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Frijnstastisch: Warum er diesmal auch die Rennpace hatte

Robin Frijns siegt vor vollen Tribünen, dabei war es knapper als es den Anschein machte - Endlich hatte er die nötige Pace auch im Rennen

5.970 Tage mussten die Niederländer auf den Sieg eines Landsmanns in der DTM warten. Am 2. Mai 2004 hatte Christijan Albers zuletzt auf einer Mercedes-C-Klasse in Estoril gewonnen. Nun hat es Robin Frijns endlich hinbekommen und seinen ersten DTM-Sieg ausgerechnet auf heimischem Boden gefeiert.

Doch was ist diesmal richtig gelaufen, was bislang in der DTM-Saison nicht geklappt hat, als Frijns regelmäßig von Nico Müller und Rene Rast im Rennen gefressen wurde? "Ich habe geschaut, dass die Reifen am Anfang [des Stints] nicht überhitzen, denn das war auf dem Lausitzring mein Problem. Da habe ich das Gefühl verloren. Das war jetzt anders", antwortet der frischgebackene DTM-Sieger.

"Ich würde nicht sagen, dass ich meine Herangehensweise an das Rennen komplett geändert habe. Mir hat auf dem glatten Lausitzring-Asphalt einfach das Gefühl gefehlt. Und ich habe immer gesagt, dass mir Assen und Zolder besser liegen. In Spa hat es einfach nicht ganz zusammengepasst.

So habe er sich im Auto diesmal deutlich wohler gefühlt als am Lausitzring. "Eigentlich hatten wir alle erwartet, dass die Reifen hier gleich zu Beginn eingehen würden, aber das war nicht der Fall", ergänzt der 29-Jährige. "Das Fenster der Reifen ist sehr schmal und hängt stark von den Streckentemperaturen ab."

Frijns hält sich lange zurück

Wichtig war, im Qualifying nach vorne zu kommen, denn Frijns verweist darauf, dass angesichts der Streckencharakteristik des TT Circuits Überholen schwer ist. Was in diesem Jahr bei ihm immer sehr gut funktioniert hat, war diesmal keine Selbstverständlichkeit, weil er 2019 das Qualifying ziemlich verhauen hat. "Das war ein Katastrophen-Wochenende. Da schaue ich gar nicht drauf zurück."

Seine Taktik im ersten Stint war simpel: Lange Zeit nicht zu dicht an Spitzenreiter Loic Duval heranfahren. "Wenn man zwei oder drei Runden direkt hinter dem Gegner herfährt, bringt man seine Reifen um. Also habe ich abgewartet und die Aussicht genossen."

"Ich habe mich im Rennen im wohlgefühlt. Und wenn man schon vom ersten Stint weiß, was man vom Auto erwarten kann, wird sich daran [im zweiten Stint] nichts ändern, wenn nicht etwas kaputtgeht."

Da machte es auch nichts, dass der Franzose frühzeitig an die Box ging. Trotzdem war klar, dass die einfachste Methode zum Überholen nicht mehr möglich war: "Wir wussten, dass der Undercut vielleicht die bessere Wahl gewesen wäre. Aber ich habe mich so wohl gefühlt, dass ich weiter pushen konnte. So folgte ich ihm zwei Runden später [an die Box]."

Er hätte auch keine Runde später kommen dürfen, denn er konnte mit Mühe Nico Müller hinter sich halten, der in der Runde zwischen Duval und Frijns gestoppt hatte. "Ich habe die Reifen also rasch auf Temperatur gebracht, um vorne zu bleiben. Aber ich habe sehr darauf geachtet, sie nicht zu überhitzen."

Drama zum Schluss: Plötzlich sind die Reifen hin

Nun musste er noch an Duval vorbei. Sein Manöver sechs Runden vor Schluss sei nicht komplett geplant geplant gewesen, wie er sagt. "Jedes Rennen ist anders. Es entwickelt sich immer anders. Irgendwann habe ich gemerkt, dass Nico und Rene aufgeholt haben. Aber solange man selbst DRS und Push-to-pass hat, kann man auf dieser Strecke gut verteidigen."

 

"Dann sah ich, dass seine Pace langsamer wurde. Da habe ich eine halbe Runde lang den Reifen alles abverlangt, um die Lücke zu schließen. Als er sich dann in Kurve 5 verbremste, konnte ich durchgehen. Der Führende darf sich ja nicht [mit DRS und Push-to-pass] verteidigen. Der ist in einer etwas blöden Position."

In dieser war nun er selbst für den Rest des Rennens. Eigentlich war er ganz zuversichtlich, es nun ins Ziel bringen zu können: "Ich hatte das Gefühl, dass die Reifen bis zum Ende halten zu können." Überraschenderweise kam es jedoch anders.

"Als ich geführt habe, war ich überrascht, dass der linke Vorderreifen plötzlich nicht mehr ganz so gut aussah. Da hatte ich in den schnellen Passagen Probleme und habe nur noch versucht, zu überleben. Am Ende hätte es keine Runde länger gehen dürfen, sonst hätte Loic angreifen können."

Titelkandidat? "Abwarten"

Damit ist Frijns nun Zweiter in der Meisterschaft - vor Rene Rast, aber 30 Punkte hinter Tabellenführer Müller. Sieht er sich nun im Titelkampf? "Wir sind doch nicht einmal bei Halbzeit", winkt er ab. "Außerdem war ich von Beginn an dabei. Natürlich bin ich Meisterschaftszweiter mit 30 Punkten Rückstand auf Nico. Aber darauf kommt es jetzt nicht an."

Auf den Titelkampf wolle er sich erst zwei bis drei Rennwochenenden vor Schluss konzentrieren. Bis dahin heißt es: "Wenn wir einfach das machen, was wir jetzt tun, nämlich immer von vorne starten und bei jedem Rennen ein Podium mitzunehmen, werden wir sehen, wo wir dann stehen."

Emotional war der Sieg allemal, nicht nur wegen des Heimvorteils: "Die vergangenen drei Jahre waren sehr frustrierend für mich. Jeder weiß, welche Teamorder-Spiele dort gespielt wurden. Jetzt können wir mehr gegeneinander kämpfen. Aber es hat schon ab und an wehgetan, aus vier Pole-Positions keinen Sieg zu holen. Es hier endlich zu schaffen, ist eine große Erleichterung für mich."

Duval hadert mit DRS-Regel

Was Frijns endlich erreicht hat, ist für Loic Duval noch unerfüllt: Ein Sieg in der DTM. "Diese Regel, dass der Führende Push-to-pass und DRS nicht nutzen kann, sorgt dafür, dass das Verteidigen schwierig ist", so der Franzose.

"Außerdem war unklar, ob wir einmal oder zweimal stoppen würden, ob ich pushen oder nicht pushen soll. Es war unklar, was zu tun war. Und wenn man an der Spitze liegt, dann gibt man das Tempo vor. Das war nicht einfach. Als ich dann am Ende des ersten Stints Probleme bekam, wussten wir, dass ich nicht zu lang fahren kann. Denn dann hätte die Strategie keinen Sinn mehr ergeben."

Er glaubt, dass er Frijns noch "ein bis zwei Runden" hinter sich hätte halten können. "Aber wir haben die Entscheidung getroffen zu stoppen. Ich bin es im zweiten Stint vorsichtiger angegangen, weil ich wusste, dass wir mit diesen Reifen mehr Runden vor uns hatten. Als sie dann aufschlossen und Push-to-pass und DRS nutzten, konnte ich nichts machen."

Nach dem Überholmanöver war es nun Duval, der die Überholhilfen noch in Hülle und Fülle hatte. Trotzdem reichte es nicht. "Er [Frijns] hatte in den letzten zwei, drei Runden Probleme - und ich zweimal die Chance, nahe ranzukommen. Es hat aber nie gereicht, um gegen einen anderen Audi ein sicheres Manöver durchzuführen. Damit war es erledigt. Ich habe gemischte Gefühle. Insgesamt können wir aber zufrieden sein."

Mit Bildmaterial von ITR.

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