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"Kann Game-Changer sein": Porsche Geheimfavorit bei DTM am Norisring

Warum man bei Porsche das Norisring-Wochenende der DTM mit besonderem Interesse verfolgt und wieso keine Strecke im Kalender dem 911 GT3 R besser liegt

"Kann Game-Changer sein": Porsche Geheimfavorit bei DTM am Norisring

Bislang ist es DTM-Neueinsteiger Porsche als einzigem Hersteller in der Traditionsserie nicht gelungen, ein Auto auf das Podest zu bringen: Doch das Saison-Highlight auf dem Norisring könnte nun die Wende bringen, denn der 911 GT3 R passt wie kaum ein anderes Fahrzeug zum Stadtkurs in Nürnberg.

Das weiß man nicht nur bei Porsche selbst, weshalb man das Wochenende mit besonderem Interesse verfolgen wird, sondern auch SSR-Porsche-Pilot Dennis Olsen. "Der Stadtkurs kann ein Game-Changer sein - es gibt enge Kurven und das sollte unserem Auto liegen", sagt der norwegische Porsche-Pilot, dessen fünfter Platz in Portimao das bislang beste Ergebnis seines Teams war.

"Ich hoffe natürlich, dass wir eine starke Performance abliefern können. Wir glauben weiterhin an unser Team und werden pushen", so Olsen, der am Norisring bereits im Porsche-Carrera-Cup siegte.

SSR-Teamchef: "Gut vorbereitet für Rennen am Norisring"

Und auch SSR-Teamchef Mario Schuhbauer ist guter Dinge, dass nun endlich der Durchbruch gelingt: "Nach dem Wochenende in Imola haben wir noch einmal alle Daten analysiert und gehen gut vorbereitet in die Rennen am Norisring."

Denn in Italien stand man auch im Schatten der DTM-Markenkollegen: Bernhard-Pilot Thomas Preining wurde am Samstag erst im letzten Moment von Platz drei verdrängt.

Kurzer Radstand als Vorteil in den Haarnadeln

Aber was deutet eigentlich darauf hin, dass der Norisring eine Porsche-Strecke sein könnte? Das hat mit der Charakteristik des 911 GT3 R zu tun, der mit 2,463 Metern über den kürzesten Radstand aller in der DTM aktiven GT3-Fahrzeuge verfügt. Dadurch sollte der Bolide perfekt für die zwei Haarnadel-Kurven am Norisring aufgestellt sein.

Zum Vergleich: Selbst der ebenfalls kompakte Audi R8 LMS GT3 Evo II weist einen Radstand von 2,73 Metern auf, beim BMW M4 GT3 kommt man auf 2,917 Meter.

Doch der Radstand ist nicht der einzige Faktor, der auf dem 2,3 Kilometer kurzen Kurs, der neben den zwei Haarnadeln mit dem Schöller-S nur noch eine weitere Kurve aufweist, eine entscheidende Rolle spielt.

Gewichtsvorteil hilft auf der Bremse

Durch den Stop-and-Go-Charakter muss ein schnelles Auto auf dem Norisring gut auf der Bremse sein, was die Domäne des Audi R8 LMS ist. Aber auch der Porsche ist in diesem Bereich nicht zu unterschätzen.

Zudem ist der Porsche laut der Balance of Performance, die AVL Racetech für den Norisring erstellt hat hier alle Details, mit dem Leergewicht von 1.275 Kilogramm mit Abstand das leichteste Auto im Feld. Das zweitleichteste Fahrzeug ist der BMW M4 GT3, der 35 Kilogramm mehr wiegt. Auch das ist beim Bremsen kein Nachteil.

Und dann wäre da noch die Traktion, die beim Beschleunigen nach den beiden Haarnadeln eine wichtige Rolle spielt: Das könnte den Porsche-Teams in die Hände spielen, denn durch den Heckmotor ist auch die Gewichtsverteilung beim 911 GT3 R günstig, um die Leistung sofort auf den Asphalt zu bringen.

Wieso sich der Heckmotor bezahlt machen könnte

Diesbezüglich tun sich die Mittelmotor-Boliden von Audi, Lamborghini und Ferrari und vor allem die Frontmotor-Autos von Mercedes-AMG und BMW schwerer. Wenn man also gut aus den Kurven kommt, dann könnte es auch gelingen, einen potenziellen Topspeed-Nachteil in den Vollgas-Passagen wettzumachen.

Wenn es dann auch noch regnet, dann könnte der Porsche seinen Traktionsvorteil erst recht ausspielen. Doch Niederschläge sind laut aktueller Prognose nur am Freitag zu erwarten, während es an den Renntagen ganz nach einer Hitzeschlacht mit an die 30 Grad aussieht. Gut möglich, dass Porsche aber trotzdem erstmals in dieser Saison richtig jubeln darf.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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