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Grasser-Team will in DTM: "Lamborghini unterstützt uns"

Wie GT-Masters-Vizemeister Grasser Racing Lamborghini 2021 in die DTM bringen will, mit welchen Kosten man rechnet und welche die größten Hürden sind

Ein Lamborghini in der neuen DTM? Das ist das Szenario, an dem derzeit hinter den Kulissen gearbeitet wird: Die italienische Luxussportwagen-Marke, die zur Audi-Gruppe gehört, hat Teams ihre Unterstützung angeboten, die an Gerhard Bergers GT3-DTM teilnehmen wollen. Und das österreichische Team Grasser Racing - amtierender GT-Masters-Vizemeister - bastelt intensiv an einem DTM-Einstieg 2021.

Derzeit überlegt die Truppe, die in Knittelfeld in der Nähe des Red-Bull-Rings ansässig ist, ob man alle vier Lamborghini Huracan GT3 Evo im GT-Masters einsetzen soll, oder zwei davon in der DTM. "Wir schauen uns das genau an und würden das wahnsinnig gerne machen", sagt Teamchef Gottfried Grasser im Gespräch mit 'Motorsport.com'.

Das Ziel sei es, bis zum 30. November, also bis zum Ende der ersten Einschreibefrist, ein Paket zu schnüren. "Wir geben uns große Mühe, das zu schaffen", bestätigt Grasser. "Unser Hersteller ist dabei - der will das supporten. Auch mit Material. Das hilft natürlich, ist aber noch nicht die Lösung."

"Für Ende Oktober noch ganz schön viele Unklarheiten"

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Plan aufgeht, beziffert er im Moment mit 50:50. "Die ITR ist leider relativ spät dran - und dafür, dass es schon Ende Oktober ist, haben wir ganz schön viele Unklarheiten", sagt Grasser. "Das ist das große Problem. Als Team weiß man noch nicht genau, was auf einen zukommt."

Das fange damit an, dass derzeit niemand weiß, wann die Rennen überhaupt stattfinden werden. "Es macht einen Unterschied, ob es bei den geplanten zehn DTM-Wochenenden acht oder nur zwei Überschneidungen mit anderen GT3-Rennserien gibt", sagt Grasser, der mit seinem Team 2021 neben dem GT-Masters definitiv auch an der SRO-Serie GT-World-Challenge Europe (vormals Blancpain-GT-Challenge) teilnehmen wird. "Dementsprechend muss man Personal und die Struktur aufstellen."

Das wirke sich auch auf die Verhandlungen mit den Piloten aus. "Die Frage ist: Wie soll man mit einem Fahrer verhandeln, wenn man nicht weiß, ob die Einsatzkosten pro Auto 600.000 oder 800.000 Euro betragen? Das ändert sich natürlich auch sehr stark, je nachdem, mit welchen Rennen sich die DTM überschneidet."

Einsatzkosten pro Auto zwischen 600.000 und 800.000 Euro

Genau zwischen 600.000 und 800.000 Euro bewegen sich laut Grasser die Einsatzkosten pro Auto. "Gut kalkuliert und ohne großartige Testereien", fügt er hinzu. Dieses Geld aufzustellen, ist laut dem 41-Jährigen, der früher selbst im GT-Masters als Fahrer am Start war, alles andere als einfach, auch wenn die Plattform attraktiv sei.

 

Gottfried Grasser

Teamchef Gottfried Grasser beim GT-Masters-Rennen in Spielberg

Foto: Philip Platzer/Red Bull

"Die DTM kennt man überall, und der Media-Impact ist traumhaft, was auch für den TV-Deal mit Sat.1 gilt", sagt er. "Es handelt sich also um einen sehr interessanten Markt. Damit kann man definitiv Sponsoren finden. Aber es wird schwierig, das in der kurzen Zeit zu stemmen." Zumal Corona die Sache nicht einfacher mache: "Wir haben jetzt schon Sponsoren, die mir absagen, weil sie die Hälfte des Personals kündigen müssen."

Wie man Einsatz von Werksfahrer finanzieren will

Eine Finanzierung des Projekts ist laut Grasser nur über ein Zwei-Wagen-Team möglich. "Sonst hat man eigentlich keine Chance", sagt er. Und verrät: "Wir haben derzeit Gespräche mit vier, fünf Fahrern, die interessiert sind."

Das Ziel sei es, das von einem Lamborghini-Werksfahrer gesteuerte erste Auto über einen jungen, talentierten Fahrer, der für das zweite Auto Geld mitbringt, mitzufinanzieren. Denn anders als im GT-Masters gibt es keine Fahrerwechsel. Und da man nur einen Fahrer pro Auto hat, wird das Cockpit deutlich teurer.

"Eine vernünftige GT-Masters-Saison inklusive Testfahrten ist mit 550.000 Euro pro Auto möglich", sagt Grasser. "Wenn wir dann noch von zwei Fahrern pro Auto sprechen, sind es 275.000 Euro." Ein Drittel bis die Hälfte von dem, was der Platz eines Fahrers in der DTM kostet.

DTM oder gleich zwei GT3-Serien?

Das könnte dafür sorgen, dass Nachwuchsfahrer ihr Geld lieber woanders investieren. "Man hat die Wahl zwischen zehn Rennen DTM oder dem kompletten Programm aus GT-Masters und GT-World-Challenge mit Spa und allem drum und dran", sagt Grasser.

"Für die Jungen im GT3-Sport ist es wichtig, möglichst viel im Auto zu sitzen. Denn sie haben das Ziel, irgendwann Profi zu werden. Dann sollten sie auch alles können - und da reicht ein Programm nicht aus. Und mit 24-Stunden-, 1.000-Kilometer-Rennen und den 14 ADAC-Sprintrennen sammelt man einfach viel mehr Erfahrung."

Wie nun die Marschroute für das DTM-Projekt aussieht? "Wir werden in den nächsten Tagen das endgültige Reglement erhalten", sagt er. "Das werden wir dann genau analysieren und auch mit unseren möglichen Fahrern und Sponsoren durchgehen." Erst dann könne man mehr sagen.

Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

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