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Loses Rad: Gary Paffett musste um DTM-Titelgewinn bangen!

Ein loses Rad hätte die Titelträume von Mercedes-Fahrer Gary Paffett beinahe beendet, doch ein vorgezogener Boxenstopp rettete der Sternmarke den Tag

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA

Gary Paffett, Mercedes-AMG Team HWA

James Gasperotti / Motorsport Images

Mercedes verabschiedet sich mit allen drei Titeln aus der DTM. Doch beinahe wäre das "Triple" in der Saison 2018 gescheitert: Wie sich nach dem Finalrennen in Hockenheim herausstellte, kam Gary Paffett nur dank eines Notstopps überhaupt als Dritter ins Ziel – und so zu Meisterehren. Ein loses Rad hatte ihm und seiner Mannschaft zu Rennbeginn einige Sorgenfalten bereitet. Mercedes aber reagierte prompt und durfte sich anschließend feiern lassen.

"In Runde 9 oder Runde 10", so Teamchef Ulrich Fritz rückblickend, hatte der Titelgewinn in der Fahrerwertung plötzlich auf der Kippe gestanden. "Gary sagte, er fühle seltsame Vibrationen im Auto. Er sagte, er sei der Meinung, ein Rad sei lose." Die Sternmarke reagierte prompt: "Wir konnten das Risiko nicht eingehen und mussten ihn reinholen, bevor ein Plattfuß entsteht oder ein Rad wegfliegt. Deshalb haben wir den frühen Boxenstopp gemacht. Das war so überhaupt nicht geplant", erklärt Fritz.

Spekulationen, es könnte sich um eine besonders aggressive Mercedes-Strategie gegen Audi-Mann Rene Rast gehandelt haben, wies Fritz entschieden zurück. "Dieter [Gass] meinte bereits: 'Ihr wolltet uns unter Druck setzen.' Aber nein: Es war einfach nicht anders möglich", sagt Fritz.

Die Konkurrenz lässt nicht locker

Und so absolvierte Paffett nach dem frühen Service vor allem gegen Rennende einige bange Runden, weil von hinten die Audi-Fahrer Robin Frijns und Nico Müller heranflogen. "Fünf Runden vor Schluss, in etwa, sah ich sie in meinem Rückspiegel auftauchen", berichtet Paffett. Er habe sich aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Man erkennt natürlich, wie sie aufholen. Doch ich wusste auch: Sie waren nicht schnell genug, um mich noch abzufangen. Es war also in Ordnung. Meine Position geriet nie in Gefahr. Ich wäre nur gerne etwas schneller gewesen."

Bildergalerie: Gary Paffett beim DTM-Finale

Foto: Alexander Trienitz

Foto: Alexander Trienitz

Foto: Alexander Trienitz

Foto: Alexander Trienitz

Foto: Alexander Trienitz

Foto: Alexander Trienitz

Foto: James Gasperotti / Motorsport Images

Foto: Alexander Trienitz

Foto: James Gasperotti / Motorsport Images

Foto: Alexander Trienitz

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Ein besseres Tempo gab sein Mercedes allerdings nicht her. "Wir hatten definitiv mit Reifenverschleiß zu kämpfen", meint Paffett. "Es war sicher kein komfortables Rennen für mich." Den Abstand nach hinten habe er an dritter Stelle liegend aber trotzdem "im Blick" gehabt, so der nun zweimalige DTM-Champion. "Und statt Marco [Wittmann] zu jagen, versuchte ich eher, meine Reifen zu schonen – für den Fall, dass am Ende noch jemand nahe herankommen würde. So hatte ich am Ende noch etwas Material über." Zu einer Attacke durch die verfolgenden Audi-Fahrer kam es jedoch nicht mehr.

Die größte Bewährungsprobe hatten Paffett und seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt längst hinter sich: den Reifenwechsel. "Wir hatten das ganze Jahr über keine guten Boxenstopps. Dadurch standen die Jungs unglaublich unter Druck", sagt Paffett. Er habe beim Finalwochenende in Hockenheim aber in beiden Läufen "großartige" Reifenwechsel gehabt. Das nahm er im Sonntagsrennen erleichtert zur Kenntnis: "Als der Boxenstopp rum war, war ich ziemlich happy, dass das hinter uns lag."

Die Gedanken sind frei ...

Doch noch einmal wurde es brenzlig für Paffett, als er in der Schlussphase etwas zu sehr die Gedanken kreisen ließ. "Ab zehn Runden vor Schluss zählte ich runter. Das Rennen musste doch bald vorbei sein! Drei Runden vor Schluss unterlief mir dann in der Sachskurve ein kleiner Fehler", gesteht der britische Rennfahrer. "Vielleicht war es, weil ich die Konzentration verloren hatte. Ich kam jedenfalls auf die weiße Linie und sagte mir: Das machst du besser nicht noch mal!"

Nach dieser Schrecksekunde habe er nur noch versucht, "die meisten Randsteine links liegen zu lassen", aus Angst, er könnte sich sein Fahrzeug kurz vor dem Zieleinlauf noch beschädigen. Aber nichts dergleichen trat ein: Paffett wurde Dritter und sicherte sich damit seinen zweiten DTM-Titel seit 2005.

Gary Paffett setzte sich in der Gesamtwertung knapp gegen Rene Rast durch

Gary Paffett setzte sich in der Gesamtwertung knapp gegen Rene Rast durch

Foto: James Gasperotti / LAT Images

"Ja, es ist der schönste Tag meines Lebens – abgesehen von meinem Hochzeitstag. Es ist einfach nur ein unglaubliches Gefühl", meint er. Da kamen selbst einem gestandenen Rennfahrer die Tränen. Später rechtfertigte sich Paffett für diese Emotionen: "Man denkt, man sei ein Mann und würde nicht weinen. Aber die Saison ist so hart. Es sind zehn Wochenenden mit 20 Rennen und harten Fights. Und dann steht man auch noch unglaublich unter Druck, weil da einer sechs Rennen in Folge gewinnt. Den Titel dann schließlich doch noch zu holen, das stimmt dich einfach emotional."

Abschiedsschmerz?

Und die Emotionen reißen angesichts der besonderen Konstellation um Paffett, Mercedes und die DTM einfach nicht ab. Der Titelgewinn sei die "perfekte Art und Weise, mit der DTM abzuschließen", erklärt Paffett. "Ein Märchen. Denn es ist das vorerst letzte Jahr von Mercedes in der DTM, mein letztes ebenfalls. Wir sind schon seit 15 Jahren gemeinsam unterwegs. Jetzt gewinnen wir zusammen die Meisterschaft. Es ist der perfekte Abschied, ein märchenhaftes Ende unserer Geschichte."

Paffett selbst schlägt mit HWA in der Formel E ein neues Kapitel auf. "Ich freue mich darauf, etwas Neues auszuprobieren", sagt er. "Die DTM werde ich sicherlich vermissen. Definitiv."

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