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Kubica vertröstet Fans auf zweite Saisonhälfte

Robert Kubica dämpft die Erwartungen seiner Fans in der ersten DTM-Saison - Also Rookie müsse er sich erst einmal an das neue Umfeld gewöhnen

Am Wochenende wird Robert Kubica für BMW sein DTM-Debüt in Spa-Francorchamps geben. Den Erwartungen seiner Fans hat der Pole aber bereits einen Dämpfer verpasst, weil er als Rookie großen Respekt vor seiner neuen Aufgabe hat. Er glaubt, erst in der zweiten Saisonhälfte attackieren zu können, wenn er sich an das DTM-Umfeld gewöhnt hat.

"Es handelt sich um einen Lernprozess. Wir werden an den Rennwochenenden auch an anderen Strecken fahren, die Bedingungen werden anders sein, die Layouts werden sich unterscheiden. Es gibt also viele Dinge, die für uns neu sein werden. Das ist ein Preis, den man zahlen muss, wenn man als Newcomer in eine Meisterschaft einsteigt", so der ehemalige Formel-1-Fahrer.

Die anderen Teams haben einen Vorteil, weil sie die Strecken, Bedingungen und Autos besser kennen als Kubica und seine ART-BMW-Truppe, die von Grund auf erst einmal ein Fundament in der DTM aufbauen muss. Die kleinen Details werden in der ersten Saisonhälfte den Unterschied machen, aber wenn die Lernkurve langsam abflacht, will der Pole attackieren.

Bis dahin geht Kubica davon aus, eine Menge Lehrgeld zahlen zu müssen. Er sagt: "Ich sehe meine Möglichkeiten sehr realistisch, vor allem was den Anfang angeht. Ich schätze das Feld und die Fahrer in der DTM sehr hoch ein. Zumindest für mich ist es ein Sprung ins kalte Wasser, da ich mit diesen Autos überhaupt keine Erfahrung habe. Die DTM-Wochenenden sind sehr kompakt, man hat kaum Zeit zu Fahren, hat kaum Möglichkeiten, zu lernen."

Jedoch bringt der 35-Jährige ein wichtiges Schlüsselelement mit: Erfahrung. Kubica geht davon aus, dass ihm seine langjährige Motorsport-Erfahrung - sowohl in der Formel 1 als auch in der Rallye-WM - helfen wird, sich schnell an den DTM-Zirkus zu gewöhnen. "Ich rechne damit, dass das Feld sehr eng beisammen liegen wird", erklärt er. "Daher zählt jedes kleine Detail. Und um dem gewachsen zu sein, braucht es Erfahrung und manchmal auch etwas Glück, vor allem in unserem Fall."

Rookies haben es schwer

"Das Team und ich - wir sind Rookies. Es ist eine große Herausforderung", stellt Kubica klar. Er geht davon aus, dass seine Mannschaft schnell lernen und sich Rennen für Rennen verbessern wird.

Das kompakte Format der DTM mit zwei Rennen am Samstag und Sonntag lasse aber nicht viel Spielraum für Experimente, sagt er. Deshalb setzt er alles auf die entscheidende Phase der Meisterschaft. "Hoffentlich werden wir in der zweiten Saisonhälfte mehr Wissen und Erfahrung haben", so Kubica.

Dabei ginge es aber gar nicht primär um seinen Fahrstil, sondern darum, auf Anhieb die richtigen Fahrzeugeinstellungen und eine gute Balance zu finden, erklärt der Pole. Außerdem sei eine hohe Anpassungsfähigkeit gefragt, denn bisher hat Kubica neben Jerez, wo kein Rennen stattfindet, nur auf dem Nürburgring getestet. Die anderen Strecken - wie Spa-Francorchamps beim Saisonstart - sind für ihn in einem DTM-Boliden absolutes Neuland.

"Ich muss damit klarkommen, obwohl ich unter diesen Bedingungen vielleicht noch nie ein DTM-Auto gefahren bin", meint Kubica. "Und sehr wahrscheinlich wird es mir sehr oft so ergehen. Es geht also darum, dass ich mich sehr rasch auf neue Umstände einstelle, aber es braucht auch ein bisschen Glück. Und zwar eher in Hinblick auf das Set-up des Autos und die Balance, als auf das Fahren selbst."

Denn eines ist klar: An Erfahrungswerten in der DTM fehlt es dem 35-Jährigen, weshalb er dem Team auch noch nicht das Feedback liefern werden kann, das es braucht, um schnell mit den etablierten Fahrern und Rennställen in der Meisterschaft mitzuhalten.

Das Format eine große Herausforderung

Am ersten Rennwochenende der Saison 2020 gibt es am Samstagmorgen ein 45-minütiges Freies Training, danach folgt innerhalb weniger Stunden das Qualifying und das erste Rennen. Am Sonntag muss gänzlich auf ein Training verzichtet werden, weshalb vor dem zweiten Lauf nur ein weiteres Zeittraining terminiert ist. Für Kubica und BMW gibt es also nur wenige Möglichkeiten, verschiedene Set-ups auszuprobieren.

"Wenn es am Samstag losgeht, weiß man nicht, wie sich die Strecke entwickelt - und schon beginnt das Qualifying", erklärt Kubica. "Wenn man testet und einen Schritt nach dem anderen macht, dann ist es einfacher, das im Griff zu haben. Aber wenn man dann auf eine neue Strecke kommt oder an einen Ort, an dem man schon 15 Jahren lang nicht mehr war, dann haben sich die Bedingungen oft geändert."

"Wenn man als Rookie begreift, warum etwas so läuft, dann ist es meistens zu spät", stellt der Pole klar. Deshalb sei es für Newcomer auch so schwierig, sich in der DTM zu Beginn an von seiner besten Seite zu zeigen. Die etablierten Piloten hätten es gleichzeitig aufgrund ihrer Erfahrung deutlich einfacher, sich an der Spitze der Tourenwagen-Meisterschaft festzusetzen.

Deshalb fordert Kubica auch Geduld, denn er und sein Team hätten nur eine Chance, eines Tages in der DTM an der Spitze zu stehen, wenn sie sich genügend Zeit nehmen, um die Eigenheiten der Serie zu lernen und zu verstehen. "Wir können nicht von uns erwarten, auf dem Niveau von erfahrenen Fahrern und Teams zu sein, ohne diese Erfahrung zu haben", so Kubica, der großen Respekt vor allen Piloten im DTM-Fahrerlager habe.

Der Vergleich zur Formel 1

Auf die Frage, ob es normal sei, dass ehemalige Formel-1-Piloten ein DTM-Auto zu Beginn überfahren, antwortet Kubica: "Es stimmt, dass das oft vorkommt, wenn man lange in einer Serie fährt - und die Formel 1 ist da sehr eigen, wenn es darum geht, wie sich das Auto anfühlt und wie die Autos gebaut sind - und dann in eine ganz andere Serie wie die DTM umsteigt, die dennoch auf einem sehr hohen Niveau stattfindet und man gegen Fahrer fährt, die in diesem Bereich Spezialisten sind."

Robert Kubica

Robert Kubica muss sich langsam an die DTM herantasten

Foto: BMW

Es sind die Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen, die Eigenheiten der Serie und der Autos. Kubica sagt, er habe seit 17 Jahren keine Kupplung mehr mit dem Fuß bedient. Beim Start muss sich der Pole also komplett umstellen, um das Maximum aus sich und dem Auto herauszuholen.

"Es gibt vielen Mechanismen, die ich nicht gewohnt bin", sagt er. "Ich würde nicht sagen, dass ich das von Null weg lernen muss, aber meine Erfahrung aus den anderen Serien hilft mir nur sehr wenig. Die meisten Dinge, die man weiß, muss man vergessen. Dafür muss man lernen, was es braucht, um diese Autos zu fahren - und welcher der beste Weg ist."

Mit Bildmaterial von ITR.

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