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"Hobby-Rennserie" GT-Masters? Berger rudert zurück

Gerhard Bergers Aussagen, das GT-Masters sei eine "Hobby-Rennserie", sorgten für Wirbel: Jetzt relativiert der DTM-Boss - und erhält eine Einladung von einem Team

Die Aussagen von DTM-Boss Gerhard Berger, das vom ADAC veranstaltete GT-Masters sei im Gegensatz zur DTM eine "Hobby-Rennserie" mit "Hobby-Fahrern", sorgte in der Szene für viel Wirbel und Kopfschütteln. Zahlreiche Teams und Piloten nahmen dies als Affront und als mangelnde Wertschätzung wahr. Nun relativiert der Österreicher seine Kommentare.

"Bei der letzten Pressekonferenz habe ich von Hobby-Rennfahrern gesprochen. Vielleicht habe ich nicht das richtige Wort benutzt. Ich habe eigentlich Amateurfahrer gemeint", sagt Berger gegenüber 'Motorsport.com'.

"Es bedeutet nur, dass der Fahrer einen anderen Job hat, mit dem er Geld verdient. Und mit einem Teil seines Geldes macht er das, was ihm Spaß macht - und das ist Rennfahren. Im Gegensatz dazu werden die Fahrer auf Profi-Rennfahrerplattformen wie DTM, Formel 1 oder Formel E bezahlt und leben davon."

"Will nicht sagen, dass sie Fahrer zweiter Klasse sind"

Mit seiner Aussage habe Berger nicht die Qualität oder Leistung der Piloten schmälern wollen. "Ich will nicht sagen, dass sie Fahrer zweiter Klasse sind. Ich bin in meiner Karriere auf Amateurfahrer gestoßen, bei denen ich Schwierigkeiten hatte, sie zu schlagen. Das hat also nichts damit zu tun - sondern ausschließlich mit dem Beruf. Das wollte ich nur klarstellen, weil ich das vielleicht nicht auf die richtige Art und Weise ausgedrückt habe."

Dennoch gibt es im GT-Masters zahlreiche Ex-DTM-Fahrer wie Joel Eriksson, Pierre Kaffer oder Markus Winkelhock und andere Profirennfahrer wie Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor und Mirko Bortolotti, bei denen auch Bergers aktuelle Beschreibung nicht zutrifft.

Warum Berger bei seiner Grundaussage bleibt

"Da sind auch ein paar Profi-Rennfahrer dabei", gibt Berger zu. "Aber die Grundidee dahinter ist etwas anderes. Ich kann mich sehr gut an die Worte von Hermann Tomczyk erinnern, als er sagte: 'Gerhard, mein größtes Problem ist, wenn Hersteller vereinzelt kommen und diese Amateurrennfahrer technisch unterstützen. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht und die Kosten der Serie gehen so nach oben, dass die Basis gefährdet ist.' Und das ist auch so."

Da es eben viele Amateurfahrer gibt, müsse man auf ein ausgeklügeltes Einstufungssystem zurückgreifen. "Da sieht man Fahrer mit Gold-, Silber, Bronze- und Platinlizenz", sagt Berger. "Dieses System gibt es, um die Unterschiede zu kompensieren. Die Wahrheit ist also, dass es sich hier nicht um eine Profifahrer-Plattform wie die Formel E oder die DTM handelt, auf der alle Fahrer bezahlt werden, sondern dass es unterschiedliche Fahrerkategorien gibt. Und sie haben das clever gemacht, damit das zusammenpasst."

All das sehe Berger "positiv. Und wie ich schon gesagt habe, habe ich damit überhaupt kein Problem."

Rutronik: "Dann wäre F1 eine der größten Hobbyserien"

Vor der Klarstellung des DTM-Chefs hatte das amtierende GT-Masters-Meisterteam Rutronik, für das Kelvin van der Linde und Marcel Niederhauser in einem Audi R8 den Titel holten, die Aussagen Bergers scharf kritisiert.

"Wenn grundsätzlich alle Rennserien, bei denen Kundenteams auftreten, als unprofessionell oder gar Hobbyrennserien bezeichnet werden, dann wäre die Formel 1 eine der größten Hobbyrennserien", heißt es in einer Stellungnahme der Truppe aus Baden-Württemberg.

"Teams wie Haas oder Racing Point sind ebenfalls private Teams, die beispielsweise für Antriebskomponenten als Kunde bei den großen Herstellern auftreten. Auch der Ursprung der DTM beruht auf der Mischung von privaten Kundenteams und Werksteams."

GT-Masters-Meisterteam lädt Berger in die Box ein

Auch die Ursprünge der DTM gehen auf Kundenteams zurück, argumentiert man. "Auch heute noch fährt in der DTM mit dem Team WRT ein Kundenteam mit, welches im Übrigen auch in den 'Hobbymeisterschaften' des GT3-Sports zu Hause ist. Für uns sind es im Übrigen genau diese Kundenteams, die oftmals den Motorsport prägen. Sie müssen sich selbst finanzieren, arbeiten mit viel Leidenschaft und Emotionen und sind häufig näher an den Fans."

Dazu kommt, dass sich der GT3-Sport laut Rutronik seit der Gründung im Jahr 2007 deutlich gewandelt habe. Heute handle es sich um eine "absolut professionelle Rennklasse, in der sogar eine offizielle FIA-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Die gleichen Fahrer, die auch in der ADAC-GT-Masters um den Titel kämpfen, treten am Ende des Jahres auch beim Weltmeisterschaftslauf an", verweist man auf das FIA-GT-Weltfinale in Macao.

Das beweise "die Klasse der Fahrer" im GT-Masters. "Und das hat sicher nichts mit Amateurfahrern zu tun." Dass es derzeit Diskussionen dieser Art gebe, finde man "sehr schade", heißt es von Seiten des Teams.

Um am Ende Kritik an der DTM und an Berger durchklingen zu lassen. "Für den Erfolg genauso auch für den Misserfolg einiger Rennserien gibt es für uns klare Gründe. Die kürzlich getroffenen Aussagen bestätigen das für uns nur zu gut. Wir laden hiermit die Herren, die unsere Arbeit als 'Hobbysport' bezeichnen, sehr gerne einmal zu uns in die Werkstatt oder auch zu einer Veranstaltung ein. Ich bin gespannt, ob man diese Einladung annimmt, um sich ein klares Bild der Situation zu machen."

Mit Bildmaterial von ITR.

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