Keine Formel-1-Stars in der DTM: "Vettel wäre jederzeit willkommen" - Berger
Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren gibt es keinen ehemaligen Formel-1-Fahrer im DTM-Starterfeld - Gerhard Berger sieht dennoch Interesse aus der F1-Szene
Mit 29 Startern ist das Feld der DTM in der Saison 2022 so groß wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Mit Rene Rast, Marko Wittmann, Lucas Auer und Philipp Eng sind Fahrer dabei, die auch schon zu "Class 1"-Zeiten in der DTM gefahren sind. Im zweiten Jahr mit GT3-Autos sind zudem viele Profis dabei, die sich in den vergangenen Jahren in der GT-Szene einen Namen gemacht haben.
Einen ehemaligen Formel-1-Fahrer sucht man im aktuellen Starterfeld vergeblich. Seit im Jahr 2000 die damals "neue" DTM gestartet ist, waren immer Fahrer dabei, die einem breiten Publikum in Deutschland aus der Königsklasse auf vier Rädern bekannt waren.
Von Bernd Schneider über Jean Alesi, Mika Häkkinen, Heinz-Harald Frentzen, Ralf Schumacher, David Coulthard und Timo Glock - um nur einige zu nennen - hatte die DTM auch international gesehen sehr große Namen im Feld.
DTM-Chef Gerhard Berger hat nach wie vor enge Kontakte in die Formel 1. Wie ist aktuell die Resonanz auf die DTM mit GT3-Autos? "Tom Kristensen hat mich angeredet, Massa hat mich angeredet. Und auch der Jacques [Villeneuve] hat gesagt, warum er jetzt noch nicht da drin sitzt."
"Das Interesse ist also schon da", sagt der Österreicher in einem exklusiven Video-Interview, das auf dem YouTube-Kanal von 'Motorsport-Total.com' in voller Länge abrufbar ist. Le-Mans-Rekordsieger Kristensen fuhr bereits zwischen 2004 und 2009 sechs komplette Jahre in der DTM.
Felipe Massa probierte nach seiner Formel-1-Karriere die Formel E und fährt aktuell in der brasilianischen Stockcar-Serie. Jacques Villeneuve war zuletzt in der NASCAR-Euroserie aktiv. Der Formel-1-Weltmeister von 1997 hat die DTM bereits als "attraktivste Serie" neben der Formel 1 bezeichnet.
Aber Berger hält fest: "Das sind alles Rennfahrer, die ihren Peak hinter sich haben. Für uns sind die alle gut vom Namen her. Marketingseitig der tolle Mehrwert sind ein Massa, ein Kristensen, ein Villeneuve. Sportlich der tolle Mehrwert sind Fraga, van der Linde oder Lawson."
Denn diese jungen Talente haben noch eine lange Karriere vor sich, die auch in die Formel 1 führen könnte. Ein Beispiel ist Alexander Albon, der nach einem kurzen Abschnitt in der Königsklasse im Vorjahr in der DTM war und die Rückkehr in die Formel 1 geschafft hat.
Vettel würde auch gut zur DTM-Electric passen
Mit David Schumacher, dem Sohn von Ralf Schumacher, gibt es im aktuellen Starterfeld einen klingenden Namen mit Strahlkraft. Aber David Schumacher ist Rookie und steht erst am Beginn seiner DTM-Karriere.
Monza 2008: Berger feiert mit Vettel den ersten F1-Sieg des Deutschen
Foto: Motorsport Images
Aus deutscher, aber auch aus internationaler Sicht gäbe es einen großen Namen, der für die DTM interessant sein könnte: Sebastian Vettel. Die Formel-1-Karriere des viermaligen Weltmeisters nähert sich seinem Ende. Umweltthemen sind für Vettel sehr wichtig geworden.
Wäre Vettel zum Beispiel ein Aushängeschild für die neue DTM-Electric? "Ja, er könnte ein guter Botschafter sein", findet Berger, "aber ich habe überhaupt keine Ahnung, ob er in Zukunft solche Themen weiter begleiten will, oder ob er ganz was anderes macht."
Berger und Vettel kennen sich gut. Legendär ist Vettels erster Formel-1-Sieg mit Toro Rosso in Monza 2008. Damals war Berger Teamchef und beide feierten gemeinsam bei der Siegerehrung. Der Draht zwischen beiden ist eng geblieben.
Laut Berger wäre "Sebastian immer in der DTM willkommen", aber ob er momentan glaubt, dass Vettel tatsächlich bald wechseln könnte, erfahren sie in unserem exklusiven Videointerview, das Sie in voller Länge auf dem YouTube-Kanal von 'Motorsport-Total.com' sehen können.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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