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Hat T3-Team Mitarbeiter nicht bezahlt? Teammitglieder reichen Strafantrag ein

Schwere Vorwürfe gegen das aktuell nicht aktive Lamborghini-Team T3 Motorsport: Wieso Mitarbeiter die Staatsanwaltschaft einschalten, um zu ihrem Geld zu kommen

Hat T3-Team Mitarbeiter nicht bezahlt? Teammitglieder reichen Strafantrag  ein

Seit Nicki Thiim vor dem Imola-Wochenende Mitte Juni seinen Ausstieg bei T3 Motorsport erklärte und sich das Team aus der DTM zurückzog, ist es still geworden um die Truppe aus Dresden. Doch bei den Mitarbeitern steigt laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' der Unmut: Sie haben inzwischen einen Strafantrag gegen die T3 Motorsport GmbH wegen Betrugsverdachts eingebracht.

Der Vorwurf: Die Mitarbeiter seien mit Vorsatz engagiert worden, obwohl man bereits gewusst habe, dass sie für ihre Arbeit nicht entschädigt werden können. Zudem gibt es Gerüchte, das Team sei zahlungsunfähig, obwohl man bisher keine Insolvenz angemeldet habe.

Insgesamt sollen sich die noch offenen Rechnungen und Zahlungen für die rund 15 geschädigten Teammitglieder, darunter Ingenieure und Mechaniker, die teilweise auf freier Basis oder als Festangestellte gearbeitet haben, auf insgesamt über 100.000 Euro belaufen.

Strafantrag gegen T3 Motorsport: Was das bedeutet

Dabei handle es sich um Spesen, aber auch um die Entgelte von den ersten zwei DTM-Rennwochenenden und den offiziellen Tests in Portimao und in Hockenheim - inklusive Vorbereitung. Manche Mitarbeiter sollen auch für den Einsatz bei den 24 Stunden von Daytona im Januar 2022 noch nicht entschädigt worden sein.

Mit dem Strafantrag fordert man nun die Staatsanwaltschaft auf, diesbezüglich Ermittlungen anzustellen. Wenn tatsächlich eine Straftat vorliegt, klagt der Staat gegen die Verantwortlichen. Bei einer Verurteilung können die Geschädigten ihre Forderungen geltend machen.

'Motorsport-Total.com' hat den T3-Verantwortlichen am Montag-Nachmittag die Möglichkeit gegeben, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Davon hat man aber trotz mehrmaliger Ankündigung noch nicht Gebrauch gemacht.

"Wir werden einfach hängengelassen"

"Uns geht es nicht darum, dass diese Firma pleite geht, sondern dass wir für unsere Arbeit bezahlt werden", sagt ein langjähriger Mitarbeiter des Rennstalls, der namentlich nicht genannt werden will, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Und zumindest mal die Zahlungen getätigt werden, die immer noch offen sind."

Was er damit meint? "Wir bekommen nach wie vor Post vom ersten Saison-Wochenende in Portimao, weil Maut vom Leihwagen nicht bezahlt wurde - oder die Hotelrechnung. Da kommt seit dem Lausitzring-Wochenende jede Woche irgendwas", beschreibt er die Lage. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir haben dem Team sogar Geld vorgestreckt und haben trotzdem unsere Arbeit gemacht - und werden jetzt einfach hängen gelassen."

Dass sich das Team in einer finanziellen Schieflage befinde, wisse man spätestens seit den Vorbereitungen auf das Lausitzring-Wochenende Mitte Mai, als die Polizei am Teamsitz aufgetaucht sei und bei den Teambussen vor versammelter Mannschaft die Zulassungssiegel heruntergekratzt habe, um sie abzumelden.

"Damals hätten wir wissen müssen, dass das auf wackeligen Beinen steht und wahrscheinlich die Versicherung nicht bezahlt wurde", so der Mitarbeiter. "Aber wir haben trotzdem weitergemacht." Beim nächsten Rennen in Imola, das drei Wochen nach dem Lausitzring stattfand, war das T3-Team nicht mehr am Start.

Verzweifelter Kampf um Bezahlung

Daraufhin haben die Teammitglieder laut eigenen Angaben mehrmals versucht, das ihnen zustehende Geld außergerichtlich einzufordern, seien aber stets an der Teamführung gescheitert, so der Betroffene. Im nächsten Schritt habe man daher einen gerichtlichen Mahnbescheid eingereicht, um eine Zahlung zu erwirken. Doch dem habe der Arbeitgeber widersprochen, wodurch erneut Kosten entstanden seien.

Nach einem Gespräch mit Teamchef Jens Feucht, der rund um das Imola-Wochenende wegen einer Virusinfektion auf der Intensivstation gelegen war, habe dieser den Teammitgliedern versprochen, den Widerspruch zurückziehen und ein Schuldeneingeständnis zu schicken - und somit die Forderungen anzuerkennen. Ein kurzer Lichtblick - passiert sei dies allerdings nie.

Also habe man einen zweiten Mahnbescheid eingereicht, dem erneut widersprochen worden sei. Das ist ohne Angabe von Gründen möglich - und so kann eine Insolvenz verhindert werden, die zur Folge hätte, dass ein Masseverwalter das Vermögen sichert und an die Gläubiger verteilt.

"So wird das Vermögen weiter minimiert"

Nach den erfolglosen Mahnbescheiden habe man nur noch den Ausweg gesehen, per Strafantrag Druck zu machen. Denn während die Teammitglieder um ihr Geld bangen, hat das Team den Lamborghini Huracan GT3 Evo von Esmee Hawkey und anderes Equipment bereits verkauft.

Ein Teil werde auch beim Einsatz von Maximilian Paul im ADAC GT Masters genutzt, dessen Vater Tobias Paul einer der drei Gesellschafter von T3 Motorsport ist. Das Team tritt seit August nicht mehr unter dem Namen T3, sondern unter Paul Motorsport an. Bei einer T3-Insolvenz sei der Einsatz nicht betroffen, heißt es.

"So wird das Vermögen weiter minimiert. Und allem wird widersprochen - und irgendwann wird notgedrungen Insolvenz angemeldet werden, nur dann ist nichts mehr da", fürchtet der verzweifelte T3-Mitarbeiter.

Er betont noch einmal, dass man den betroffenen Personen nichts Böses wolle, aber fair behandelt werden möchte: "Wir sind gesprächsbereit, denn wir hatten ja auch eine geile Zeit, haben viele Jahre intensiv zusammengearbeitet und viel Spaß gehabt. Umso mehr tut es weh, dass das jetzt so läuft. Deswegen sind wir auch menschlich sehr enttäuscht."

Mit Bildmaterial von Speedpictures.de.

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