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"Haben kein Auto": Wieso BMW zu GT3-DTM auf Distanz geht

DTM-Boss Gerhard Berger erklärt, was für ihn der wahre Grund ist, dass BMW zur GT3-DTM auf Distanz geht, obwohl man gerade den neuen M4 GT3 präsentiert hat

Während Audi bereits signalisiert hat, Gerhard Bergers GT-Plus-Rettungskonzept mit GT3-Boliden für 2021 zu unterstützen, reagierte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt skeptisch. GT3 sei Kundensport und ließe sich schwer mit einer Hersteller-Plattform wie der DTM vereinen. Aber ist das der wahre Grund, warum BMW auf die Bremse steigt?

Nicht, wenn es nach DTM-Boss Gerhard Berger geht. "BMW hat derzeit kein GT3-Auto", sieht der Österreicher im Gespräch mit 'Motorsport.com' ein anderes Problem. "Sie haben also keine Basis, um ein Auto in diese Richtung zu entwickeln - und daher nächstes Jahr kein Produkt, das einsatzbereit ist. Sie haben erst ab 2022 ein Auto, das zu diesem Reglement passt."

Tatsächlich entwickeln die Münchner gerade mit der Schnitzer-Truppe den neuen M4 GT3. Der Bolide wurde im Rahmen des MotoGP-Rennens in Spielberg vergangene Woche erstmals öffentlich gezeigt. Nach dem Rollout am 18. Juli am BMW-Gelände in Dingolfing durch Augusto Farfus hatte man bereits erste Tests auf der BMW-Teststrecke in Miramas in Südfrankreich absolviert.

Neuer M4 GT3 wird für GT3-Reglement ab 2022 entwickelt

Laut Informationen von 'Motorsport.com' ist man bei der Entwicklung des Autos früh dran, dennoch ist ein vorzeitiger Einsatz schwierig. "Soweit ich weiß, ist das nicht möglich, da das Auto noch nicht homologiert ist", sagt Berger. Die Krux: Ab 2022 kommt ein neues GT3-Reglement, für das der neue Bolide entwickelt und dann auch homologiert wird.

Zudem ist es das Ziel von BMW, den M4 GT3 nach "ausgewählten Renneinsätzen" zu Testzwecken im Jahr 2021 ab 2022 an möglichst viele Kunden zu verkaufen. Selbst wenn das Auto vorzeitig homologiert werden könnte, wäre es kein günstiges Signal, mit einem nicht fertig entwickelten Boliden gegen den alten Audi R8 in einer GT3-DTM zu verlieren. Mit der Homologation eines nicht ausgereiften Autos würde man auch viele Kunden vergraulen.

Bedeutet das also, dass BMW 2021 gar nicht mit Autos auf der DTM-Plattform antreten kann? "Ganz genau", antwortet Berger. "Das ist mein Verständnis nach aktuellem Stand. Auch wenn man in diesem Geschäft nie genau weiß, was morgen passiert."

Was gegen den Einsatz des M6 GT3 spricht

Aber wäre da nicht auch noch der aktuelle M6 GT3, der zum Beispiel von der Schubert-Truppe im GT-Masters, aber auch von Rowe in der NLS (früher VLN) eingesetzt wird?

"Wir haben einen M6, der sehr alt und auch nicht mehr so wirklich konkurrenzfähig ist", antwortet BMW-Motorsportdirektor Marquardt gegenüber 'ran.de'. "Also wird es auf Basis GT3-Auto für uns schwierig." Tatsächlich wurde der M6 GT3 2016 eingeführt - und gewann auf Anhieb das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, unter anderem mit DTM-Pilot Philipp Eng am Steuer.

Abgesehen davon, dass das Auto in die Jahre gekommen ist, gibt es aber noch ein weiteres Problem: Vor zwei Jahren gab BMW das Ende der 6er-Serie bekannt, die daraufhin von der 8er-Serie abgelöst wurde. Es wäre also auch aus Marketingsicht wenig sinnvoll, mit dem DTM-Einsatz für ein Produkt Werbung zu machen, das es gar nicht mehr gibt.

BMW-Vorstandswechsel ungünstig für Berger

Am Ende werde die Entscheidung aber auch bei den Kundenteams liegen, meint Marquardt: "Da werden wir werksseitig sicherlich wenig Vorgaben machen, so wie wir es in der Vergangenheit auch immer gemacht haben. Insofern ist das eine Frage, die jetzt in den nächsten Wochen hoffentlich beantwortet werden kann. Ob dann BMWs dabei sind, werden wir sehen."

Und dann wäre da noch der politische Aspekt, der die Ausgangslage nicht einfacher macht: BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, der zu DTM-Boss Berger ein Naheverhältnis hat und das Engagement der Münchner in der Traditionsserie bis zuletzt maßgeblich unterstützte, ist seit Ende Juni im Ruhestand. Wie sein Nachfolger Frank Weber zum Thema DTM steht, ist unbekannt.

GT3-DTM ein Problem für Kundensport?

Marquardts Argument, eine GT3-DTM würde den Kundensport in Gefahr bringen, hält Berger jedenfalls für haltlos. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jens ernsthaft glaubt, dass er mit der Rennsportabteilung in Zukunft Kundensport betreiben wird", sagt Berger. "Das ist für mich ein No-Go und verfälscht dort komplett das Bild."

Die DTM stehe aber "nicht für Kunden-Rennsport - und das weiß auch er, denn das haben wir oft genug besprochen."

Es könne zwar sein, "dass das technische Reglement ähnlich ist, weil die Autos dafür geeignet sind", verweist er auf das GT3-Reglement der FIA, das als Basis für das GT-Plus-Reglement dienen soll. "Aber das Format und die DNA sind komplett anders."

Mit Bildmaterial von BMW.

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