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"Mit voller Härte bestrafen": Wie die DTM gegen die Stallorder vorgehen will

Wie die ITR an einer Lösung für das Stallorder-Problem arbeitet, welche Rolle das Internationale Sportgesetz spielt und wann mit einer Verkündung zu rechnen ist

Dieser Tage arbeitet die DTM-Dachorganisation ITR im Zuge eines mehrteiligen Reglement-Workshops intensiv daran, ein Stallorder-Verbot für 2022 zu konkretisieren und im Regelbuch zu verankern. Doch wie will man diesbezüglich vorgehen, um ein wirkungsvolles Mittel gegen Hersteller-interne Absprachen in der Hand zu haben?

"Wir werden entsprechende Themen einbauen, um den Eingriff in den sportlichen Wettbewerb vollumfänglich zu verhindern respektive zu bestrafen, wenn das wieder passiert", erklärte DTM-Manager Frederic Elsner im Podcast bei 'ran.de'.

Und zwar "mit voller Härte", kündigte der Österreicher an, dass man auf ein hohes Strafmaß setzen möchte, damit sich eine Herstellertaktik, wie sie Mercedes-AMG auf dem Norisring nutzte und so Maximilian Götz zum Meister machte, nicht wiederholt.

Reglement-Workshop an "geheimem Ort in den Bergen"

Wie die ITR dabei vorgeht? Elsner hat sich mit einer Kerntruppe im November vier Tage lang "an einen geheimen Ort in den Bergen" zurückgezogen, um das im Vorjahr nach dem Wechsel auf GT3-Autos kurzfristig erstellte und während der Saison immer wieder ergänzte Reglement auf eventuelle Schwächen und Schlupflöcher abzuklopfen.

Beim Ort in den Bergen handelte es sich um das Sportresort Hohe Salve in Kitzbühel. Mit dabei waren neben Elsner unter anderem Serienmanager Pierre Paukner, Layla Wagener, die im Technikteam für Reglementfragen zuständig ist, Technikchef Michael Resl und der Technische Delegierte Sebastian Amorth.

Und um auch die Umsetzung besprechen zu können, wurden Vertreter vom sportlichen Ausrichter AvD (Automobilclub von Deutschland) sowie der neue DTM-Rennleiter Scot Elkins per Videokonferenz eingebunden.

DTM setzt auf Internationales Sportgesetz der FIA

Doch wie will man kommende Saison bei einer erneuten Stallorder vorgehen? Das Verbot soll in der DTM laut Informationen von 'Motorsport.com' nach aktuellem Stand aus einer allgemeinen Formulierung aus dem Internationalen Sportgesetz (ISG) der FIA und einem zusätzlichen Paragraphen bestehen, an dem noch gefeilt wird.

Im ersten Teil bezieht man sich dabei auf Paragraph 12 des ISG. Dort wird "jedes betrügerische Vorgehen oder illoyale Verhalten, das der Regelmäßigkeit der Wettbewerber oder den Interessen des Automobilsports schadet" (Absatz 12.2.1.c) als Verletzung des Reglements bezeichnet.

"Jeder Verstoß gegen die Grundsätze der Fairness im Wettbewerb, unsportliches Verhalten oder der Versuch, das Ergebnis eines Wettbewerbs in einer Weise zu beeinflussen, die gegen die sportliche Ethik verstößt", ist laut Absatz 12.2.1.l ebenfalls reglementwidrig.

Die höchste Geldstrafe, die von den Sportkommissaren für einen Verstoß gegen das ISG verhängt werden kann, beträgt 250.000 Euro. Dabei handelt es sich übrigens exakt um jenes Strafmaß, das bereits 2020 im Zuge eines Stallorder-Verbots auf Wunsch von DTM-Boss Gerhard Berger im DTM-Reglement verankert wurde.

Wie man bereits 2021 gegen AMG vorgehen hätte können

Die Regelung war aber nach dem Ausstieg der Hersteller für 2021 wieder gestrichen worden, weil man glaubte, dass die GT3-Teams unabhängig von den Herstellern agieren würden und sich das Thema damit ohnehin erledigt hätte.

Interessant ist aber, dass das Internationale Sportgesetz, das weltweit die Rahmenbedingungen für den Motorsport abbildet, theoretisch bereits dieses Jahr gegen die Mercedes-AMG-Herstellertaktik angewendet hätte werden können. Obwohl es sich bei der DTM nicht um eine FIA-Serie handelt und seit 2021 der AvD als sportlicher Ausrichter agiert, untersteht man dennoch dem Deutschen Motorsport Bund (DMSB), der in Deutschland als nationaler sportlicher Dachverband auftritt.

Hätten die Sportkommissare also in ihrem Schlussbericht des Norisring-Wochenendes einen Verstoß gegen das ISG vermerkt, hätte es zu einem DMSB-Sportgerichtsverfahren kommen können. Nachdem aber kein Team Protest eingelegt hatte, sah man davon ab.

ITR-Entwurf muss von Berger abgesegnet werden

Nun darf man gespannt sein, welche zusätzliche Formulierung die ITR ins neue Reglement schreiben lässt, um die Stallorder aus der DTM zu vertreiben. Denn das Hauptproblem ist, dass ein entsprechendes Verhalten trotz eines Verbots nur schwierig nachzuweisen ist, da sich die Akteure auch über Codes oder theoretisch sogar über Zeichen von den Tribünen behelfen könnten. Und ein folgenschwerer Verbremser kann jederzeit passieren.

Der aktuelle Entwurf ist noch nicht finalisiert, da er auch von DTM-Boss Berger noch abgesegnet werden muss. Das soll Anfang Dezember passieren, damit man noch vor Weihnachten eine Lösung präsentieren kann.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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