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Kelvin van der Linde nach Ellis-Blockade verärgert: "Typ ist nicht ganz normal"

Zoff in der DTM: Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde ortet eine AMG-Teamtaktik, weil sich Winward-Pilot Philip Ellis vor ihm breitmachte - Rivale Götz stellt sich vor AMG

DTM-Leader Kelvin van der Linde war nach Platz acht beim DTM-Sonntagsrennen in Zolder verärgert. Die Blockade durch Winward-Mercedes-Pilot Philip Ellis, der seinen Stopp hinauszögerte und sich nach dem Reifenwechsel des Abt-Audi-Piloten 22 Runden lang vor ihm breitmachte, kam beim Südafrikaner gar nicht gut an. Denn dadurch verlor er rund 20 Sekunden und ein Top-4-Ergebnis.

"Der Typ ist nicht ganz normal, oder?", schreibt Kelvin van der Linde nach dem Rennen in einem Kommentar auf seinem 'Instagram'-Account, fügt allerdings einen Smiley mit Tränen in den Augen hinzu. Und relativiert: "Egal, geiles Racing, so wollen wir es sehen."

Schon unmittelbar nach dem Rennen machte der 25-Jährige seinem Ärger Luft und ortete eine Mercedes-AMG-Taktik gegen ihn. "Aktuell fahren in der Meisterschaft sieben Mercedes gegen einen Audi", sagt er bei 'ran.de'. "Cooles Spiel, finde ich. Das akzeptieren wir. Und wir greifen weiter an am Nürburgring."

"Er ist in manchen Kurven fast stehengeblieben"

Was er genau damit meint? "Es ist ganz klar, dass Philip heute viel schneller hätte fahren können. Er ist in machen Kurven fast stehengeblieben", kritisiert der Südafrikaner Winward-Mercedes-Pilot Ellis, der wegen seiner Durchfahrtstrafe, die er für die Startkollision im Rennen erhalten hatte, chancenlos war. Und da das Überholen in Zolder so schwierig ist, biss sich van der Linde die Zähne aus.

Aber sei das nicht normales Racing? "Klar ist das Racing", antwortet van der Linde. "Wir akzeptieren das Spiel, nehmen es an. Und deswegen müssen wir schauen, dass wir am Nürburgring vorne sind. Dann gibt es keine Diskussionen."

Kelvin van der Lindes HRT-Mercedes-Erzrivale Maximilian Götz, der von der Blockade seines Markenkollegen Ellis profitierte, weil sich dadurch Nico Müller, Alex Albon und Sheldon van der Linde mit Overcuts vor den Abt-Rivalen schieben konnten, will von AMG-Spielchen nichts wissen.

Götz verteidigt AMG: "Natürlich spielen wir keine Spiele"

"Natürlich spielen wir keine Spiele", sagt er, als er von 'Motorsport.com' auf die Vorwürfe seines Rivalen angesprochen wird. "Jeder fährt für sich. Und es sind verschiedene Mercedes-Team beteiligt. Da steckt natürlich nichts dahinter."

Dennoch verstehe er den Frust seines Gegners. "Ich weiß natürlich, wie er sich heute fühlt, denn ich war gestern in der gleichen Situation - und das tut weh", sagt der Franke, der am Samstag wie van der Linde mit 25 Kilogramm Erfolgsballast fahren musste und von Startplatz zwei nur Achter wurde. "Aber er wird zurückkommen, da bin ich sicher. Heute war nicht sein Tag. Am Ende ist es aber nicht mein Problem, wenn er Probleme hat."

 

Für den HRT-Mercedes-Piloten, der nun in der Meisterschaft 28 Punkte hinter van der Linde auf Platz drei liegt, handelt es sich um ausgleichende Gerechtigkeit. "Gestern wurde ich bestraft und hatte nicht das Tempo, heute hatte er ein Handicap", sagt Götz, der am Vortag noch kritisiert hatte, dass der Audi zu leicht eingestuft sei.

Götz: "Zahlt sich aus, wenn man Auto schwerer macht"

Über Nacht änderte die AVL die Balance of Performance und machte den Audi um 20 Kilogramm schwerer. Davor hatte van der Linde noch mit einem Burger-Posting für Erheiterung gesorgt und auf Götz' Vorwurf reagiert.

Doch heute lacht der HRT-Mercedes-Pilot. "Es zahlt sich aus, wenn man das Auto ein bisschen schwerer macht", sagt er. "Das wollen wir sehen. Und so ist das Reglement. Heute waren wir besser als gestern, weil gestern war es wirklich hart für uns. So wie für Kelvin heute."

Kein Wunder, dass der von Platz acht gestartete HRT-Mercedes-Pilot Genugtuung verspürte, als er unmittelbar vor seinem Stopp in der achten Runde den viertplatzierten van der Linde plötzlich vor sich hatte. "Mein Gedanke war: Wenn ich jetzt stoppe, dann sehe ich ihn heute nicht mehr. Und so ist es gekommen. Ich bin ziemlich happy", grinst Götz, der auch davon profitierte, dass seine Crew erneut den schnellsten Stopp vollbrachte.

"Gestern waren wir im Qualifying Zweiter und im Rennen Achter. Diesmal war es umgekehrt, wir fuhren von Platz acht los und kamen auf Platz zwei. Jetzt sind wieder zurück im Spiel", ist Götz nun auch im Titelkampf guter Dinge. Doch er weiß: "Es liegt noch ein weiter Weg vor uns. Bei solchen Rennen muss man so viele Punkte mitnehmen wie möglich."

Mit Bildmaterial von DTM.

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