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Meisterschaftsprädikat für GT-Masters: DTM ab 2021 nur B-Liga?

Das GT-Masters positioniert sich für 2021 mit dem neuen Meisterschaftsprädikat als GT3-Topliga: Wieso DTM-Boss Gerhard Berger einen Interessenskonflikt ortet

Das Timing war auffällig: Am Samstagmorgen, an dem später die DTM-Rettung präsentiert werden sollte, gab der ADAC per Pressemitteilung bekannt, dass das GT-Masters vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) mit dem Meisterschaftsprädikat aufgewertet wurde. Als "internationale deutsche GT-Meisterschaft" ist man damit ab 2021 zumindest formell die GT3-Topserie in Deutschland - und nicht die neue GT3-DTM!

Zudem präsentierte man den fertigen Kalender für die Saison, die ähnlich wie von Berger geplant, im Mai starten soll. Man wolle eine "hohe Planungssicherheit für unsere Teilnehmer" sicherstellen, bringt man sich schon mal in Position und fährt gegen die DTM im GT3-Streit die Ellbogen aus.

DTM-Boss Berger drückt währenddessen seine Verwunderung darüber aus, dass ausgerechnet DMSB-Präsidiumsmitglied Hans-Gerd Ennser, der Vorsitzender des Regionalclubs ADAC Südbayern ist und Nachfolger von Hermann Tomczyk als ADAC-Sportpräsident werden soll, dem GT-Masters dieses Prädikat verliehen habe und deutet einen Interessenskonflikt ab.

Berger ortet Interessenskonflikt

"Ich habe mir die Frage gestellt, wie der ADAC - in Form des Gerd Ennser, den ich sehr schätze - als DMSB-Präsidiumsmitglied sich in seiner zukünftigen Rolle als Hermann Tomczyks Nachfolger dieses Prädikat verleiht. Ich habe immer geglaubt, so etwas werde ausgeschrieben und man kann sich dafür interessieren. Aber es kann auch sein, dass ich das verschlafen habe."

Generell sehe er die Angelegenheit aber gelassen: "Für mich ist der ADAC eine deutsche Meisterschaft mit einem Kalender - das bezieht sich ja in erster Linie auf den Kalender - mit zwei Auslandsrennen. Der Rest sind deutsche Rennen. Wir waren hingegen immer eine international ausgeschriebene Meisterschaft. Und das werden wir auch in Zukunft sein - natürlich mit einem Kernfokus in Deutschland."

Wie das GT-Masters zum Meisterschaftsprädikat kam

Aber wie kam es wirklich dazu, dass der ADAC für das GT-Masters das "höchste Prädikat im Rundstreckensport" erhielt - und nicht die ITR? Laut Informationen von 'Motorsport.com' hätte sich auch die ITR mit einem DMSB-Antrag um dieses Prädikat bemühen können. Doch das Verhältnis zwischen der ITR-Führung und Regelhüter DMSB ist in den vergangenen Jahren stark abgekühlt, weshalb der Ende 2020 auslaufende Vertrag auch nicht verlängert wurde.

Bedingung für einen DMSB-Antrag um einen Meisterschaftsstatus ist, dass man drei Jahre lang unter Beweis gestellt hat, eine entsprechende Rennserie erfolgreich durchführen zu können - was bei ITR und ADAC klar der Fall ist. Wenn ein Antrag eingebracht wird, stimmt das DMSB-Präsidium mit einer einfachen Mehrheit darüber an.

Darin sitzt neben Ennser mit Wolfgang Wagner-Sachs ein weitere ADAC-Vertreter, der für den Motorradsport zuständig ist. Dazu kommen zwei Vertreter konkurrierender Klubs: der für Finanzen zuständige Hans-Robert Kreutz vom deutschen Motorsportverband und der für Jugendarbeit zuständige Gebhard Sanne vom AvD. Der fünfte Platz, der dem DMSB-Präsidenten zusteht, ist seit dem Rücktritt von Hans-Joachim Stuck vakant.

Welche Bedeutung hat Meisterschaftsprädikat?

Das Meisterschaftsprädikat, wie es das GT-Masters übrigens schon 2010 und 2011 hatte, als man Teil der Deutschen GT-Meisterschaft war, ist übrigens nicht kostenlos: Man darf davon ausgehen, dass der ADAC dafür eine sechsstellige Summe zahlen muss.

Aber welche Bedeutung hat dieses Meisterschaftsprädikat? Formell ist das GT-Masters damit die höchste GT3-Serie in Deutschland. Ob das allerdings für die Teams eine große Rolle spielt, ist die Frage. "Ich bin nicht sicher, ob das vom Namen einer Plattform abhängt", meint auch Audi-Sportchef Dieter Gass auf Anfrage von 'Motorsport.com'.

"Das wird von der Qualität der Plattform selbst abhängen, vom Racing, von den Sponsoren der Serie und in dessen Umfeld, von den Fahrern. Das sind die ausschlaggebenden Faktoren."

Entscheidung liegt bei den Teams

Welche Plattform er aus aktueller Sicht als attraktiver einschätze, kann Gass nicht sagen. Für Audi selbst spiele das aber nach dem ITR-Ausstieg ohnehin keine Rolle. "Wir beliefern Leute, die an der Meisterschaft teilnehmen wollen, mit Autos und Teilen. Wäre das ein Werkseinsatz, würde mich diese Frage viel mehr interessieren. Dann will ich natürlich in der Premiummeisterschaft sein. Aber da es sich mehr um Kundensport handelt, ist das etwas anderes."

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt sieht das ähnlich. "Wenn das GT-Masters nächstes Jahr ein neues Prädikat hat, dann werden die Teams sicher darüber sprechen. Sie müssen das einschätzen, denn sie entscheiden, auf welcher Plattform sie antreten. Wir werden uns da sicher nicht einmischen und spielen erst danach eine Rolle."

Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

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