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"Müssen etwas beschließen": So sehen ADAC-Pläne für ein DTM-Testverbot aus

Der ADAC will den ausufernden privaten Tests in der DTM jetzt doch den Kampf ansagen: Wie man vorgehen möchte und welche drei Varianten auf dem Tisch liegen

"Müssen etwas beschließen": So sehen ADAC-Pläne für ein DTM-Testverbot aus

Lange war der ADAC von einem DTM-Testverbot wenig begeistert, weil die Überwachung eine große Herausforderung darstellt. Doch die Anzeichen, dass das Feld 2024 auch wegen der hohen Kosten etwas kleiner als im Vorjahr ausfallen könnte, als 28 Boliden am Start waren, könnte für ein Umdenken gesorgt haben.

"Es gibt immer noch Verhandlungen mit einigen Teams und auch Herstellern, die bisher nicht in der DTM waren", so ADAC-Motorsportchef Thomas Voss im Gespräch mit der englischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network. "Ich denke, wir werden 22 Autos haben, plus minus zwei."

Der ADAC rechnet also mit 20 bis 24 Boliden. Und Fakt ist, dass man nun doch schon für 2024 vorhat, den ausufernden privaten Tests in der DTM den Kampf anzusagen.

ADAC will Teams bis Ende Januar Vorschlag machen

 

"Wir denken ernsthaft über eine Testbeschränkung nach, auch wenn es sich im ersten Schritt vielleicht nicht um ein Testverbot handeln wird", stellt Voss klar. Bis Ende Januar wolle man den Teams und Herstellern "einen Vorschlag machen, wie wir so eine Testbeschränkung oder ein Testverbot umsetzen möchten".

Der Teufel liegt diesbezüglich im Detail, denn die GT3-Autos werden in zahlreichen Rennserien eingesetzt. Dazu kommt, dass der ADAC bei der Balance-of-Performance-Einstufung der Fahrzeuge auf die Dienste der SRO Motorsports Group vertraut. Diese ist auf die Pirelli-Reifen ausgelegt, die in den meisten Serien genutzt werden.

Diese drei Varianten werden vom ADAC angedacht

Dennoch will der ADAC Nägel mit Köpfen machen und nicht mehr Meinungen der Teams einholen. "Das haben wir während der vergangenen Saison gemacht - und es gibt so viele verschiedene Meinungen, dass wir etwas beschließen müssen", sagt Voss.

Zumal sich fast alle Teams einig sind, dass die Tests, die rund ein Drittel der DTM-Budgets ausmachen, eingeschränkt werden müssen. Das gelte auch für die Hersteller, auf deren finanzielle Unterstützung die meisten GT3-Teams gerade in der kostspieligen DTM angewiesen sind.

"Wir haben mit den Herstellern gesprochen", holt ADAC-Motorsportchef Voss aus. "Und speziell die deutschen Hersteller sprechen sich für eine Testbeschränkung aus und wollen das. Daher ergibt das Sinn."

Doch wie könnte eine Testbeschränkung aussehen? Wie man vom ADAC hört, dürften drei Varianten auf dem Tisch liegen: 1.) Ab Tag x darf auf keiner Strecke mehr getestet werden. 2.) Ab x Tagen vor der Veranstaltung darf auf dieser Strecke nicht mehr getestet werden. 3.) Jedes Team hat pro Fahrzeug ein Kontingent von x Testtagen, das man nach Anmeldung frei nutzen darf.

Wie geht man mit dem ADAC GT Masters um?

Heikel ist allerdings, dass einige DTM-Teams auch im ADAC GT Masters an den Start gehen, das auf den gleichen Strecken und mit den gleichen Pirelli-Reifen ausgetragen wird. Ein Testverbot würde einen Einsatz in der Serie, die auf Amateurpiloten und Talente abzielt, zwar attraktiver machen, was dem ADAC nur recht sein kann, in Sachen Testfahrten ist eine Abgrenzung allerdings schwierig.

Denn es ist Teil des Geschäftsmodells im ADAC GT Masters, das Amateurpiloten auch Testtage dazubuchen, um sich vorzubereiten, was der ADAC nicht unterbinden möchte. Es wäre dann zwar nicht erlaubt, die DTM-Piloten zum Einsatz zu bringen, die Teams könnten aber trotzdem Erfahrungswerte für die DTM sammeln.

Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

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