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Führungskilometer für Aston Martin: Hätte Paul di Resta gewinnen können?

Paul di Resta bescherte Aston Martin bei der DTM-Premiere Führungsrunden: Ob der Sieg ohne zweiten Stopp möglich gewesen wäre und wie er das Safety-Car antizipierte

Alles spricht nach der tollen Aufholjagd von Platz 16 über Rene Rasts Sieg beim zweiten DTM-Rennen auf dem Hockenheimring, dabei sah es kurzzeitig nach einer viel größeren Sensation aus: Aston-Martin-Pilot Paul di Resta lag 13 Runden vor Schluss mit über zwölf Sekunden Vorsprung auf Rast auf Siegeskurs - und sammelte die ersten neun Führungskilometer für den Neueinsteiger.

Doch hätte der Schotte eine Chance auf den Sieg gehabt, hätte er sich nicht entschieden, ein zweites Mal zu stoppen? "Wir haben das richtige getan, damit ich Punkte holten konnte", verteidigt der Aston-Martin-Pilot die Entscheidung, zwölf Runden vor Schluss noch einmal zu stoppen, was ihm am Ende mit 37,9 Sekunden Rückstand Platz sieben einbrachte.

"Ich glaube nicht, dass es etwas gebracht hätte, wenn wir draußen geblieben wären und gepokert hätten. Der Geschwindigkeitsunterschied im Vergleich zu den anderen war selbst auf frischen Reifen zu groß - und auf alten sowieso." Pro Runde sei der neue Vantage um "eine bis 1,2 Sekunden langsamer" als die Konkurrenz von Audi und BMW, glaubt di Resta.

So brachen Paul di Restas Reifen ein

Tatsächlich waren die Reifen des Schotten kurz vor dem Boxenstopp schon ziemlich am Ende. Der Routinier fuhr bis zur 19. Runde konstante Zeiten im Bereich von 1:33.8, kam danach aber nicht mehr unter 1:34. Dann passierte ihm in der 22. Runde auch noch das Missgeschick eingangs der Parabolica-Kurve, als er von der Strecke abkam und durch die Wiese rodelte.

Ein Fehler, der ihn eine Sekunde kostete und die Rundenzeit auf 1:35.410 ansteigen ließ. In der Runde vor dem Stopp war di Resta auch ohne Fehler nicht mehr schneller, während Rast 1:31.9 fuhr. Damit war klar, dass er den heranstürmenden Audi-Piloten nie hätte halten können. In Runde 25 folgte der Stopp.

"Der Reifen ist irgendwann nicht um eineinhalb Sekunden abgefallen, sondern um fünf", sagt Teamchef Florian Kamelger. "Deswegen war es auch richtig, ihn noch einmal reinzuholen. Das war die Überlegung: Pusht er und geht auf dem zweiten Stopp oder managt er den Reifen bis zum Schluss. Ich denke, dass wir uns für die bessere Option entschieden haben."

Audi-Sportchef Gass: "Di Restas Stopp war Glück für uns"

Auch bei Audi war man übrigens relativ sicher, dass di Resta noch einmal stoppen muss. "Das hat man ja an uns gesehen, dass das schwierig werden würde, bis zum Ende mit einer guten Performance durchzufahren", erklärt Audi-Sportchef Dieter Gass. "Deshalb war das jetzt nicht super überraschend, aber natürlich auch nochmal Glück für uns."

 

R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger gibt zu, dass er auch realistisch blieb, als di Resta plötzlich in Führung lag: "Ich glaube nicht, dass man vom Sieg träumen konnte. Das wäre unrealistisch gewesen. Aber die Führungskilometer haben Spaß gemacht."

Wie di Resta das Safety-Car antizipierte

Aston Martin, Start

Beim Start lagen die Aston-Martin-Boliden noch am Ende des Feldes

Foto: DTM

Trotzdem muss man di Resta, der im Vorjahr lange um den Titel kämpfte, für seine Cleverness gratulieren. Denn neben Rast war der zu diesem Zeitpunkt 15. der einzige Fahrer, der Loic Duvals Ausrutscher in der Sachs-Kurve in der sechsten Runde als Chance zu einem taktischen Schachzug erkannte, als noch keine Safety-Car-Phase ausgerufen war.

"Da vorbei zu fahren und zu sehen: Das wird ein Safety-Car geben - da sieht man, wie erfahren er ist", schwärmt Kamelger von seinem Teamleader, den der Reifenwechsel nur einen Platz kostete. "Ihm hat natürlich auch dir Track-Position geholfen, dass er da gerade vorbeikommt. Aber es ist einfach die Erfahrung, die ihm sagt: Jetzt oder nie. Es war ja noch sehr früh im Rennen."

Di Resta gibt zu: Strategie war Risiko

Paul di Resta, Florian Kamelger

Paul di Resta erntet von Teamchef Kamelger Lob für seine Cleverness

Foto: R-Motorsport

Di Resta selbst sagt, dass eine Zweistopp-Strategie ursprünglich "nicht wirklich" der Plan war, obwohl der Hockenheimring die Reifen sehr hart rannimmt. "Wir sind bei der Safety-Car-Phase ein Risiko eingegangen, und das war der richtige Schritt. Denn so konnten wir bis zum Ende des Rennens mit einem Reifenvorteil fahren."

Bis zur tatsächlichen Neutralisierung des Rennens musste di Resta aber ein paar mulmige Momente durchstehen: "Erst als das Safety-Car herauskam, wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte", sagt er. Mit Platz sieben hinter BMW-Pilot Timo Glock, den er am Ende mit frischen Reifen beinahe noch überholte, zeigt er sich zufrieden: "Wenn mir vor dem Rennen jemand Platz sieben angeboten hätte, hätte ich ihn genommen."

Mit Bildmaterial von R-Motorsport.

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