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Button: Van der Linde "dreckigster Fahrer aller Zeiten!"

Super-GT-Pilot Jenson Button schildert seine Eindrücke vom Gastspiel in Hockenheim - Warum ihn Sheldon van der Linde ärgert & wo sich DTM & Super-GT unterscheiden

Jenson Button ist einer der Spitzenfahrer in der Startaufstellung beim DTM-Saisonfinale. Dieser Zuschreibung wird der Brite bereits im ersten Rennen des Hockenheim-Rennwochenendes mehr als gerecht. Der Super-GT-Pilot kämpft sich trotz eines verkorksten Boxenstopps und widriger Umstände auf Platz neun.

"Es war definitiv ereignisreich", fasst der Brite bei 'ran.de' zusammen. Button hatte allerdings schon vor dem Start Bedenken. Denn in der japanischen Super-GT wird das Rennen mit einem fliegenden Start begonnen. In Hockenheim beim DTM-Gastauftritt musste er sich an seine Zeit in der Formel 1 zurückerinnern.

"Ich habe realisiert, dass ich mehr Arbeit mit den Füßen verrichten muss", lacht er auf den stehenden Start angesprochen. "Ich hatte ein wenig Sorge, dass ich keinen Gang rein bekomme, denn manchmal hakt der erste Gang ein wenig. Mein Fuß hat gezittert."

Reifen das große Hauptproblem

Dennoch ist er mit dem Start "ziemlich zufrieden". Button hat von Startplatz sechs aus zwei Positionen eingebüßt. Die ersten Runden seien generell schwierig gewesen, resümiert er und gibt zu: "Ich muss mir wohl die Regeln durchlesen."

Denn der Routinier hat nicht damit gerechnet, dass die DTM-Kollegen bereits so früh nach dem Start DRS einsetzen dürfen. Den Klappflügel hatten die Super-GT-Piloten nicht zur Verfügung.

"Komischerweise dachte ich, dass wir mehr Speed auf den Geraden haben würden als die DTM-Autos, aber das ist nicht der Fall - besonders wenn sie DRS verwenden." Daher seien einige Autos an ihm "vorbeigerauscht".

 

Foto: Alexander Trienitz

Danach habe er sich darauf konzentriert, einen Rhythmus aufzubauen. Dabei waren die Reifen das Hauptproblem. Die Hancook-Fabrikate waren für die Japaner vollkommenes Neuland. "Für uns war es einfach nur sehr schwierig, die Reifen zu managen."

Button verrät: "Die Drücke sind durch die Decke gegangen, daher sind wir nur noch herumgerutscht. Ich hätte früher stoppen sollen, um neue Reifen aufzuziehen. Mit weniger Sprit hätte ich auf die Reifen besser aufpassen können, aber das tat ich nicht, da ich so im Rhythmus war."

Die Reifenkonstruktion unterscheide sich gewaltig von den Modellen in Japan. Besonders mit den Vorderreifen hatte Button zu Beginn zu kämpfen: "Die Vorderreifen sind für ein Auto mit Frontantrieb gemacht, in Japan haben wir ganz spezielle Vorderreifen." Da sein Honda sehr "hecklastig" balanciert sei, hatte er dabei besondere Probleme.

Verkorkster Boxenstopp: Button hat Mitleid

"Aber als wir erst einmal Temperatur in den Reifen hatten, hat es echt Spaß gemacht." Der nächste Dämpfer ließ nicht lange auf sich warten. In Runde 17 bog Button in den Top 10 liegend zum Pflichtboxenstopp ab. Der dauerte knapp 18 Sekunden, was deutlich über dem Optimum von rund sieben Sekunden liegt.

"Ich habe derweil einen Snack gegessen und eine Tasse Tee getrunken", antwortet der Weltmeister von 2009 mit typisch britischem Humor darauf angesprochen. Seine Boxencrew tat ihm leid, da in Japan das System ganz anders funktioniere.

In der Super-GT gibt es ein Boxenstoppfenster von 40 Sekunden, in denen auch Fahrerwechsel stattfinden und nachgetankt wird. "Ich hatte wirklich Mitleid mit den Jungs, da sie zuvor noch nie schnelle Boxenstopps machen mussten. Die standen unter sehr viel Druck."

 

Durch die verkorkste Premiere wurde Button bis ans Ende des Feldes zurückgespült. Den fliegenden Restart wollte er dazu nutzen, Positionen wieder zurückzugewinnen - doch Sheldon van der Linde kam ihm in die Quere.

"Am Restart war ich sehr aufgeregt. Ich dachte, wir könnten auf neuen Reifen etwas aufholen. Dann drängt mich van der Linde in Kurve 3 total ab. Ich dachte, man sollte eine Wagenlänge Platz lassen, das tat er aber nicht", ist Button verärgert.

Wörtlich nennt er den Südafrikaner "den dreckigsten Fahrer, den ich je gesehen habe". So werde er jedenfalls keine Rennen gewinnen, rät Button dem Rookie zur Vernunft. Der BMW-Fahrer wurde für sein Verhalten mit einer Durchfahrtsstrafe belangt.

"Das Racing war meist sauber und am Limit ..."

"Ich hatte einen wirklich schönen Kampf heute. Das meiste Racing war sehr sauber und am Limit, manche Manöver waren ein bisschen drüber. Er hat dafür aber eine Durchfahrtsstrafe bekommen, daher ist alles gut", verspürt er Genugtuung.

Am Ende kann er sich in einer sehenswerten Aufholjagd noch von Rang 15 auf Platz neun kämpfen. Für die Top-10-Platzierung werden Button allerdings keine Punkte verliehen. Die Konkurrenz ist von Buttons Leistung beeindruckt.

"Ich glaube, sie schlagen sich ganz gut. Dass es Jenson heute im Qualifying auf Platz sechs geschafft hat, das erste Mal auf dem Reifen - Hut ab!", meint BMW-Pilot Marco Wittmann gegenüber 'ran.de'. Button selbst war mit seinem Zeittraining zufrieden. Er gab aber auch zu, dass ihm die gelbe Flagge und die auftrocknenden Bedingungen in die Karten gespielt haben.

"Er hat natürlich Klasse", schwärmt auch Mike Rockenfeller. "Ich denke, er passt hier ins Feld. Wir sind alle ganz gute Jungs. Aber Jenson Button ist natürlich ein Name." Er hofft, auf eine noch engere Zusammenarbeit mit der Super-GT in Zukunft.

Allerdings müssen dafür erst noch die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, denn Button merkt mehrfach nach dem Rennen kritisch an, wie sehr sich die Autos der Super-GT von jener der DTM unterscheiden.

Er sieht zwar Vorteile beim Speed auf den Geraden, der Traktion und Bremsen auf Seiten der Japaner, Großteils sei man zumindest an diesem Wochenende jedoch im Hintertreffen: "Die Funktionsweise der Autos ist sehr unterschiedlich. Wir haben kein DRS, aber dafür ein wenig mehr Speed auf den Geraden - aber nicht so viel wie ich eigentlich dachte."

"Ich kämpfe dauernd mit dem Auto"

"Wir sind beim Bremsen sehr gut, aber wir haben extreme Probleme mit der seitlichen Last bei der Traktion. Die DTM-Autos sehen aus, als hätten sie einfach extrem guten Grip. Wenn ich aufs Gas steige, dann habe ich sofort Übersteuern", schildert er einen großen Nachteil.

Auch am Kurvenausgang sei es nicht so einfach, mit dem Super-GT-Wagen über die Randsteine zu fahren. "Sie können das Auto besser platzieren auf der Strecke. Ich kämpfe dauernd mit dem Auto."

Ihm ist auch aufgefallen: "Sie können ohne Mühe über die Randsteine brettern. Wenn ich diese Linie fahre, hebt das Auto ab. Man könnte sagen, wir fahren zu niedrig, aber wir sind jetzt schon so viel höher gestellt als normalerweise in der Super GT."

Das Grundproblem: "Wir sind in einem Bereich mit dem Auto, in dem wir keine Erfahrung haben. Daher müssen wir viel lernen." Das erweist sich auch bei der Abstimmungsarbeit als besonders schwierig. Denn er habe keine Referenzpunkte.

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"Es ist so anders. Daher ist es schwierig zu sagen, ob wir zu weich oder hart abgestimmt sind. Wir können uns an nichts anlehnen, da wir auf dieser Strecke noch nie gefahren sind." In Japan habe er ein Basis-Set-up, mit dem er unterschiedliche Bridgestone-Reifentypen ausprobiere.

Die Set-up-Arbeit in der DTM funktioniert allerdings ganz anders. "Hier ist das alles total neu." Auch die Reifen an sich seien total anders: "Unsere Geometrie ist für Bridgestone-Reifen konzipiert worden, die haben eine andere Größe und Bauweise."

"Das ist also ein großes Problem. Wenn wir das Auto in Japan fahren, dann ist es sehr steif. Wenn man das Auto jetzt an diese Reifen anpasst, dann spürt man plötzlich mehr Bewegung im Auto. Die Aerodynamik funktioniert dann nicht mehr so, wie sie sollte", beschreibt Button.

Mit Bildmaterial von ITR.

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