts, Markus Schaffhauser, der als Designer unter anderem beim BMW-Sauber-Team in der Formel 1 gearbeitet hatte und bei der Entwicklung des M8 GTE beteiligt war, wechselte nach der Feuertaufe des Autos weg vom M4-GT3-Projekt.

Wird der neue M4 GT3 bei den Teams ein Renner?

Eine Einschätzung ist schwierig: Kinderkrankheiten sind in der Testphase üblich - und bei BMW betont man, man sei bei der Entwicklung im Plan. Möglicherweise hat man aber trotz der Fortschritte die gleichen Fehler wie beim Vorgänger gemacht: Insider gehen davon aus, dass der Einsatz des neuen M4 GT3 teuer sein wird, was auch daran liegt, dass man weiterhin am Turbokonzept festhält.

Hohe Kosten für Teams?

Der Reihen-Sechszylinder-Motor mit Bi-Turbotechnologie ist zu komplex, um von einem einfachen Mechaniker bedient zu werden: Der korrekte Luftdruck für den Turbolader muss von einem Support-Ingenieur von BMW eingestellt werden, sonst droht wegen eines zu hohen Ladedrucks die Disqualifikation. Und wenn der Luftdruck zu niedrig ist, ist man gegen die Konkurrenz chancenlos.

Dazu kommt, dass sich Teammanager schon beim M6 GT3 immer wieder darüber beklagt haben, dass Ersatzteile bei Schäden an der Front und im Heck deutlich teurer sind als bei der Konkurrenz. Man wird sehen, ob man in München daraus gelernt hat.

Außerdem ist zu befürchten, dass man das Equipment für den Einsatz des M6 GT3 beim neuen Auto nicht nutzen kann. Die Teams müssten sich also mit neuen Werkzeugen ausstatten, was ebenfalls Kosten verursacht und manche Interessenten abschrecken könnte.

Am Ende wird aber vieles davon abhängen, wie sich der Bolide bei potenziellen Testeinsätzen in der DTM, wie sie noch dieses Jahr geplant sind, und bei anderen Veranstaltungen aus der Affäre ziehen wird. Und ob man davor bei den Tests, die seit vergangener Woche vom Ex-DTM-Team RMG durchgeführt werden, alle Probleme lösen kann. Denn der M6 GT3 war 2016 bei der Einführung noch nicht komplett ausgereift gewesen - ein Fehler, den man in München sicher nicht mehr machen will.

Mit Bildmaterial von smg.

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