Marko über Formel-1-Test für Rast: "Geht um Kosten"
Gerhard Berger betont erneut, dass er DTM-Champion Rene Rast die Formel 1 zutraut: Doch wie realistisch ist ein Formel-1-Test für den Audi-Piloten wirklich?
DTM-Boss Gerhard Berger hat es schon wieder gesagt: "Ich könnte mir Rene Rast in der Formel 1 vorstellen. Er sticht einfach heraus, arbeitet hart, überlässt nichts dem Zufall. Er holt immer das optimale Resultat, egal wie groß der Druck ist. Er startet gut, ist bei Regen gut, er ist einfach immer vorne. Der Kerl hat richtig was drauf. Er ist das Maß der Dinge in unserer Meisterschaft. Und wenn das Alter nicht wäre, dann würde er in die Formel 1 gehören."
Der Österreicher hatte schon im Juli betont, dass Rast das Zeug zum Formel-1-Fahrer hat. Und das DTM-Ass zeigte sich alles andere als abgeneigt. Aber wie realistisch ist es, dass der 32-Jährige tatsächlich die Möglichkeit bekommt, zumindest einen Formel-1-Test zu bestreiten und seine Klasse - wie einst Rallye-Champion Sebastien Loeb - in einem Boliden der Königsklasse des Motorsports unter Beweis stellen kann?
Vor einigen Jahren wären die Chancen mit Sicherheit größer gewesen. Durch das aktuelle Testverbot in der Formel 1 für Boliden der vergangenen drei Jahrgänge müssten die Teams einen der zwei Young-Driver-Testtage pro Saison opfern. Rast ist zwar kein klassischer "Young Driver" mehr, dennoch würde er die Bedingungen erfüllen: Um teilnehmen zu dürfen, darf man nicht mehr als zwei Grand Prix bestritten haben und muss im Besitz einer A-Lizenz sein.
Formel-1-Test für Rast? So reagiert Helmut Marko
Am realistischsten wäre vermutlich ein Test bei Toro Rosso, schließlich hat DTM-Boss Berger gute Kontakte zu Red Bull - und auch Audi hat in der Vergangenheit immer wieder mit dem österreichischen Energy-Drink-Konzern zusammengearbeitet.
Für Helmut Marko wäre ein Formel-1-Test für Rast vor allem eine Kostenfrage
Foto: Sutton
Doch wie sieht man das bei Red Bull? "Das ist nicht im Detail besprochen worden", antwortet Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko auf die Frage von 'Motorsport.com', ob es aus Red-Bull-Sicht vorstellbar wäre, bei einem Test ein Cockpit für Rast freizumachen.
Der Grund? "Ein Test bedeutet Kosten", sagt Marko. "Das muss geklärt werden, denn ein Rast oder auch ein Wittmann sind für Formel-1-Standards bereits ältere Herren, aber vom Speed her sicher interessant."
Keinerlei Red-Bull-Verbindungen
Rene Rast wäre nicht abgeneigt, einen Formel-1-Boliden zu steuern
Foto: Audi
Die Kosten sind tatsächlich die größte Hürde: In einem Auto, das zumindest älter ist als ein 2017er-Modell und daher nicht dem Testverbot unterliegt, würde ein Testtag rund eine Viertelmillion Euro kosten, in einem aktuellen Auto müsste man neben der beschränkten Möglichkeiten zumindest mit der doppelten Summe rechnen.
Bei Audi ist dafür im Jahresbudget kein Spielraum, außerdem man sich die Frage stellen, wieso die Ingolstädter dafür zahlen sollen, dass ihr Fahrer in einem Honda-Auto Gas gibt. Zu Red Bull hat Rast anders als Hondas MotoGP-Stars Marc Marquez oder Dani Pedrosa, die im Vorjahr in Spielberg einen alten Red-Bull-Boliden testen durften, keinerlei Verbindungen. Die einzige Chance wäre ein Freundschaftsdienst von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz für DTM-Boss Berger, aber auch dieses Szenario gilt als äußerst unwahrscheinlich.
Mit Bildmaterial von Red Bull.
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