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Felipe Fraga und die DTM: Wie vor zehn Jahren in Spielberg alles begann

Wie der brasilianische AF-Corse-Neuling Felipe Fraga 2012 als 16-jähriger erstmals in Kontakt mit der DTM kam und welches schicksalhafte Treffen sich damals ereignete

Die Bekanntgabe, dass der 26-jährige Brasilianer Felipe Fraga dieses Jahr für das von Red Bull unterstützte Ferrari-Topteam AF Corse als Nachfolger von Liam Lawson startet, überraschte die DTM. Was aber kaum jemand wusste: Für Fraga schließt sich der Kreis, denn vor zehn Jahren erlebte er auf dem Red-Bull-Ring sein erstes DTM-Rennen. Und lernte Augusto Farfus kennen, der nun einer seiner Unterstützer ist.

"Ich war damals frischgebackener Red-Bull-Sportler", erzählt Fraga, der 2012 16 Jahre alt war und sein erstes Formeljahr in der Formel Renault fuhr. "Als ich im Red-Bull-Trainingszentrum in Österreich war, wurde ich von Red Bull eingeladen, mir das DTM-Rennen am Red-Bull-Ring anzusehen. Zehn Jahre später bin ich zurückgekehrt - um das DTM-Auto zu testen."

All das fühle sich "surreal" an, sagt Fraga, der danach in Brasilien Stockcar-Champion wurde und über den GT-Sport nun den Sprung in die DTM geschafft hat.

Fragas DTM-Besuch 2012 auf dem Red-Bull-Ring

Welche Erinnerungen Fraga an seinen Erstkontakt mit der Traditionsserie hat? "Ich war damals Formelpilot und habe natürlich nur von der Formel 1 geträumt, aber diese Autos waren verrückt", verweist er auf die damaligen DTM-Prototypen der Hersteller. "Sie waren sogar schneller als die Formel 3, die damals im Rahmenprogramm fuhr", sagt er. "Ich konnte es nicht glauben."

Zudem kam es zu einem Treffen mit dem damaligen brasilianischen DTM-Piloten Augusto Farfus, der für Neueinsteiger BMW seine erste Saison in der Serie bestritt. "Ich konnte in die Boxen gehen und habe Augusto persönlich getroffen", erinnert er sich. "Ich habe also die DTM und Augusto gleichzeitig kennengelernt."

Ex-DTM-Pilot Farfus heute Freund und Berater für Fraga

Eine schicksalhafte Begegnung, denn heute ist Farfus einer seiner Berater. "Augusto ist seit Ewigkeiten in Europa, wir sind gut befreundet, und ich tausche mich mit ihm aus", so Fraga, der laut eigenen Angaben "zwei, dreimal pro Woche" mit seinem 38-jährigen Landsmann spricht. "Ich frage ihn, wie er die Dinge einschätzt und welche Serien er gut und welche er nicht so gut findet."

 

Farfus habe "viel Erfahrung" und die Karriere des BMW-Werksfahrers sei "ein gutes Vorbild für jeden GT-Piloten auf der ganzen Welt", sagt Fraga. "Außerdem ist er derjenige, der die DTM Brasilien nähergebracht hat. Wegen ihm kennt sie heute jeder. Und jetzt sind alle happy und werden wieder DTM schauen, weil es wieder einen Brasilianer gibt", sagt er nicht ohne Stolz.

Wie die DTM zum Ziel wurde

Aber wie lange hat es gedauert, bis die DTM für Fraga als mögliches Ziel in seiner Karriere eine Rolle spielte? "Als ich 2014 ein Stockcar-Pilot wurde, habe ich schon über die DTM nachgedacht", antwortet er. Fraga hatte aus finanziellen Gründen seinen Formel-1-Traum begraben, war nach Brasilien zurückgekehrt und holte dort in der Stockcar-Light-Serie auf Anhieb den Titel. Das bescherte ihm ein Cockpit bei den brasilianischen Stockcars.

DTM 2012

Das hohe Tempo der DTM beeindruckte den 16-jährigen Fraga 2012 in Spielberg

Foto: Motorsport Images

Durch den Karrieresprung hatte Fraga nicht mehr nur einen Sponsoring-Vertrag bei Red Bull, sondern wurde zum vollwertiger Red-Bull-Piloten. Und er holte 2016 den Stockcar-Titel. "Die DTM war damals die Top-Tourenwagen-Serie", erinnert sich Fraga. "Ich habe über DTM und Super GT in Japan nachgedacht, da ja Red Bull in beiden Serien aktiv ist. Ich hatte diese beiden Serien immer im Blick. Und jetzt hat es geklappt", freut er sich.

"War komplett perplex": DTM-Traum wird in Spielberg wahr

Der Sprung in die DTM gelang aber nur, weil er 2019 das Risiko einging, die Stockcars zu verlassen. "Ich hatte nicht den Traum, zwei, drei, vier oder fünfmal den Titel zu holen, sondern wollte mich weiterentwickeln und größere Dinge ausprobieren", erzählt Fraga, der über GT-Rennen in Europa einen Werksvertrag anpeilte und 2021 von Mercedes-AMG in das Fahrerpool aufgenommen wurde.

"Und ich habe bei Red Bull Brasilien und beim Hauptquartier von Red Bull immer nachgefragt, ob es eine Möglichkeit gibt und ob sie etwas für mich haben, denn ich bin jetzt in Europa", bestätigt er. "Als sie mich dann gefragt haben, ob ich in die DTM einsteigen möchte, war ich komplett perplex und konnte kaum etwas sagen. Ich habe nur gesagt, dass ich bereit bin und das Angebot sehr gerne annehme."

Er habe "immer davon geträumt, ein richtiges Red-Bull-Rennauto zu fahren. Und das in so einem starken Feld", schwärmt Fraga, der am 22. März seine erste Fahrt im Ferrari 488 GT3 Evo absolvierte - und das ausgerechnet auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg. "Das Team hat alles getan, damit ich mich von Anfang an wohlfühle", scheint er nach einer langen Reise endlich angekommen zu sein.

Mit Bildmaterial von Red Bull.

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