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Horrorstart: Warum Müller für Kupplungsproblem den Kopf hinhält

Ein Kupplungsproblem kostete Nico Müller die Chance zum Sieg: Wieso er das Unheil kommen sah, ihn sein Chef in Schutz nimmt und er gegen Rast zu vorsichtig war

Nach seinem Qualifying-Erfolg über Rene Rast brannte Nico Müller auf einen Zweikampf mit seinem Audi-Titelrivalen Rene Rast, doch schon nach dem Start beim Sonntagsrennen der DTM auf dem Lausitzring war die Nummer gelaufen. "Ich habe den Start total versemmelt", sagt Müller, der von Startplatz drei auf Rang elf zurückfiel, aber am Ende noch Dritter wurde.

Während Horrorstarts diese Saison wegen des Handbremsenverbots keine Seltenheit sind, streikte bei Müller aber die Technik. "Wir wussten, dass wir ein kleines Problem an der Kupplung haben", sagt er. "Wir hatten schon gestern nicht die optimalen Voraussetzungen, aber ich dachte, das wir das heute managen können. War aber nicht so."

Müller, der in der Meisterschaft nach Platz zwei hinter Rast 20 Punkte Rückstand hat, schiebt die Schuld aber nicht auf sein Team. "Das muss ich auf meine Kappe nehmen, das war mein Fehler", zeigt er sich selbstkritisch. "Der Start wurmt mich schon ganz schön." Hintergrund ist, dass Müller auch einen Zapfenstreich-Joker ziehen hätte können, man sich bei Abt-Audi aber dagegen entschieden hat.

Warum Müller das Problem nicht beheben ließ

"Das Problem zu beheben, hätte länger gedauert", erklärt Müller. "Und wir wollten diesen Joker für die Overnight-Parc-Ferme-Geschichte nicht nehmen. Dann habe ich gedacht, ich kriege es hin, habe es aber verbockt."

 

Im Duell mit Rast ein herber Rückschlag, da er diesen zum zweiten Mal in dieser Saison aus eigener Kraft im Qualifying besiegt hatte. Ein Sieg wäre ein weiterer Nadelstich gewesen. "Heute wäre es wichtig gewesen, gut wegzukommen, daher ist es sehr schade, aber wir haben uns zum Glück nochmal gerettet und sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Das darf uns nicht nochmal passieren."

Zapfenstreich-Joker umsonst gespart

Zumal es keine negativen Konsequenzen gehabt hätte, den ersten Zapfenstreich-Joker zu ziehen: In der DTM hat jeder Fahrer drei Overnight-Parc-Ferme-Joker pro Saison, die eine Nachtschicht erlauben. Doch nicht nur das.

"Es gibt auch noch die Joker des Herstellers", wirft Audi-Sportchef Dieter Gass im Gespräch mit 'Motorsport.com' ein. "Wenn ein Fahrer also keine Joker mehr zur Verfügung hat, dann kann ich welche dazuaddieren." Und zwar verfügt Audi zusätzlich zu den drei Jokern pro Auto bei acht Fahrzeugen noch über vier weitere Joker, die Gass nach Bedarf einsetzen kann.

Sportchef Gass nimmt Müller in Schutz

Ob er die Schuld auch bei Müller sieht? "Er sagt, dass es sein Fehler ist, aber das ist eine klassische Aussage, die man im Nachhinein macht", nimmt Gass seinen Fahrer in Schutz.

"Ich habe es schon erlebt, dass sich ein Fehler mit einer Kupplung nicht wohlfühlt, einen Probestart macht oder in die Aufwärmrunde geht - und danach war alles in Ordnung. Das ist auch der Grund, warum sie nichts unternommen haben. Es ist schade, dass es passiert, aber er hat sich sehr gut zurückgekämpft."

Nach dem Fehlstart überholte Müller in der dritten Runde BMW-Pilot Joel Eriksson, doch dann lag er bereits hinter seinem Meisterschaftsrivalen Marco Wittmann, der ebenfalls schlecht gestartet war. Der BMW-Pilot machte sich breit, Müller kam bereits in Runde acht zum Stopp herein.

Schützenhilfe durch Rockenfeller nach frühem Stopp

"Ich wusste, dass ich nur eine Chance habe, wenn ich einen sehr starken Beginn dieses Stints habe und dann bis zum Ende überlebe", beschreibt Müller seine Strategie mit den frischen Reifen. "Das hat zum Glück funktioniert."

Müller lief auf Mike Rockenfeller auf, der in derselben Runde wie der Schweizer gestoppt hatte, und erhielt Audi-Schützenhilfe. "Er hat mir ein bisschen freie Fahrt verschafft, als ich das brauchte, nachdem ich den Rückstand auf ihn innerhalb von zwei Runden zufahren konnte", sagt Müller. "Das war wirklich wichtig."

Für den Phoenix-Audi-Piloten war es kein Thema, dass er Müller passieren ließ. "Nach dem Boxenstopp dachte ich, ich könnte den Vorsprung gegenüber Nico halten, aber er kam so schnell näher und hatte eine viel bessere Pace", erklärt Rockenfeller. "Daher habe ich entschieden, dass ich meine Reifen nicht unnötig verheize und ihn ziehen lasse."

Müller nach Rasts Stopp direkt hinter dem Rivalen

Danach ging die Aufholjagd weiter. "Ich konnte die Autos überholen, die auf kalten Reifen aus der Box rausgekommen sind", erzählt er. "Und dann habe ich die Reifen bis zum Ende am Leben gehalten." Als auch Rast in der zwölften Runde an die Box kam, überholte Müller auch seinen Teamkollegen Robin Frijns und lag plötzlich nur mehr drei Sekunden hinter dem Titelrivalen.

Rene Rast, Nico Müller

Nach dessen Stopp hatte Müller seinen Titelrivalen Rast direkt vor sich

Foto: Audi

"Als ich gesehen hatte, dass er vor mir auf die Strecke zurückgekommen ist, war mir klar, dass das sehr schwierig werden würde", gibt er zu, dass er sich wegen der älteren Reifen nicht allzu große Hoffnungen machte.

War Müller zu vorsichtig?

"Ich kam zwar am Ende ein bisschen näher, habe aber vielleicht zu viel die Reifen gespart zur Mitte des zweiten Stints. Ich war ein bisschen überrascht, dass ich noch so gute Reifen in den letzten fünf, sechs Runden hatte. Vielleicht hätte ich den Abstand noch ein wenig verringern können."

Am Ende kam Müller 5,1 Sekunden hinter Rast als Zweiter ins Ziel, auch weil dieser am Ende nichts mehr riskierte. "Rene war sowieso weit voraus. Er hat seinen großen Vorsprung verwaltet."

Mit Platz zwei kann Müller am Ende gut leben: "Das war ein Tag, an dem wir mit einem blauen Auge davongekommen sind - und dennoch mit guten Punkten. Damit müssen wir zufrieden sein, aber wir sollten sicherstellen, dass uns solche Fehler nicht noch einmal unterlaufen."

Mit Bildmaterial von ITR.

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