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Jamie Green: Sieg nur wegen "komischer Strafe" verloren?

Er hätte Mann des Rennens und Norisring-Rekordsieger werden können, aber eine unglückliche Strafe kostete Jamie Green am Sonntag entscheidende Sekunden

Jamie Green gilt als Norisring-Spezialist, und das hat er am Sonntag im zweiten Rennen am Dutzendteich bewiesen: Der Rosberg-Audi-Pilot lieferte trotz einer Grid-Strafe eine starke Leistung ab, war phasenweise der schnellste Mann im Feld - und hätte vielleicht sogar gewinnen können, wenn die Rennleitung etwas gnädiger gewesen wäre.

In der neunten Runde fightete Green gegen Philipp Eng (RBM-BMW) um Platz zwei hinter Bruno Spengler (RMG-BMW). In der Grundig-Kehre bremsten beide spät und rutschten vom Scheitelpunkt leicht nach außen. Green touchierte dabei den BMW und gewann danach das Beschleunigungsduell hin zum Schöller-S.

Doch zwei Runden später musste er Eng wieder durchlassen. Die Rennleitung hatte sein Manöver als unfair eingestuft. "Es war eine komische Strafe mit Eng", wundert sich der Brite. "Ich musste ihm den Platz zurückgeben. Schade. Ich denke, mein Manöver war nicht so hart. Aber das hat Zeit gekostet."

"Ich habe ihn hinten berührt, als wir in Kurve 1 eingelenkt haben. Ich habe in der DTM über die Jahre schon viel Schlimmeres gesehen, und da musste die Position nicht zurückgegeben werden. Das fand ich ehrlich gesagt ein bisschen hart. Mit solchen Autos gehört ein bisschen Kontakt dazu. In manchen Fällen ist das gut für die Show. Ich habe es nicht zu hart oder unfair gefunden."

 

Green: Ohne Strafe wäre der Sieg möglich gewesen

Besonders bitter: "Ohne diese Strafe hätte ich Bruno das Leben schwerer machen können. Aber ist halt so", seufzt Green. Denn nach seinem Boxenstopp in Runde 16 war er der schnellste Mann im Feld. Als Spengler in Runde 32 Reifen wechselte, wurde es zwischen den beiden ziemlich eng. Ohne den von der Rennleitung instruierten Platztausch wäre Green wohl in Führung gegangen.

Ob er sich dort auch hätte halten können, sei freilich aufgrund der älteren Reifen dahingestellt. Aber es verwundert nicht, dass Green seinem fünften Norisring-Sieg ein wenig nachtrauert. Schon nach P2 im Qualifying hatte ihn die Rennleitung auf P7 zurückversetzt - wegen Missachtens der roten Flagge. Das ist eine neue Regel, und die Konsequenzen daraus sind "hart", findet der 37-Jährige.

Den fünften Norisring-Sieg holte stattdessen Spengler (nunmehr alleiniger Rekordhalter). Aber Green kündigt an: "Nächstes Jahr versuche ich, wieder mit Bruno gleichzuziehen! Für mich war es vor allem schön, wieder Rennen fahren zu können und mich wieder gesund zu fühlen."

Es ist nämlich erst einen Monat her, dass er wegen einer Blinddarmentzündung operiert werden musste. In Misano fehlte Green ebenso wie beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. 'Sat.1'-Moderatorin Andrea Kaiser scherzt im Interview, dass sie "noch nicht einmal meine Couch verlassen" hätte. Green lächelt: Misano auf der Couch sehen zu müssen, habe mehr wehgetan.

Auf den Comeback-Sieg fehlten nach 70 anstrengenden Runden 5,8 Sekunden. Von hinten spürte Green in den letzten Runden den Atem von Mike Rockenfeller (Phoenix-Audi), der die um 20 Runden frischeren Reifen hatte. "Meine Reifen waren am Ende ziemlich fertig", sagt er. "Die letzten fünf Runden waren lang. Aber ich bin stolz auf meine Performance."

Nur nach Eng-Platztausch kurz aus dem Rhythmus

"Grundsätzlich freue ich mich, Zweiter geworden und ein gutes Rennen gefahren zu sein. Es war mal wieder ein normales Rennen, in dem man nicht zu sehr pokern musste", erklärt Green. Dass er nach dem Platztausch mit Eng auch noch von Robin Frijns (Abt-Audi) überholt wurde, war nur eine kurze Schwäche zwischendurch. Danach fuhr er schnell und fehlerfrei.

"Ich bin im ersten Stint leicht in Probleme mit den Reifen geraten. Der zweite Stint war viel besser. Das war vielleicht das Beste heute. Der zweite Stint war sehr lang. Aber ich konnte meine Reifen gut genug managen, sodass mich 'Rocky' am Ende nicht mehr gekriegt hat. Das war ziemlich eng. Dass ich das so hinbekommen habe, stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Rennen."

In der DTM-Gesamtwertung 2019 liegt Green nun an neunter Position. Auf Spitzenreiter Rene Rast fehlen 82 Punkte. "Ich musste ein Wochenende auslassen. Das war für meine Titelchancen natürlich nicht gut", sagt er. "Aber um ehrlich zu sein: Ich will die Rennen genießen. Dann sehen wir am Ende, wo wir landen."

Am Norisring hatten Green & Co. übrigens prominente Unterstützer. Audi-Chef Bram Schot, vor einer Woche noch Überraschungsgast von Dietrich Mateschitz bei der Formel 1 in Spielberg, ließ sich den Klassiker am Dutzendteich nicht entgehen: "Den Sieg haben wir heute verschenkt", bedauert Schot, "aber mannschaftlich war es eine ganz starke Leistung."

Neben dem Vorstandsvorsitzenden kam auch weitere Audi-Prominenz an den Norisring. Die Vorstände Hans-Joachim Rothenpieler (Technische Entwicklung) und Peter Kössler (Produktion und Logistik) drückten an der Box die Daumen. Und bereits am Samstag hatte Hildegard Wortmann, neuer Vorstand für Vertrieb und Marketing, mitgefiebert.

Mit Bildmaterial von Audi.

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