Glocks DTM-Einstieg: Darum hat sich Timo Scheider über ihn "kaputtgelacht"
Nach 100 DTM-Rennen erinnert sich BMW-Pilot Timo Glock an seine Anfänge und den Kulturschock nach seiner Formel-1-Karriere
In der DTM gibt es zwei Arten von Fahrern: Die, die ihr Glück als Nachwuchspilot versuchen, und jene, die sich schon vorher einen Namen gemacht haben. Für die zweite Gruppe ist es aber meist nicht so einfach, denn wenn man wie Timo Glock 2013 nach einer Formel-1-Karriere erstmals im DTM-Boliden sitzt, dann helfen einem auch die 91 Grand-Prix-Starts, bei denen er dreimal auf dem Podest stand, nur bedingt.
Das musste Glock bei seinen ersten DTM-Tests in Valencia und Barcelona am eigenen Leib erfahren. Und Kumpel Timo Scheider, der damals nach fünf Opel- und acht Audi-Jahren schon zwei DTM-Titel in der Tasche hatte, hatte daran seine wahre Freude.
"Beim ersten Test in Valencia war ich sofort wirklich schnell, weil der Asphalt neu war und die Strecke sehr viel Grip hatte", erinnert sich Glock gegenüber 'Sat.1'. "Ich sagte: 'Hey Timo, das ist ja gar nicht so schwer! Ich bin ja direkt dabei!' Dann sagt er nur so: 'Warte mal ab, mein Freund.'"
Schon beim zweiten Test holte Glock die Realität ein. "In Barcelona war es genau andersrum: Kein Grip! Ich war 1,2 Sekunden langsamer und habe die Welt nicht mehr verstanden." Scheider habe sich daraufhin über ihn "kaputtgelacht", während ihm das Aha-Erlebnis die Augen öffnete: "Dann habe ich erst kapiert, was er meinte und wie schwer die DTM ist."
Glock fiel in seinem ersten Jahr nicht nur die Umstellung beim Handling des Autos auf: "Wenn du wie ich aus der Formel 1 kommst, dann hast du es mit nur einem Teamkollegen zu tun, der ist dein erster Gegner. Und dann hast du es gleich mit sechs oder wie damals mit acht zu tun. Das ist schon eine spezielle Nummer."
Mittlerweile hat Glock aber schon einen Meilenstein erreicht, der ihn selbst endgültig als erfahrenen DTM-Piloten auszeichnet. "Ich bin froh, 100 Rennen überstanden zu haben", lacht er. "Graue Haare sind definitiv dazugekommen. Ich habe aber sehr viel Spaß gehabt. Ich habe in diesen Rennen viel erlebt und viel dazugelernt, obwohl ich schon viel Erfahrung hatte."
Im vergangenen Jahr gehörte er anfangs sogar erstmals ernsthaft zu den Titelkandidaten. Die Saison 2018 wird ihm jedoch noch aus einem anderen Grund in Erinnerung bleiben: "Legendär war für mich der Kampf mit Gary Paffett, der unfassbar war", geht es dabei um das Jahrhundert-Duell beim Saisonauftakt in Hockenheim. "Das war in meiner bisherigen Karriere das mit Abstand beste Rennen."
Mit Bildmaterial von ITR.
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