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Frijns nach Rast-Duell verärgert: "Habe ihm Gefallen getan"

Warum Robin Frijns beim spektakulären Audi-Duell mit Rene Rast völlig überrascht war, als ihn dieser gegen die Mauer drückte, und wieso er mit der Rennleitung hadert

In der Anfangsphase des DTM-Sonntagsrennens auf der Lausitzring-Sprintstrecke kochten in den Audi-Cockpits die Emotionen hoch: Der spätere Sieger Rene Rast und Pole-Setter Robin Frijns lieferten sich ein aufregendes Duell, bei dem der Titelverteidiger zweimal durch die Wiese räuberte - und am Funk schimpfte: "Er ist komplett verrückt!"

Aber auch Abt-Audi-Pilot Robin Frijns, der am Ende Vierter wurde, zeigte sich mit dem Verhalten seines Markenkollegen alles andere als einverstanden: "Es muss fair bleiben! Ich bin nicht happy."

Auslöser für die Meinungsverschiedenheit war der Führungswechsel zu Beginn der dritten Runde. "In der zweiten Runde, als Rene wirklich knapp hinter mir war, waren meine Reifen noch nicht wirklich auf Temperatur", schildert der zu diesem Zeitpunkt führende Frijns.

"Stattdessen hat er mich beinahe in die Mauer gedrängt"

"Man versucht, in den Rhythmus zu kommen, fährt noch nicht Vollgas und passt ein bisschen auf die Reifen auf. Er hatte aber offenbar das Gefühl, dass er schneller ist, also habe ich ihn fahren gelassen."

Doch das "Geschenk" des Niederländers wurde von Rast, der beim ersten Manöver DRS und Push-to-pass nutzte, in Runde sieben nicht erwidert. "Ich habe nicht gepusht, aber nach ein paar Runden hinter ihm hatte ich das Gefühl, dass ich deutlich schneller fahren kann als er", erzählt Frijns.

"Ich habe also damit gerechnet, dass er mir den gleichen Gefallen tut wie ich ihm fünf Runden davor. Das hat er aber nicht gemacht. Deswegen war ich ziemlich überrascht, dass er sich so hart verteidigt hat und mich beinahe in die Boxenmauer gedrängt hat", beschreibt der Abt-Audi-Pilot den Zwischenfall.

Frijns hadert mit Verwarnung

Da Rast den Raum innen eng machte, aber auch Frijns nicht nachgab und sich trotzdem innen vorbeipresste, wurden beide in der Linkskurve weit nach außen getragen. Rast rutschte in die Wiese. Da in der DTM die Regel existiert, dass man dem Rivalen stets eine Wagenbreite Platz lassen muss, wurde Frijns von der Rennleitung aufgefordert, Rast den Platz zurückzugeben.

"Er kämpft ja gegen mich, es liegt doch an ihm! Ich reagiere nur!", machte Frijns über Funk seinem Ärger Luft. Und erklärt, warum er mit der Entscheidung "nicht ganz einverstanden" war: "Ich hatte keinen Platz und war auf dem Randstein, denn Rene hat mir in der ersten Kurve gar keinen Platz gelassen. Und ich bin nicht mal sicher, ob wir uns berührt haben. Wenn ja, dann war es eine der leichtesten Berührungen, die ich je erlebt habe. Und er hat sich dann entschieden, geradeaus zu fahren. Ich habe ihn nicht dazu gezwungen."

Wie Rast den Zwischenfall sah? "Ich war in der Wiese, das war also hartes Racing", meint er. "Und das wollen wir ja sehen in der DTM. Ich glaube nicht, dass eine großartige Berührung gegeben hat. Die Rennleitung hat ihn dann verwarnt und ihn gezwungen, den Platz zurückzugeben. Das sagt eigentlich alles."

Berührung schon beim Start: Warum Rast so viel riskierte

Schon beim Start kam es zu einer ähnlichen Situation, als die beiden Rad an Rad durch die erste Kurve fuhren. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass Rene in der ersten Kurve beim Versuch, außen an mir vorbeizugehen, so viel Risiko nimmt", schildert der Niederländer die Situation. "Wir hatten eine leichte Berührung." Rast musste in die Wiese, konnte aber Platz zwei verteidigen.

Warum der zweimalige Meister gleich aufs Ganze ging? "Wir haben in der Meisterschaft Punkte verloren und müssen aufholen. Da muss man mehr Risiko nehmen." Dass er später über Funk schimpfte, Frijns sei "verrückt", relativiert Rast.

"Ich muss manchmal über Funk Dampf ablassen. Und solche Dinge kommen dabei raus. Ich habe das nicht böse gemeint. Es war ein harter Kampf, aber ich glaube, wir haben gutes Racing gezeigt", stellt er klar.

"Wer nach diesem Rennen noch an Teamorder glaubt ..."

"Wenn man im Rennauto sitzt, dann ist das nicht so einfach wie wenn man das Rennen von außen verfolgt. Als Rennfahrer ist man emotional, kämpft mit dem Auto, kämpft mit allen anderen. Und ich bin immer ziemlich angespannt, wenn ich fahre", erklärt Rast. "Das kann ich bestätigen", wirft Teamchef Kimmo Liimatainen schmunzelnd ein.

Wie Audi-Sportchef Dieter Gass das hitzige Duell seiner Piloten sah? "Es ist natürlich immer brenzlig, wenn zwei Fahrer einer Marke so heiß gegeneinander kämpfen", sagt er. "Ich denke, sie hätten zumindest versuchen müssen, beide auf der Strecke zu bleiben. Aber für die Show war es toll."

Zumindest habe das Rennen aber ganz klar gezeigt, dass die Audi-Piloten frei gegeneinander fahren dürfen. "Wer nach diesem Rennen noch glaubt, dass es Teamorder oder Absprachen gibt, hat heute die Antwort bekommen", stellt er klar. "Ich denke, für die Zuschauer waren da ein paar fantastische Manöver - und genau das wollen die Leute sehen. Das ganze Rennen war eine tolle Show für den Motorsport und die DTM."

Mit Bildmaterial von Audi.

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